M
Mauseherz
Bekanntes Mitglied
Wer bin ich?
Ich wurde in Fiume geboren, bin in Budapest, Belgrad, Preßburg, Wien und München aufgewachsen und habe einen ungarischen Paß 'Heimat?' kenn' ich nicht", sagte der "starke Rotweintrinker" mit den auffallend schönen Augen über sich selbst. Es war ein fataler Irrtum des Schriftstellers, diese "Heimat" doch noch einmal zu suchen: ausgerechnet im bereits von den Nazis beherrschten Deutschland. Er wurde Mitglied des RDS (Reichsverband deutscher Schriftsteller), verweigerte beim PEN-Kongreß in Ragusa unrühmlich seine Unterschrift für verfolgte Kollegen, und das Berliner Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda bat er in einem Brief gar, als "Mitstreiter der nationalen Revolution" am "Wiederaubau Deutschlands mitarbeiten" zu dürfen.
Aber der Völkische Beobachter schmetterte ihm entgegen: "Wir wissen, daß (er) deutschen Menschen nichts, aber auch gar nichts zu sagen hat." Die Aufführung seiner Dramen wurde generell verboten, er selbst aus Deutschland ausgewiesen. Im Exil trieb es den Autor, der in seinen Stücken und Romanen stets leidenschaftlich die Partei der kleinen, hilflosen, durch Konventionen stumm und durch Rechtsbarkeit rechtlos gemachten Leute ergriffen hatte, quer durch Europa. Schreibend und arbeitend kam er über die quälende Erinnerung an seine Versuchung durch den Nationalsozialismus hinweg: In seinem letzten Exil in Paris behauptete er mit Recht, "ein Optimist, heute mehr denn je", zu sein.
Auf dem Weg zu einem amerikanischen Filmproduzenten, der an einem jener Romane interessiert war, in denen er mit dem deutschen Nationalismus abrechnete, wurde er von einem Unwetter überrascht. Welchen großen Schriftsteller kostete ein zufällig losgerissener, herabstürzender Ast das Leben?
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*knuddel*
Mauseherz
Ich wurde in Fiume geboren, bin in Budapest, Belgrad, Preßburg, Wien und München aufgewachsen und habe einen ungarischen Paß 'Heimat?' kenn' ich nicht", sagte der "starke Rotweintrinker" mit den auffallend schönen Augen über sich selbst. Es war ein fataler Irrtum des Schriftstellers, diese "Heimat" doch noch einmal zu suchen: ausgerechnet im bereits von den Nazis beherrschten Deutschland. Er wurde Mitglied des RDS (Reichsverband deutscher Schriftsteller), verweigerte beim PEN-Kongreß in Ragusa unrühmlich seine Unterschrift für verfolgte Kollegen, und das Berliner Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda bat er in einem Brief gar, als "Mitstreiter der nationalen Revolution" am "Wiederaubau Deutschlands mitarbeiten" zu dürfen.
Aber der Völkische Beobachter schmetterte ihm entgegen: "Wir wissen, daß (er) deutschen Menschen nichts, aber auch gar nichts zu sagen hat." Die Aufführung seiner Dramen wurde generell verboten, er selbst aus Deutschland ausgewiesen. Im Exil trieb es den Autor, der in seinen Stücken und Romanen stets leidenschaftlich die Partei der kleinen, hilflosen, durch Konventionen stumm und durch Rechtsbarkeit rechtlos gemachten Leute ergriffen hatte, quer durch Europa. Schreibend und arbeitend kam er über die quälende Erinnerung an seine Versuchung durch den Nationalsozialismus hinweg: In seinem letzten Exil in Paris behauptete er mit Recht, "ein Optimist, heute mehr denn je", zu sein.
Auf dem Weg zu einem amerikanischen Filmproduzenten, der an einem jener Romane interessiert war, in denen er mit dem deutschen Nationalismus abrechnete, wurde er von einem Unwetter überrascht. Welchen großen Schriftsteller kostete ein zufällig losgerissener, herabstürzender Ast das Leben?
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*knuddel*
Mauseherz