Gleichstrom aus elektr. Halogentrafo

Hallo @ All
Ich habe eine Frage:
Ich probiere schon einen ganzen Monat herum und komme nicht weiter.
Ich möchte mittels einem elektronischen Halogentrafo ein Gleichstrom-Netzteil bauen (ca. 12V =). Dies, damit ich nicht so grosse Elkos benötige wegen der höheren Frequenz (ca. 45kHz). Den Gleichrichter habe ich mittels "shotkey-Dioden" selber gebaut, denn normale Dioden sind zu langsam. Zur Glättung habe ich 2x3600uF eingebaut.

Der Gleichstrom scheint recht sauber zu sein, ich bin überrascht!

Aber jetzt zu meiner Frage:
Irgend wie ist hier noch ein Hund begraben. Entweder schwingt das Ganze weiss ich wie, oder die Dioden sind immer noch zu langsam. Oder habe ich hier nich einen "Revers-Current" über den Dioden, denn diese werden auch recht heiss trotz gut dimensionierter Kühlung?

Der elektronische Halogentrafo wird auch bei ca. 50% Last (Autobirne 55W) via Gleichrichter sehr heiss, sodas er sogar in die Überhitzung geht. Bei gleicher Last ohne Gleichrichter und Elkos ist das nicht so.

Hat mir da jemand einen Tip?


Gruss
rost21A

Mit elektronischen Tafos kenne ich mich recht wenig aus. Hast du ein Oszilloskop zur Verfügung? Das wäre sinnvoll, damit mal nachzumessen.
Überlastet das Netzeil auch, wenn du nur den Gleichrichter (ohne Elkos) hinhängst?

Ich werfe einfach mal den Verdacht in die Runde, dass die dicken Elkos bei diesen "hohen" Frequenzen bereits wie Widerstände wirken und ständig Leistung verbraten (kapazitive Last; gut möglich, dass diese Trafos nur auf ohmsche Lasten ausgelegt sind). Unglücklicherweise sind die meisten Multimeter wesentlich zu langsam, als dass man damit den Strom über die Elkos messen könnte. Ohne Oszi wird das vermutlich nicht so einfach gehen.
Du könntest viell. versuchen, vor die Kondensatoren eine Drossel in Serie zu schalten, die die hohen Frequenzen abblockt (Kompensation).

Gruß,
Degi

Jo, denke ich auch. Probier mal solche Low-ESR-Elkos, die für so hohe Frequenzen auch geeignet sind. Aber nicht die von Reichelt, das taugt alles nix. Am besten aus nem alten PC-Netzteil oder vom Mainboard löten.

Hallo @ All
Diese Tips sind wirklich hilfreich. Ich habe die Elkos mal entfernt, und siehe da, die Probleme sind weg. Nur stimmt natürlich die Spannung nicht mehr - viel zu tief.
Verschiedene Drosseln habe ich dann eben in Serie ausprobiert, da scheint einiges drin hängen zu bleiben, - die Spannung sinkt noch tiefer, oder dann wieder nutzt sie wieder nichts, wenn sie zu klein wird. Wobei die Verlustleistung gut spürbar sinkt.

Ich werde mal eben kleinere Elkos (6x1000uF) aus einem alten Mainboard oder so nehmen. Denn da sind viele kleine anstelle einem grossen. Nur muss ich die Spannung beachten. Diese Elkos sollten ja gebaut sein für eine solche Anwendung.
Möglicherweise zeichnet sich so eine Lösung ab.

OK, vielen Dank mal. Ich werde dann weiter berichten.


Gruss
rost21A

Die Kondensatoren sind doch nach den Dioden geschaltet, also sollten sie doch nur noch Gleichspannung bekommen und somit doch keine Leistung "verbraten" oder sehe ich da was falsch?

Nach den Dioden liegt immer noch eine pulsierende Gleichspannung an. Damit wirken die Kondensatoren als kapazitive Last, denke ich.

Degi

Also so wie ich Wikipedia verstehe http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_(Elektrotechnik)#Wechselstromverhalten
hat ein Kondensator bei einem Gleichstrom immer einen unendlichen Widerstand, sodass gar keine Leistung umgesetzt werden kann.

Ein pulsierender Strom ist aber kein reiner Gleichstrom, sondern ein transienter Vorgang.

Degi

Aber ein Gleichstrom der stärker und schächer wird, aber nicht seine Polarität wechselt kann den Kondensator nicht durchdringen. Du kannst es ja mal probieren, nimm eine pulsierende Gleichspannungsqquelle schließe einen Kondensator und eine Lampe in Reihe und die Lampe wird nur sehr kurz leuchten. Oder am besten kannst du es an einer Diode mit Vorwiderstand sehen, welche kurz und dann auch nicht mehr leuchtet, sollte sie leuchten haben wir einen Wechselstrom. So könnte vielleicht der Threadsteller seine Dioden testen, ob sie noch Wechselspannung heraushauen.

Markus

Nimm die von SupaChris genannten Low-ESR-Elkos. Des weiteren solltest Du unbedingt Dioden verwenden, die auch wirklich für solche Frequenzen geeignet sind! Auch hier würde ich die sekundären Gleichrichterdioden aus einem alten PC-Netzteil nehmen. Diese Teile kosten nix und sind für solche Zwecke gebaut.

Andere Frage: läuft dieses Netzteil auch zuverlässig ohne Last?


Joe

Hallo @ All
Ja das Netzteil arbeitet tadellos, das habe ich auch schon getestet mit einer Autolampe 55W direkt am elektr. Trafo ohne Gleichrichter etc..

Aber:
Ich habe heute einige Elkos aus einem alten schrottreifen Mainboard ausgelötet (mit Heissluftföhn!) und da 6.3V typen jeweils 2 in serie geschaltet (für 12V) und getestet. Das Ergebnis ist super. Der Halogentrafo blieb im normalen Temperaturbereich so um die 35 - 40°C. Auch heizten die Dioden längst nicht so wie mit den normalen Elkos. Die 3000uF reichen noch nicht ganz für 5-10A Strombezug. Muss aber noch die Anschlussdrähte optimieren. Denn diese sind nicht zu unterschätzen bei solch hohen Strömen und niedrigen Spannungen. Da bleiben sonst schnell einige % auf der Strecke...

Auf jedenfall, das scheint es gewesen zu sein. Pravo!
Ich habe jetzt von diesen ultra low ESR-typen bestellt. 1000uF/35V, Ca. 1,7 A Rippelstrom und rund 17mW Verlustleistung bei 100kHz (105°C).

Als Dioden habe ich entsprechende typen verwendet, die für solche Anwendungen geeignet sind. Es sind Doppeldioden vom typ "BYV 32E/200" (20A/200V/25ns). Sie sind deklariert "für Spannungswandler und Schaltnetzteile etc..

Ich werde mal mit den neuen Elkos testen und dann berichten.
Wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg so!


Gruss
rost21A

Das Problem ist, dass normale Elkos durch die langen Folienbahnen wie Induktivitäten wirken, also bei diesen hohen Frequenzen einen nicht zu vernachlässigenden Blindwiderstand haben. Daher Low-ESR-Elkos!
Infos dazu: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0810091.htm

Hallo @ All
Also der Test mit den "Ultra Low ESR"-Kondensatoren verlief erfolgreich! Alles bestens. Der elektr. Trafo blieb während rund 20 Min. sozusagen kalt. Ich hatte jetzt 6x1000uF dran (35V UltraLowESR, 105°C). Mal schauen, ob es 8 Stk sein sollten. Denn ich möchte schon so 8 - 10 A ziehen können.

Jetzt muss ich nur noch das ganze in eine definitive Form bringen und anständige Anschlüsse dranmachen. Dann ist die Spannung vielleicht auch etwas besser. Sie ist im Moment 11.0 V. Aber eben mit etwas weniger Verlust an den Verbindungen könnte das auch besser sein.

Auch muss ich noch testen, ob das ganze mit den vorkommenden Lastschwankungen noch stabil läuft.
Das ganze soll ein Lüfterloses Netzteil werden in Kombination mit dieser ATX-Platine: "PW200M"

http://shop.itx-shop.ch/shop/artikeldetail.aspx?artikel=49154

Diese wird direkt auf das Mainboard auf den ATX-Anschluss gesteckt und mit 12V versorgt. Eben wie schon gesagt natürlich lüfterlos. So richtig ohne Geräusche und so... Mit MiniVDR natürlich.


Gruss
rost21A