2.1 Bildbearbeitung: Grundlagen Teil 1

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Telcontar

Telcontar

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Hier findet Ihr Grundlagen der Bildbearbeitung um Eure fotografischen Schätze zu optimieren. Bevor Ihr in diesem Thema postet, lest Euch bitte diesen ersten Beitrag durch. Viele Fragen klären sich dann von alleine.

Hier könnt Ihr Eure Bilder posten, um Verbesserungsvorschläge für die Optimierung zu erhalten. Auch Fragen zu Eurem Bildbearbeitungsprogramm sind hier gut aufgehoben. Es findet sich sicherlich immer jemand, der das gleiche Programm verwendet.

Ein wichtiger Hinweis noch:
Bitte baut Eure Bilder hier nicht direkt in dieses Thema ein!
Nicht jeder hat DSL und die Bilder würden den Aufbau des Themas extrem verlangsamen. Verwendet bitte nur einen Link auf Euer Bild. Einfach die folgenden Code-Zeile in Euren Beitrag kopieren und die *** durch die URL Eures Bildes ersetzen.
[noparse]Mein Bild[/noparse]

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Ich möchte hier kein Tutorial für ein bestimmtes Programm veröffentlichen. Fast jede Kamera hat ein einfaches Bildbearbeitungsprogramm (im weiteren Text Bildbearbeitungsprogramm) im Zubehör. Sollte mal keines dabei sein oder die Originalsoftware bei einer Gebrauchten fehlen, findet Ihr hier das freie Bildbearbeitungsprogramm Gimp engl.. Da sich die Versionen ständig verbessern, findet Ihr die aktuellste deutsche Version am schnellsten über Google. In der Regel gibt es zu den Programmen auch brauchbare Tutorials ( RTFM ;) ).

In diesem Beitrag möchte ich einige Begriffe erklären, damit Ihr wisst, wonach Ihr in Eurem Programm suchen müsst. Auch ist es an dieser Stelle nicht möglich, Euch zum Bildbearbeitungsprofi zu machen. Ich bin seit über 25 Jahren in dieser Branche tätig und lerne auch heute noch täglich etwas dazu. Daher werde ich mich hier auf die wesentlichen Vorgänge konzentrieren, damit Ihr Eure fotografischen Schätze optimieren könnt.

Die wichtigste Regel vorab:
NIEMALS mit der Originaldatei arbeiten!
Nach dem Laden der Originaldatei, solltet Ihr diese Datei sofort mit neuem Namen abspeichern. Ich habe mir angewöhnt, einen Suffix anzuhängen.

Beispiel:
Name der Originaldatei: dsc2345.jpg
Name der zu bearbeitenden Datei: dsc2345_bea.jpg (bea für bearbeitet)
So könnt Ihr die bearbeitete Datei immer wieder mit dem Original in Verbindung bringen, da die ursprüngliche Bezeichnung erhalten bleibt. Das hilft ernorm bei einer späterer Suche und der Archivierung.

Eine weitere Regel, die Ihr stets einhalten solltet: Skaliert wird zum Schluss!
Beim Skalieren gehen logischer Weise Bildinformationen verloren. Diese Bildinformationen sind aber wichtig für die Farbkorrektur, den Kontrast und die Helligkeitseinstellungen. Also erst das Bild optimieren, dann auf die richtige Größe bringen.

Jetzt geht es aber richtig los.

Die Farbkorrektur
Durch die Art der Beleuchtung beim Fotografieren, erhalten Fotos oft einen Farbstich. Bei normalem Sonnenlicht ist dies nicht der Fall, da das Sonnenlicht das komplette Farbspektrum enthält. Auch das Blitzgerät leuchtet fast im kompletten Farbspektrum aus. Anderen künstlichen Beleuchtungsquellen fehlen aber Teile dieses Spektrums. So kennt jeder die gelblichen bis rötlichen Farben (warmes Licht) der "Glühbirne" auf dem Foto von Omas Geburtstag. Andere künstliche Beleuchtung bewirkt einen Blaustich (kaltes Licht).

Man kann diesen Farbstich bereits beim Fotografieren durch die Zuschaltung des Blitzes vermeiden. Der Blitz sollte aber möglichst stark genug sein, um den ganzen Raum auszuleuchten. Ansonsten ist nur die Bildmitte gut ausgeleuchtet und Onkel Hans in der Ecke, sitzt im Dunkeln. Hilfe bieten hier Zusatzblitzgeräte.

Ein leichter Farbstich kann auch durchaus schön aussehen. Ein warmes Licht wirkt etwas weicher, ein kaltes Licht, lässt das Bild etwas härter wirken. So kann man beim Fotografieren des Babys mit warmer Beleuchtung sehr harmonische Ergebnisse erzielen. Bei technischer Fotografie, z.B. Auto, kann die harte Beleuchtung den technischen Charakter des Fotos hervorheben.

Nun haben wir aber einen unerwünscht starken Farbstich und wollen diesen nun beheben. Dafür bieten die gängigen Bildbearbeitungsprogramme diverse Werkzeuge an. Hier sollte man ausprobieren, mit welchem Werkzeug man die besten Ergebnisse erzielt. Mögliche Werkzeuge und Bezeichnungen sind: Farbkorrektur, Farbbalance, Farbton oder Farbsättigung. Im Laufe der Zeit werdet Ihr ein Gefühl dafür entwickeln. Hier gilt der Spruch: Übung macht den Meister.
Die meisten Bildbearbeitungsprogramme verwenden hier Schieberegler und zeigen zusätzlich einen Wert an. Wenn man nun viele Fotos unter gleichen Lichtbedingungen geschossen hat, z.B. Familienfeier, kann man sich diesen Wert aufschreiben. Beim nächsten Foto aus dieser Serie, gibt man dann diesen Wert mit der Hand ein und es sind nur noch kleine Korrekturen notwendig.

Helligkeit und Kontrast
Diese beiden Korrekturmöglichkeiten gehören zusammen, da sie sich gegenseitig beeinflussen. Hier sollte man auch immer etwas vorsichtiger zu Werke gehen, da bei dieser Korrektur die wesentlichsten Bildinformationen beeinflusst werden. Bei einem Bild, dass zu hell eingestellt wird, brechen alle hellen Farbtöne weg und sind nur noch weiss, wenn es zu dunkel eingestellt wird, "saufen" die Farben ab. Diesen Effekten kann man durch die Kontrasteinstellungen etwas entgegenwirken. Auch hier gilt, probieren probieren probieren ...
Zum Glück gibt es ja die Tastaturkombination Strg+Z, fürs Rückgängig machen ;-)

Bildschärfe
Mit den meisten Bildbearbeitungsprogrammen kann man auch leichte Bildunschärfen ausgleichen. Ein richtig unscharfes Bild lässt sich aber selten dadurch retten, da zu viele Bildinformationen fehlen. Mögliche Werkzeuge und Bezeichnungen sind: Scharfzeichnen, unscharf Maskieren, Unscharfe Maske, Konturen Scharfzeichnen, Schärfen.
Was passiert beim Scharfzeichnen? Beim Scharfzeichnen wird der Kontrast zwischen unterschiedlichen Farbbereichen erhöht. Daher sollte man auch hier etwas vorsichtiger sein. Manchmal ist weniger mehr. Bei zu starker Schärfung, treten zwei unerwünschte Wirkungen am häufigsten auf.
1. Ein Bild wird "überzeichnet" und Objekte werden so stark von anderen Objekten abgegrenzt, dass sie eine "Aura" bekommen.
2. Es entsteht an Linien ein "Treppcheneffekt". Durch die Scharfzeichnung wird der Übergang von einer Farbe zur anderen verringert. Dadurch kann man bei diesen Linien dann die einzelnen Pixel erkennen. Gamer kennen das vom Anti-Aliasing in Spielen. Eingeschaltet ist das Bild weich und harmonisch, ausgeschaltet erkennt man an jeder Kante die Pixel.

Das Schärfen benötigen wir aber noch bei einem weiteren Arbeitsschritt, dem Skalieren. Darauf gehe ich gleich noch näher ein. Reissen wir kurz noch das Gegenstück vom Schärfen an: Das Weichzeichnen

Weichzeichnen
Eine zu hohe Schärfe ist nicht immer erwünscht, z.B. in der Portrait-Fotografie. Die Freundin dürfte nur wenig erfreut sein, wenn man auf dem Foto jede Hautunreinheit und jedes Pickelchen erkennen kann. Hier hilft das Weichzeichnen. Mögliche Werkzeuge und Bezeichnungen sind: Weichzeichnen, Weichzeichner, Gausscher Weichzeichner, Kanten weichzeichnen. Hier wird der Kontrast der Farbbereiche zueinander heruntergesetzt. Wir schalten sozusagen ein Anti-Aliasing ein. In den meisten Bildbearbeitungsprogrammen werden unterschiedliche Weichzeichner angeboten. Empfehlenswert ist eine Funktion, die stufenlos regelbar ist und einen Vorschaumodus bietet.

Skalieren
Kommen wir nun zur wohl häufigsten Nachbearbeitung, das Skalieren. Eine Skalierung benötigen wir z.B. für den Interneteinsatz und die Druckausgabe. Auf die Druckausgabe gehe ich näher im Beitrag 3. Die Ausgabe: Bildformate, Fotobelichtung, DPI und mehr ein.
Grundsätzlich ist eine Skalierung nur nach unten (Verkleinerung) sinnvoll. Eine Vergrößerung ist immer mit einem Qualitätsverlust verbunden, da ja die vorhandene Bildinformation immer noch die gleiche ist. Bei einer Vergrößerung werden diese vorhandenen Informationen im Prinzip nur "aufgeblasen". Der Qualitätsverlust hält sich jedoch bei guten Bildbearbeitungsprogrammen in Grenzen, wenn die Vergrößerung nicht mehr als 10-15% beträgt. Durch ein anschließendes Schärfen, kann der Qualitätsverlust weiter eingeschränkt werden.

Eine Verkleinerung ist unproblematischer. Das lässt sich am Besten anhand eines Beispiels erklären.
Wir haben ein Bild in der Größe 3000 x 2000 Pixel. Eine Verkleinerung auf 1500 x 1000 können wir in einem Schritt machen. Mögliche Werkzeuge und Bezeichnungen sind: Bildgröße, Bild skalieren. In der Regel braucht man dafür bei den meisten Bildbearbeitungsprogramm nur einen Wert einzugeben und die Option "Proportionen erhalten" (manchmal als Ketten-Symbol) zu aktivieren. Der zweite Wert wird dann automatisch vom Bildbearbeitungsprogramm berechnet. Einige Bildbearbeitungsprogramme bieten unterschiedliche Modi (z.B. Bilinear, Bikubisch usw.) an. Hierbei handelt es sich um die Algorithmen, wie das Bild heruntergerechnet wird, da ja die Bildinformationen "zusammengeschoben" werden. Je nach Programm, können die Ergebnisse deutliche Unterschiede aufweisen. Daher gilt auch hier wieder: Ausprobieren!

Nach dem Verkleinern fällt auf, dass das Bild etwas unscharf geworden ist. Hier kommt dann wieder die Funktion Schärfen zum Einsatz. In diesem Beispiel haben wir das Bild auf die Hälfte reduziert. Wenn wir nun z.B. für die PowerForen ein Preview erstellen wollen, müssen wir Zwischenschritte einfügen. Unser Beispiel 3000 x 2000 werden wir nun auf eine Größe von 300 x 200 bringen. Wenn wir das in einem Schritt machen würden, wäre das Ergebnis extrem unscharf. Eigentlich auch logisch, denn wir verlieren 90% der ursprünglichen Bildinformation. Deshalb legen wir 1-2 Zwischenschritte ein. Erst verkleinern wir auf 1500 x 1000. Nun das erste mal leicht nachschärfen. Nun weiter verkleinern auf 750 x 500 und leicht nachschärfen. Jetzt können wir das Bild auf die endgültige Größe reduzieren und zum letzten mal nachschärfen. Wenn wir mit Zwischenschritten arbeiten, erhalten wir auf dem Weg zum Endergebnis den Kontrast. Das Preview hat eine ähnlich gute Qualität wie das Original.

Hier geht es weiter 2.2 Bildbearbeitung: Grundlagen Teil 2
 
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