Danke für den Artikel.
Ich muss zugeben, dass ich noch nie eine Leica in der Hand hatte.
Ich selbst bin wie der Autor eigentlich mit der 5D unterwegs und schätze sie (stellvertretend wohl für nahezu alle marktüblichen DSLR Modelle) für ihre mathematische Präzision, für ihre Berechenbarkeit, ihre "Unfehlbarkeit". Wenn man das alles so ausdrücken kann.
So ganz kann ich persönlich mir nicht vorstellen, die vom Autor genannten Unterschiede allesamt nur anfangs als verwirrend zu empfinden. Allen voran der Parallaxenfehler - Wie soll man da denn brauchbare Makros ersetllen können?
Dann die vielen eingeblendeten Rahmen im Sucher. Sicher ist es fein, wenn man ein Gesamtsucherbild hat, uns eins, das dem Abbild auf dem Sensor entsprechen soll. Wenn es das laut Autor aber nicht tut, wo ist da der Vorteil? Das Sucherbild der beschriebenen 5D ist ebenfalls nicht 100% deckungsgleich mit dem Sensorbereich, aber wenn man schon einen eingeblendeten Rahmen dafür hat, dann muss der doch stimmen?!
Dann: Für mich persönlich der mit wichtigste Faktor beim Kauf einer Kamera: Das Rauschverhalten. Laut Bericht liegt die M9 da deutlich hinter der 5D zurück, die ihres Zeichens ja auch schon nicht mehr die Vorreiterrolle in ihrem Marktsegment innehat. Was nützt mir ein 1.2er Objektiv, wenn ich über 400 ISO nicht arbeiten kann? Was nützt mir ein handgefertigtes Objektiv allererster Güte, wenn der Sensor dahinter im Zwielicht alles verpixelt? Nee, bestes Rauschverhalten ist für mich oberstes Kaufkriterium und von daher hätte sich das Thema für mich spätestens hier erledigt.
Wenn ich jetzt zu jedem einzelnen Punkt, in dem der Autor Unterscheide (nach Eingewöhnungszeit Vorteile genannt) schreibe, warum ich mir nicht vorstellen könnte, deswegen auf die M9 umzusteigen, dann klingt mein Schrieb, als würde ich eine nie in den Händen gehaltene Kamera anhand eines Userberichts bzw. der technischen Daten schlechtreden. Das ist absolut nicht meine Absicht.
Ich selbst kann nur reden, ohne das Ding genutzt zu haben. Aber aus dieser Perspektive wüsste ich nicht, ob mir die Leica so viel Geld wert wäre. Die Qualität der Leica-Optiken ist sicher unbestreitbar und gute Objektive sind der größte Preisfaktor in der Fotografie. Aber ich denke da ist auch viel Nostalgie, viel Kult und viel Symbolträchtigkeit im Preis mit einberechnet. Wenn man sich dann noch auf eine Warteliste setzen lassen darf, dann ist das Gekaufte gleich nochmal so gut.
Nein, also ich wäre kein Kandidat für die Leica M9. Preis, Umstellung, für mich keine klar erkennbaren Vorteile, die Kompaktheit und vor allem das Rauschverhalten, das gepaart mit einem Preis zu dem ich mir ein absolutes High-End Komplettpaket an astreiner DSLR Technik kaufen könnte, wären für mich die Argumente.
Aber so ein Ding mal ein Wochenende testen, da wäre ich absolut dabei. vielleicht wären dann einige meiner Argumente hinfällig...