Kompressor 1100W Nennleistung mit Honda EU20i

Hallo,
für meine Arbeiten als Glasfaserfirma hab ich mir zum Einblasen von Glasfaserleitungen einen Kompressor Kaeser Premium Compact 160/4 (230V, 1100Nennleistung sowie ein Honda EU20i (Inverter,2000VA) zugelegt. Ich hab die Kombination vor dem Kauf mit einem Kompressors (gleichen Typs, 2 Jahre alt) sowie einem gebrauchtem Generator (auch gleiche Typs, 3 Jahre alt) getestet und von einem Elektriker überprüfen lassen. Das Gespann lief einwandfrei. Nur mit den neuen Geräten hab ich das Problem, dass das Anlaufen des Kompressor nur teilweise funktioniert und sich das Aggregat dann abschaltet. Der Kompressor ist mit einem Entlastungsventil ausgestattet dass auch den Druck beim Erreichen der gewünschten Bar abläßt.
Ich hab mittlerweile einen herkömmlichen Sanftanlauf zwischengeschaltet, der jedoch keine Verbesserung brachte. Könnt hier der Anlaufstrombegrenzer von www.Kipor.org (einstellbare Werte) eine Verbesserung bringen?
Um eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

Schwierig zu sagen, eigentlich bringt ein Sanftanlauf bei Kompfessoren nicht viel, da ja ein kräftiger Ruck benötigt wird, um die Maschinerie in Gang zu setzen. Ich vermute, dass das Entlastungsventil eventuell nicht richtig arbeitet.Versuche doch mal, den Kompressor ohne Last (leerer Kessel oder Leitung zum Entlastungsventil abschrauben) zu betreiben. Denkbar wäre auch, dass der neue Kompressor schwergängiger läuft, da die Toleranzen noch kleiner sind als bei einem 2 Jahre benutzten. Lasse den Kompressor doch mal 1 Stunde einlaufen, aber zu erst kontrolliere das Entlastungsventil.

Hallo digi1, danke erst mal für deine Antwort. Hab heute Tests durchgeführt und folgendes festgestellt: Mein bereits verkauftes altes Aggregat ein Einhell BT-PG 2000 (auch 2000VA) hat mit dem Kompressor überhaupt kein Problem. Der macht kurz dicke Backen und der Kompressor läuft einwandfrei. Der Honda müht sich jedesmal ab, bis er den Kompressor zum Laufen bekommt und ab und zu schafft er es auch gar nicht. Ich hab auch nur getauscht, weil der Honda für meinen mobilen Einsatz einfach kompakter ist.

Leider ist ein Inverter-Generator nicht mit einem Nichtinverter-Generator, wie deinem Einhell, zu vergleichen. Zwar bringen beide die angegebene Last, aber ein Inverter schaltet schon bei einer geringeren Überlast elektronisch ab, das muß auch so sein, weil sonst die elektronischen Bauteile überlastet würden. Der Nichtinverter verkraftet auch stärkere, kurzzeitige Überlast, allerdings bricht da teilweise die Spannung ein. Das stört aber den Motor des Kompressors wenig. Auch entstehen beim Abschalten des Kompressors Spannungsspitzen, die aber solche Grobelektronik wegsteckt. Würdest du am gleichen Stromkreis elektronische Geräte wie Fernseher, Computer u.s.w. betreiben, würde es durch solche Schwankungen zu Defekten an den Geräten kommen. Aus diesem Grund gibt es die Inverter-Generatoren, dort kann man solch empfindliche Geräte betreiben.
Im Grunde ist ein Invertergenerator "flink" abgesichert, ein Nichtinverter-Generator "träge". Die angegebene Nennlast können beide ohne Probleme betreiben, liegt die Last kurzzeitig über dieser Nennlast, treten die beschriebenen Effekte auf.
Das die selbe Kombination von dir getestet wurde und problemlos lief liegt 100% daran, dass der schon 2 Jahre in Betrieb befindliche Kompressor durch Abnutzung einen geringeren Einschaltstrom hat. Da langen bei "flinken", elektronischen Sicherungen schon 1A mehr zu um auszulösen.
Für das Betreiben von "Grobelektrik" eignet sich besser ein Nichtinverter-Generator, außerdem sind die auch wesentlich kostengünstiger.

Hallo digi1, erstmal danke für deine fundierte Antwort die mir auch absolut einleuchtet. Aufgrund der kompakten Bauweise ist der Honda natürlich der absolute Favorit für meine Arbeiten. Kennst du eventuell ein Gerät mit ähnlichen Abmessungen/Gewichten und etwas höherer Leistung wie den Honda? Ich hab auch schon auf den nächste höheren EU30i geschielt, aber der ist neben dem empfindlichen Preis auch von den Abmessungen kaum anders, als mein Einhell!
Vielen Dank schon mal für Deine Hilfe.

Leider bin ich in der Typenauswahl nicht so bewandert und ich empfehle nicht gern etwas, was ich nicht vorher selbst in der Hand hatte. Entweder du legst dir einen Nichtinverter-Generator zu oder einen Invertergenerator mit entsprechend Luft nach oben, so 2800-3000 Watt sollten reichen. In deinem speziellen Fall würde ich aber einen Fachhandel aufsuchen und vor Ort deinen Kompressor am Generator testen, da sieht man dann auch, ob und wieviel der Generator beim Start des Kompressors "in die Kniehe" geht.
Ich besitze einen HTT EH 3000 ( http://www.kipor.org/detailsbenzin.php?action=eh3000 ), den habe ich vorhin an einem 1800W-Kompressor ausprobiert, das funktionierte ohne Probleme (kurzer Schluckauf), allerdings gibt es bestimmt Probleme, wenn ich unter Druck starten würde (Kompressor hat kein Entlastungsventil).
An 2000 W noname Baumarktgenerator kann ich den Kompressor sogar unter Druck starten, dem Generator merkt man aber an, dass er da was zu leisten hat, er fällt deutlich in der Drehzahl ab, aber er steckt das weg, auch bei kurzzeitigen, mehrmaligen Start hintereinander.

Hallo montyfire,

tja, so ein Honda ist zwar ein Ausbund an Laufruhe und Zuverlässigkeit, was man so hört, hat aber, wie die entsprechenden Kipor Generatoren "nur" eine Dauerlast von 1600 Watt. Nicht zu verwechseln mit der kurzeitigen Last, die in der Regel in VA bzw. kVA angegeben werden sollte.
Kompressoren sind als induktive Verbraucher ein ganz schlimmer Sonderfall für die Invertergeneratoren. Da hier im Thread schon fast alles gesagt wurde, möchte ich Dir eigentlich nur den Tip geben, mal einen FME ins Auge zu fassen. Und zwar in Deinem Falle den gerade noch kompakt tragbaren FME XG SF 2600. Ob nun als E-Start oder nicht, sei Dir überlassen. Er hat satte 2600 Watt (nicht VA) Dauerlast, und mit einem entsprechenden Einschaltstrombegrenzer dürfte die Kombination sauber laufen. Das Problem wird aber immer das Neuanlaufen unter Druck sein. Je nach Entfernung zu Versmold (kipor.org) würde ich in Erwägung ziehen, da mal vorbei zu fahren und zu testen, welche Kombination denn funktioniert. Der Honda mit seinen 1,6kW ist definitiv zu klein, wie jeder andere Inverter der gleichen Leistungsklasse auch.
Ich betreibe einen FME mit 2000 Watt. Ab und an brauche ich meine olle 35 Jahre alte AEG Handkreissäge mit einer Nennleistung von ich glaube 1300 Watt. Mit Einschaltstrombegrenzer funktioniert das problemlos, ist aber auch kein Kompressor, wo der Antriebsmotor ja "Gegendruck" bekommt.

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen

Grüßle vom Boe

Hallo DerBoe, vielen Dank für Deine ausführliche Einschätzung. War im Urlaub und konnte jetzt erst antworten. Also das mit dem FME SF2600 würde ich auf alle Fälle ins Auge fassen, jedoch hab ich das Problem dass ich das Gespann nicht ausprobieren kann. Ich wohne ganz im Süden von Deutschland, genauer gesagt am Chiemsee. Also bleibt mir eigentlich nix anderes übrig als mit meinem unhandlichen Einhell meinen Kompressor zu betreiben. Auf Experimente lass ich mich da gar nicht mehr ein. Zumal ich ja alles vorher (zwar mit älteren Geräten gleichen Typs) durchgetestet hatte. Aus Fehlern lernt Man(n). Für mich heißt es jetzt auf alle Fälle den Honda weiterzubringen und dann, wenn mal was in unserer Gegend Aggregat-mäßig auftaucht zuzuschlagen.
Auf alle Fälle ein herzliches Merci!
VG Montyfire

Tja nun, der Chiemsee ist wirklich weit weg. Auch von mir, der im Südwesten (nähe Karlsruhe) zu Hause ist. Ein 2600er ist glaube ich noch in der nähe Bodensee beheimatet, aber auch weit weg. Vielleicht ergibt sich ja irgendwann mal die Möglichkeit, daß Du die entsprechenden Geräte live testen kannst.

Grüßle vom Boe