Anlaufstrombegrenzer oder auch Sanftanlaufgerät

Hallo rommolus,

das Thema ist noch mal der Anlaufstrombegrenzer, aber zunächst will ich mich für meinen nicht so gesitteten Ton entschuldigen. Aber es regt mich immer wieder auf, daß ich irgendwo etwas für reichlich Geld kaufe und dann stimmt was nicht, aus welchen Gründen auch immer, aber ich bin dann immer der Dumme und muß sehen, wie ich damit klarkomme.
Zu unserem Fall: Du hast den Gummiring abgeschnitten und sagst: Jetzt klappts. Hast Du da den Strombegrenzer (Sb)eingesteckt? Bei Dir paßt es, bei mir nicht! Wenn ich den Sb. bei unabgeschnittenem Gummiring einstecke, so paßt zwischen Rückseite des Sb. und dem Scharnier der Klappe ein Bohrer von nur 3,5mm, d .h., zu den ersten knapp 4mm Einstecktiefe wären jetzt nach Abschneiden des Gummirings nur weitere 3,5mm möglich, dann stößt die Rückseite des Sb. an das Scharnier. Zu einer gesamt möglichen und richtigen Einstecktiefe von ca. 11mm fehlen also noch ca. 3,5mm für einen korrekten Sitz. Ich meine, daß es besser und daher auch für einen korrekten Sitz erforderlich ist, wie schon in meinem ersten Beitrag geschrieben, das Scharnier abzuarbeiten und somit leider auch die Klappe zu entfernen.
Jetzt habe ich noch ein Problem, aber vielleicht nicht nur ich: Zu dem Strombegrenzer gibt es eine einseitige Anleitung, dort Sanftanlaufgerät genannt. Bloß ich kann mit der Anleitung leider nichts anfangen. Da habt Ihr Entwickler die Möglichkeit geschaffen, über Potis die Strombegrenzung, die Anlaufzeit und das Startmoment in festgelegten Bereichen einzustellen. Nur woher weiß ich, welche Einstellung der Potis erforderlich oder richtig ist, z.B. bei meiner Kettensäge mit 1100W Nennleistung, womit der Inverter arbeiten kann, ohne beschädigt zu werden? Zumal ich doch auch nicht genau weiß, was oder wie viel der Inverter meines Generators verkraftet. Da auf der Anleitung kein Einstellbeispiel angegeben ist: Geht Ihr davon aus, daß jeder weiß, wie er das Gerät einzustellen hat? Ich weiß es nicht. Deshalb: Kannst Du diese Anleitung nicht um ein paar Beispiele zwischen 800W und 1800W erweitern, dann wäre es für mich und sicherlich auch für so manch anderen eine sehr hilfreiche Anleitung.

Gruß

Tramo

Moin

Im Gegensatz zu Dir (unterstelle ich jetzt einfach mal so) hatte ich die Steck-Dose in der Hand und konnte von hinten sehen, das nach dem Entfernen des Gummirings beide Kontakt-Stifte einen korrekten Sitz hatten. Mehr ist definitiv nicht notwendig.

Die Bedienungsanleitung lasse ich überarbeiten. Die neue Version werde ich Dir zukommen lassen.

Gruß

Hallo rommolus,

ich habe den Strombegrenzer an den Haushaltsstrom angeschlossen und eine Kappsäge mit 1200W eingesteckt. Die Potis hatte ich auf mittleren Wert eingestellt, d.h. den Pfeil senkrecht, was bei der Anlaufzeit ca. 7 bis 8 sek sein müßte. Der Schalter am Sb. stand auf "AN", die beiden linken LEDs leuchteten. Beim Einschalten der Säge lief diese akustisch genauso knallhart und schnell an wie ohne Strombegrenzer. Nichts von verzögerter Anlaufzeit. Auch nicht bei 15 sek Anlaufzeit. Ist das in Ordnung? Ich habe eine noch größere Säge mit 2000W, aber mit eingebautem Sanftanlauf. Beim Einschalten, natürlich ohne Sb., höre ich deutlich, wie der Motor ca. 2sek bis zur vollen Drehzahl braucht. Ein ähnliches Verhalten hatte ich mit dem Strombegrenzer erwartet. Ich bin auf die überarbeitete Bedienungsanleitung gespannt.

Gruß

Tramo

Hallo Tramo,

ich habe zwar Diesen Begrenzer nicht, sondern einen extra für mich hergestellten Begrenzer, der genau auf den maximalen Strom meines 2000er FMEs minus 15% gebaut wurde. Der maximal mögliche Anlaufstrom bei mir beträgt ca. 7,4A, das sind ca. 1700 Watt.
Meine fast 35 Jahre alte AEG Handkreissäge hat laut Typenschild 1200 Watt. Ob ich die nun ohne Begrenzer an einer Haushaltssteckdose oder mit Begrenzer an meinem Moppel betreibe, hat auf das Startverhalten (Zeit zum Hochlaufen, Geräusche usw.) keinerlei Einfluß. Die Maschine bekomme ich sogar am Moppel ohne Begrenzer zum Laufen unter ECO aus natürlich. Bei mir am Begrenzer sind auch keinerlei Einstellmöglichkeiten vorhanden.
Du gehst auch von der Linearität der Einstellpotis aus, die aber nicht unbedingt gegeben sein müssen. Was will ich Dir damit sagen? Auch meine Säge läuft einfach "knallhart" hoch, ob nun mit Begrenzer oder ohne. Mann hört keinen Unterschied. Ich sehe aber bei mir einen Unterschied:
ohne Begrenzer fackert kurz die Überlast-LED, während mit Begrenzer diese LED aus bleibt.
In beiden Fällen lief der Moppel natürlich auf Hochtouren, sprich ECO = aus

Grüßle vom Boe :winken:

Hallo Boe,

ich bin erstaunt, daß Du dem Inverter Deines 2000der Moppels so sorglos den Anlaufstrom einer 1200W Maschine zumutest, denn der Verkäufer meines Generators hat mir eindringlichst abgeraten, Maschinen mit mehr als 700W ohne Strombegrenzer zu betreiben. Auch in meiner Generator-Betriebsanleitung heißt es, daß Gräte mit Einschaltströmen, die über die Maximalleistung des Generators hinausgehen, zerstörerisch auf den Inverter wirken und daher nicht betrieben werden dürfen. Und Dein Inverter verkraftet schadlos den Anlaufstrom einer 1200W Maschine. Welche Meinung soll ich da nun haben?
Jetzt zur Anlaufzeit: Bei Deinem speziellen Begrenzer ist der Anlaufstrom reduziert, hat er auch eine Anlaufzeiteinstellung? Linearität hin oder her: Wenn ich den Poti auf Anschlag stelle, also auf 15 sek Anlaufzeit, dann sollten das ungefähr 15 sek sein, ich wäre auch schon mit 5 sek zufrieden gewesen, aber ich kann nicht die geringste Anlaufverzögerung hören, dann kommt mir die Frage: Was bewirkt die Anlaufzeiteinstellung? Und diese Einstellung dürfte doch nicht von der Einstellung der Strombegrenzung oder des Startmomentes beeinflußt werden. Oder doch? Oder weiß der Strombegrenzer, daß der Anlaufstrom meiner 1200W Säge nicht so hoch ist, um den Inverter zu schädigen und deshalb die Anlaufzeiteinstellung nicht eingeschaltet ist? Schließlich ist dieser Strombegrenzer eine spezielle Entwicklung für Invertergeneratoren. Die anderen beiden Einstellmöglichkeiten für Strombegrenzung und Startmoment kann ich nicht prüfen, aber hören kann ich, so wie ich es bei meiner 2000W Säge deutlich höre. Aber vielleicht und hoffendlich werden alle Fragen mit der überarbeiteten Bedienungsanleitung beantwortet.

Es grüßt Dich

Tramo

Hallo Tramo,

ich gehe auch davon aus, daß die überarbeitete BA des Begrenzers etwas informativer sein wird.
Aber nun zu Deinem Erstaunen, daß ich meine 1200 Watt Säge meinem Inverter zumute.
Nun, wie das da steht: MEINE spezielle Säge. Ich habe natürlich den Anlaufstrom dahingehend untersucht, und zwar mit einem Oszilloskop. Vorgeschaltet habe ich einen sogenannten Nullphasenschalter, damit man die Schaltzeitpunkte auch genau definieren kann. Ich will jetzt hier nicht weiter drauf eingehen, weil es sonst zu theoretisch wird. In der ersten Periode ist eine Überlast da ( 12A) , danach nicht mehr. Das bezieht sich aber nur auf meine spezielle Säge. Einen Anlaufschutz hat die definitiv nicht. Das war auch nur ein Versuch, weil ich es wissen wollte. Die Säge wird natürlich immer mit dem Begrenzer betrieben.
Selbstverständlich schließe ich nicht jeden x-beliebigen 1200 Watt Motor ohne Schutzmaßnahmen an meinen Generator an. Ich bin auch hergegangen, und habe meine Wasserpumpe (eine 600Watt Gardena, ohne Analufschutz) mit dem Oszilloskop betrtachtet. Da treten in Relation zu der Säge aber ganz andere Werte auf. Anlaufstrom mal eben schlappe 10A in der ersten Halbwelle, danach, immer noch in der ersten Periode, 6A. Der Nennstrom vom ca. 2,6A wird innerhalb der ersten drei Perioden erreicht, also nach ca. 60 ms. Eine Aufleuchten der Überlast LED tritt bei der Gardena Pumpe natürlich nicht auf. Bei meinem vorhergehenden Moppel, ein Kipor IG1000, hat sich des Öfteren die Schutzschaltung aktiviert. Deshalb habe ich auch eine Nummer größer gekauft, um auf der sicheren Seite zu sein.

Grüßle vom Boe :winken:

Hallo Boe,

bei so vielen und gründlichen Untersuchungen gibt es natürlich kein Erstaunen mehr und das Wort "sorglos" nehme ich zurück. Beneidenswert, Dein elektrisches Wissen und Deine Gerätschaften, da fehlt es mir leider reichlich. Aber da Du keine Bemerkung zur Anlaufzeiteinstellung gemacht hast, wird wohl Dein Begrenzer solch eine Einstellung nicht haben. Also warten wir weiter.

Es grüßt Dich

Tramo

Hallo,

naja, für irgendwas muß das Studium der E-Technik (Nachrichtentechnik) an der Hochschule Bochum ja gut gewesen sein.:zwinker:, auch wenn das schon 25 Jahre her ist.
Mein Begrenzer hat übrigens keine Zeiteinstellung. Einfach ausgedrückt: fällt der Strom innerhalb einer gewissen Zeitspanne nicht mehr signifikant ab, schaltet ein Relais durch, und der Begrenzer ist im ByPass-Modus. Danach wird auch nichts mehr überwacht. Die permanente Überwachung des Stromes wäre schaltungstechnisch natürlich möglich, hätte aber deutlich den finanziellen Rahmen gesprengt. Für das Geld hätte ich locker vier neue Moppel kaufen können.

Grüßle vom Boe

Tramo schrieb:

Die Potis hatte ich auf mittleren Wert eingestellt, d.h. den Pfeil senkrecht,

Zum Vergrößern anklicken....

Damit hast du den Anlaufstrom auf 7,5 A (1725 Watt) eingestellt was natürlich mehr ist als Du einstellen solltest.
Linkes Poti auf 5 A.
Startmoment-Poti ganz nach links. So solltest Du auch hören können das es arbeitet.
Zeit ist OK.

Gruß

Hallo rommolus,

ich danke für die Zusendung der neuen Anleitung. Damit kann ich jetzt etwas anfangen. Trotzdem noch eine Frage, hoffentlich meine letzte: Auf dem Begrenzer ist seitlich ein Aufkleber mit der Angabe 2,2kW, ich nehme an, die Maximalleistung des Gerätes. Warum und wozu besteht die Möglichkeit die Strombegrenzung bis auf 15A einzustellen, was einer Leistung von 3,45kW entspricht? Wenn jemand unbedacht diese 15A eingestellt hat und eine 1500W Maschine einschaltet, was sagt der Inverter, was sagt der Strombegrenzer dazu?

Gruß

Tramo

Hallo Tramo,

nach Rückfrage mit dem Hersteller, der dieses Produkt exklusiv für Kipor.org herstellt, verhält es sich so, dass das Gerät durchaus mehr als die 2,2 KW aushält. Das ist eine Art Richtwert für den Dauerbetrieb, der schon in gewissen Grenzen überschritten werden kann. Es sollen halt nur nicht 8 oder 10KW da dran gehängt werden.
Laut Hersteller sind auch 3KW kein Problem. Die Angabe von Dir - 3,45KW - wird das Gerät auch verkraften - dann läuft es allerdings an der maximalen Grenze.
Viele Grüße
R.G.