Starterseil Generator

Servus,
Habe jetzt endlich die Zeit gehabt das gerissene Starterseil bei Mme Liu zu tauschen. Die Arbeit selbst ist zwar einfach, aber zeitaufwendig, da ich Mme dabei quasi total zerlegen musste. Nun gut, nach 4 Stunden war Mme wieder zusammen und alles funktioniert und läuft wie es soll. Als Seil nahm ich ein Pilot-Bergseil, Durchmesser 4 mm, Reisskraft 260Kg, das habe ich nach dem Einbau natürlich gefettet, weil ich habe da 2 Schwachstellen bei der Reparatur gefunden:
Der Ausgang des Seiles aus dem Gehäuse ist nicht paralell mit dem Ausgang des Seiles aus dem "Carter" des Seiltellers, auf dem das Seil aufgewickelt ist, beide Ausgänge bzw Durchführungen haben zwar Durchführungsbuchsen für das Seil, aber die Plastikbuchse im roten "Carter" hatte einen brutalen Grat, der das alte Seil buchstäblich zerfleischt hat, die Messingdurchführungsbuchse des Motorgehäuses war hingegen astrein. Ich habe die Plastikbuchse im "Carter" ersetzt mit einer Neuen, das sind nichts Anderes als Kabelquetschtüllen, Gleiches Sosse wie bei Honda und Ähnliche ..., sauber eingebaut und kontrolliert mit dem Durchgang des neuen Seiles. Mit dem gefetteten Seil läuft das alles so gut wie ohne Reibung, trotz Umlenkung des Seiles zwischen innerer und äusserer Durchführungsbuchse, Jedenfalls ist das alles easy, ich habe auch die Rückholfeder des Seilstarters nicht ausbauen müssen, sondern nur die Zentralmutter etwas gelöst, so dass man den Seilwickelteller etwas bewegen kann, dann kann man das Seil auch einlegen, der Platz reicht dann zwischen Teller und "Carter" vom Seilstarter.
Zum Fingerabbrechen, wenn man das Gehäuse öffnet, ist das Lösen des Benzinhahnes und der Benzinpumpe, will man da nichts abbbauen oder abklemmen von Benzinschläuchen, braucht man einen ultrakurzen Kreuzschlitz-Vergaserschraubenzieher. Diese Teile sind von innen am Gehäuse angeschraubt, das habe ich beim Zusammenbau geändert, Durchführungsbohrungen gemacht und dann die beiden Teile mit Senkkopfgewindeschrauben und inneren Reibmuttern von aussen festgeschraubt, die Reibmuttern greifen beim Festziehen der Schrauben auf dem Gussgehäuse und drehen sich nicht mit, alles easy dann.
Jedenfalls läuft Mme Liu wieder problemlos wie immer und das neue gefettete Starterseil funktioniert so leichtgängig wie noch nie. Bergseile haben auch eine enorm resistente Oberfläche gegen Reibung, das kommt noch hinzu.
Gruss aus Trient, Volker
Bin mit Mme Liu sehr sehr zufrieden, die hat jetzt problemlos über 300 Stunden auf dem Buckel und läuft erste Sahne!

Als kleines Addendum muss ich wirklich einmal eine Lanze brechen für den kleinen Generator von FME:
Er hat jetzt zwar keine Garantie mehr, aber er funktioniert begnadet gut. Und wer aus dem Geschäft kommt wie ich (lange Jahre Honda Service gemacht) hat da auch absolut keine Probleme Reparaturen durchzuführen. Es gibt da einige Hinweise, wie man das Teil gut bedient, vor allem, wenn dieser kleine Generator wie bei mir das ganze Jahr über im Schuppen steht: Wenn ihr das Teil anlassen wollt, orgelt da nicht elendig mit dem E-Starter rum, pumpt da mit 15-20mal drücken Benzin in den Vergaser und dann startet ihr maximal für 2-3 Sekunden mit dem E-Starter, das macht ihr ein paarmal mit kurzen Pausen, damit das evt. zuviele Benzin im Zylinderkopf verdampft und nicht die Kerze versaut, spätestens nach dem 4-5 Male springt der Moppel an auch wenn er ein paar Monate gestanden hat. Langes Orgeln hilft nicht, leert die Batterie und lässt den Moppel evt. sogar absaufen. Springt er nach langem Stehen nicht an nach dem 3. Mal orgeln, dann zieht bei eingeschalteter Zündung 1-2 mal das Starterseil durch, meistens kommt er dann sogar sofort, wenn nicht, noch 2-mal ganz kurz starten und der Moppel läuft. Für solche kleinen Motörchen braucht man Fingerspitzengefühl und keine 10000 Volt im Arm. Meine Frau (immerhin hat sie 67 Jahre, ich habe 65 Jahre auf dem Buckel) hat es bisher immer geschafft, einen Kaltstart nach Monaten Stehen erfolgreich durchzuführen, Sohn Nr.1 ist dafür zu blöde, diese Internetgeneration zerreisst das Starterseil, kombiniert sonst auch nichts, ausser die Zündkerze absaufen zu lassen. Blubbert das Teil einmal los, regelt ihr ganz langsam den Choke auf volle Luft, lasst ihn dabei langsam warmlaufen, schaltet wenn ihr wollt immer auf Eco-Modus, und wartet 2-3 Minuten, bevor ihr ihm die Last gebt.
Das ist kein 50KVA Atlas Copco mit 4 Zylinder Diesel von Volvo-Marine, für diese kleinen Uhrwerke braucht es Gefühl, egal welchen Namen die haben auf dem Typenschild. Auch die Benzinfrage halte ich für übertrieben, meiner läuft mit 95 Oktan von der Tanke problemlos, das Benzin ist noch vom Frühjahr 2013! Nebenbei bemerkt, er läuft genauso gut auch mit 92 Oktan Normalbenzin, wenn ihr das noch findet, je niedrig legierter das Benzin ist, desto stabiler ist es auf lange Zeit gesehen, und der 125ccm Moppelmotor ist keine Ferrari mit seiner Verdichtung. Natürlich kann man immer etwas verbessern, ich würde den Auspuffstutzen um 2-3cm verlängern vom Werk her, weil dann passen normale Flex-Metallschläuche dort steckbar problemlos drauf, ohne das man da Stutzenverlängerungen anschweissen muss, ich habe meinen Schlauch einfach angenietet und das hält problemlos.
Die Führung des Starterseilzuges sollte am Ausgang geändert werden, so das die beiden Führungsbuchsen (Innere und Äussere) in gleicher Ebene liegen.
Soweit meine Erfahrungen, morgen bin ich wieder auf dem Lande und dann bekommt er seinen Ölwechsel, Ausblasen des Ansaugfilters und ggf. eine neue Kerze.
Gruss, Volker

Servus,
Also Jahreswartung beendet: Neues ÖL HAT Mme Liu jetzt,wie üblich bei mir synthetisch-Leichtlauf 10W40, das Ansaugsieb durchgeblasen und die Iridiumzündkerze sah noch aus wie neu, danach noch eine Vollreinigung durchgeführt und schon einmal die Vorbereitungen für den Anschluss eines Fotovoltaikpaneels durchgeführt, das die kleine Batterie immer schön auf 13,8-13,9 Erhaltungsspannung hält. Angeschlossen wird dieses über einen Umschalter Laden-Start. Bei Start wird dann ja die Batterie intern vom Generator versorgt und das Paneel ist abgeschaltet. Wobei ich mir überlege, ob ich diesen Schalter überhaupt brauche, da der Solarregler ja am Ausgang eine Schottkydiode hat, die jeglichen Stromrücklauf verhindert, wenn der Generatorladestrom zur Batterie fliest bei laufendem Moppel. Und umgekehrt dürfte auch nichts passieren, wenn der Generator aus ist und der Ladestrom vom Laderegler in die Batterie fliesst, da ja der Gleichrichter des Moppels dann sperrt in Richtung Generatorwicklung. Na mal den Schaltplan studieren, ansonsten die Möglichkeit das zu automatisieren, Hauptschalter schaltet auch ein kleines Trennrelais für das Paneel, da jeder manuelle Schalter vergessen werden kann und die Beste aller Ehefrauen nur irritiert.
Das Paneel hat 10 W. max. Ladestrom ca. 0,6 A, passt also auch perfekt für die Batterie.
Soweit mein Gedankengang.
Mme Liu sprang dann beim 2 Startversuch an und lief nach 1 Minute perfekt rund, halt so wie es sein soll.
Gruss aus Trient,
Volker

Servus,
Nachdem ich den Schaltplan studiert habe komme ich zum Schluss, das es garnichts braucht, beim Anlassen (hohe Stromaufnahme) kann der Solarregler (ein selbst gebauter Längsregler) nicht überlastet werden, da er eine automatische Strombegrenzung hat, also abschaltet und nach Ende der Überlast wieder zuschaltet, während des Ladens durch das Paneel fliesst kein Strom in die Ladewicklung des Generators , da sein Gleichrichter in diesem Falle sperrt. Es braucht also keine weiteren Schaltmittel oder Buchsen usw..
Damit bleibt das Gerät so bedienfreudig wie immer und vermeidet das dritte Personen nachdenken müssen, was heute ja sowieso nur noch sehr wenig angesagt ist bei der Mail, I-Phone und Knöpchen/Tastendrücker Generation.
Gruss, Volker

Hallo Volker,

doch, es müsste theoretisch ein Strom in die Generatorwicklung fliessen, und zwar getrieben von dem Spannungsabfall der Diode in Sperrrichtung, also um die 0,3-0,6 Volt, je nach Diodentypus. Das ist es ja auch, warum der "Leerlaufstrom" der Anlage bei Nichtgebrauch die Batterie innerhalb von zwei bis vier Monaten leersaugt, bzw. fast leersaugt.
Der Gleichrichter wird eben beim Ausschalten des Generators nicht von der Batterie getrennt. Deshalb habe ich auch einen "Batterie-Hauptschalter" bei mir drin. Theoretisch wären das dann maximal 0,6 Volt mal 1 mA (gemessener Leerlaufstrom) also 0,6 mW, also nichts.
Solange Dein Solarpanel eben dieses eine mA plus die Selbstentladung der Batterie problemlos schafft, ist alles im grünen Bereich. Berichte mal, obs klappt.

Grüßle vom Boe :winken:

Servus,
Ok werde berichten.
Natürlich den Rücklaufstrom des Sandgleichrichters habe ich natürlich nicht bewertet. Aber das kleine Paneel leistet ja bis zu 10W, also wird es den Verlust problemlos ausgleichen.
Gruss, Volker

Servus,
Die Arbeit ist gemacht und alles funktioniert wie es soll. Man braucht keinen Schalter, wie ich vermutete.
Die Batterie wird jetzt permanent tagsüber geladen, ist auch schön verpackt und Kontakte alle sehr gut verlötet.
Sende hier ein paar Bilder.
Gruss aus Trient,
Volker:winken:

Hallo Volker,

wenn ich mir das jetzt so anschaue, wäre Deine Frau doch sicherlich auch begeistert, wenn sie aus der Enfernung nur noch das Knöpfchen drücken müsste, oder? Für solch einen Einsatz von Madame wäre die Funk-Start-Variante genau das Richtige gewesen, zumal es ja immer eingeschaltet bleiben könnte, wegen der Solar-Ladung. Berichte bitte gelegentlich, ob das Panel auch im Winter ausreicht.

Grüßle vom Boe :winken:

Servus,
Nein danke, meine Frau verheddert sich andauernd mit solchen Funksachen, ausserdem ist der Moppel nur 10m vom Haus entfernt.
Sie mag es auch ihn anzuschmeissen mit dem Schlüssel, also lassen wir alles so wie es ist.
Gruss, Volker
Berichte dann über die Arbeit des kleinen Paneels.

Servus,
Der Ladungszustand der kleinen Batterie von Mme Liu wird zuverlässig durch das 10W Paneel erhalten, eingestellt ist der Längsregler mit LM317 auf eine maximale Ausgangsspannung von 13,8V, dabei stellt sich ein Erhaltungsstrom auf circa 12-15mA ein. Morgens etwas grösser, da über Nacht das analoge Voltmeter ja etwas Batteriestrom verbraucht hat, dieser Verbrauch wird aber locker ausgeglichen während des Tages, der Stromverbrauch des Voltmeter liegt unter weit unter 1mA pro Stunde. Will heissen auch bei mehr als 1-2 Wochen ohne Sonne ist die Batterie immer knackvoll. Jedenfalls so bisher die Ergebnisse,wichtig ist, die Batterie ist nie leer und auch im Winter immer betreibsbereit.
Gruss aus Trient,
Volker :winken: