Ätzen von Platinen

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  • Ätzen von Platinen Beitrag #1
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Stefan

Guest
Hallo,

ich habe mal versucht eine Platine selbst zu ätzen, und habe dazu erst eine Reihe aufgestellt, um zu schaun, wie lange ich belichten muss. Anschließend habe ich die Platine entwickelt und geätzt. Aber beim Ätzen liegt mein Problem: Das Kupfer will auch nach 10 Minuten ätzen mit Fe(III)Cl nicht von der Platine weggehen.

Wo liegt mein Fehler?

Zur Veranschaulichung ein Bild. Die Zahlen geben die Belichtungszeit in Minuten an, sind aber weitgehend irrelevant.

Vielen Dank,
Stefan Gänsler
 
  • Ätzen von Platinen Beitrag #2
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BuckFutt

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Heutzutage lohnt das doch gar nicht mehr.

Ist eine Sauerei mit Spritzern und wenn Du es nicht neutralisierst musst Du den Mist zu einer Giftmüllsammelstelle bringen. Oder Du bist einfach eine Umweltsau und kippst es ins Klo oder die Botanik.

Aber wenn es denn unbedingt sein muss sollte die Lösung eine rostähnliche Farbe haben, sonst warst Du zu geizig und die Lösung ist zu schwach.

Gruss
BuckFutt
 
  • Ätzen von Platinen Beitrag #3
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SupaChris

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Igith.... Eisen III Chlorid. Sowas macht man doch nicht. Das das giftige Zeugs immer noch verkauft wird....
Hast du die Ätzlösung denn überhaupt warm gemacht? Im kalten Zustand wartest du da ewig.
Nimm mal lieber Natriumpersulfat, das geht viel besser und is nich so sehr giftig. Ich ätze in meiner selbst gebauten Schaumätzanlage ca 3 Minuten, wenn die Lösung auf Temperatur ist (per 2-Punktregler zwischen 45 und 50 Grad). geht dann auch super genau und sauber.
 
  • Ätzen von Platinen Beitrag #4
bauee

bauee

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Gebe den Kollegen recht mit EisenIII

zu deinem Problem:

- belichtung zu schwach
- ist die Platine richtig Entwickelt worden (konturen gut sichtbar?)
- Ätzlösung zu schwach
- Temparatur zu niedrig der Säure
 
  • Ätzen von Platinen Beitrag #5
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Stefan

Guest
»Was ich hier ganz deutlich sagen muss: Natrium- oder Amoniumpersulfat gehören wegen der Vorgaben der Umweltgesetze, Sondermüll zu vermeiden, VERBOTEN. Das Zeug ätzt extrem schlecht, zersetzt sich schon beim Zusehen geschweige denn beim Benutzen, und rein von der darstellbaren Leiterbahnbreite ist es eine Katastrophe!
Die Kosten der Entsorgung liegen etwa 10 mal so hoch wie bei Eisen-III-Chlorid. Warum gibt es APS bzw. NaPS? Weil es im Gegensatz zu Fe(III)CL bei Lufteinblasung nicht schäumt und daher in Aquarium ähnlichen Küvetten verwendbar ist.«
Dietmar Bungard in »Elektor« 9/2002 Seite 38.

@BuckFutt
Umweltsau bin ich nicht. Ich sammle das, und bringe es dann zum Giftmobil.
Die Lösung war schön dunkelbraun, aber ich habe wahrscheinlich zu wenig erhitzt.

@SupaChris
Schau dir mal das Zitat oben an. Mit Flecken habe ich wenig Probleme. Ich muss halt einfach aufpassen. Und eine Schaumätzanlage will ich mir für ein paar wenige Platinen im Jahr auch nicht kaufen.

@bauee
- belichtung zu schwach
Kann nicht sein. Nach 5 Minuten sollte sie schon gut belichtet sein (sieht man auf dem Bild nicht mehr, sieht aber genau so aus)
- ist die Platine richtig Entwickelt worden (konturen gut sichtbar?)
Ja, ich glaube sogar, dass ich zu viel NaOH genommen habe.
- Ätzlösung zu schwach
Nee, die war schön dunkelbraun
- Temparatur zu niedrig der Säure
Da kann es gut sein, dass mein Fehler liegt. Die Lösung war nur Handwarm. SupaChris schreibt von 45-50°C. Die werde ich das nächste mal versuchen zu erreichen.

Wo bekomme ich so ein Glas-Thermometer her, um die Temperatur zu bestimmen? (Vielleicht gleich ein Händler in München...)

Vielen Dank für die Hilfe,
Stefan Gänsler
 
  • Ätzen von Platinen Beitrag #6
bauee

bauee

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Glas Thermometer....

Spontan würde ich sagen sowas hängt bei mir im Aquarium... also Zoohandlung :idee:
 
  • Ätzen von Platinen Beitrag #7
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Stefan

Guest
Hast recht. Manchmal ist das so einfach...
 
  • Ätzen von Platinen Beitrag #8
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SupaChris

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Hmm...dolles Zitat, ich hab genau gegenteilige Erfahrungen gemacht. Leiterbahnbreite bekomm ich mit komplett selstgebauten Equipment auf weniger als 0,1mm noch extrem sauber rüber. Ätzzeit liegt bei ca 2 bis 3 min, je nach Sättigung der Lösung. Und Entsorgungskosten kostet mich das gar nix, 3 mal im Jahr kommt bei uns so nen Sammelauto für Sondermüll, da geb ich das ordentlich beschriftet ab. Kann ja sein, dass es auch giftig is, aber das geht mich ja erst ma nix an. Mit dem Eisen III Chlorid war das alles irgendwie Mist: Ewige Ätzzeiten, schlechte Qualität, geringe Auflösung, Unterätzungen und nette braune Flecken auf allem umliegenden. Und Schaumätzen ging nich, das stimmt.
Muss ma auf der Elektor CD suchen, wie die Reaktionen auf den Leserbrief waren...irgendwie glaub ich das nich so recht, dass das die einhellige Meinung er Hobby-Elektroniker ist.
 
  • Ätzen von Platinen Beitrag #9
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Stefan

Guest
Ich weiß auch nicht, ob der recht hat. Die Leserbriefe dazu würden mich auch intressieren.
Ich wollte halt irgendwas gegen die "radikalen" Meinungen posten, und da ich mir diesen Artikel kopiert hatte, hab ich ihn halt abgetippt.


Wie hast du dir dein Equippment selbst gebaut? Nur kurze Beschreibung, denn ich habe wahrscheinlich nicht vor, das nachzubauen, da es zwei Wannen genau so gut tun müssten.
 
  • Ätzen von Platinen Beitrag #10
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SupaChris

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Hab mir grade ma den Artikel durchgelesen, das war ja der Herr Bungard. :) Dann wird das schon stimmen. Allerdings schreibt der ja auch, dass man ne Sprüh-Ätzanlage braucht, um gute Ergebnisse mit Eisen III Chlorid zu bekommen. Und sowas lässt sich leider kaum selber herstellen und auch kaum als Student/Bastler bezahlen. Und deswegen benutzen sicherlich fast 100% der Bastler NPS oder APS.

Zum Eigenbau: ich hab damals relativ gleich nach der Wende mir beim Glaser ne passende Ätzküvette anfertigen lassen, weil mir die fertigen Anlagen einfach zu teuer waren. Die besteht aus 4mm Glas, und wurde von denen mit Silkon geklebt. Das hält heute immer noch absolut dicht. Beheizt wird die mit 2 Heizern aus DDR Produktion vom Aquarium mit je 70W. Dazu wie beschrieben, nen ebenfalls selbstgebauter 2-Punktregler. Die Luft kommt aus einer Auquarium-Luftpumpe in die Küvette und wird doch mit einem Sprudelschlauch, den es als Ersatzteil zu den Ätzanlagen gibt verteilt.
Den Belichter hab ich mir auch selber gebaut, das war mal nen Gesichtsbräuner mit 4 Röhren zu je 15W. Umgebaut dass er für Platine bis 250x250mm² geht. Macht sehr gute gleichmäßie Ergebnisse. Am Belichter is nen PIC-gesteuerter Timer, Bauanleitung gibts hier. Damit kann ich die Belichtung sekundengenau laufen lassen. Entwickeln tu ich bisher auch immer noch in einer Schale, aber da braucht man ja auch keine Luftblasen, aber das soll demnächst ma auch noch in ne Küvette, und eine zum Spülen dazwischen, und dann will ich die 3 Küvetten hintereinander bauen, macht nicht soviel Sauerei.
Bilder von dem zeugs hab ich auch paar, allerdings nicht über meinen halb einfallenden Keller wundern ;) http://supachris.homeip.net/elektronik/
 
  • Ätzen von Platinen Beitrag #11
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Stefan

Guest
das war ja der Herr Bungard
Hab ich ja unter das Zitat druntergeschrieben...

Ich glaube, dann wird es wirklich besser sein, wenn ich umsteige.
Belichten tu ich mit einer 300W-Osram Lampe. Wie fein ich da die Strukturen machen kann, weis ich nicht. Aber mein nächstes Projekt wird ein Bleiakku-Lader (siehe auch den Thread hier), da kann ich feine Leiterbahnen schlecht brauchen.

Vielen Dank für die Antwort und die Fotos,

Stefan
 
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