1. Unfall! ;-(

Heya,

heute ist mir echt etwas total dummes passiert...

Ich (knapp 20) hab' den Führerschein erst seit August '01 und bin bisher immer problemlos gefahren, weder radikal schnell, noch stockend langsam oder suizidgefährdet - sicher, halt.

Versichert bin ich über meinen Onkel bei der HUK Coburg, er als Versicherungsnehmer, ich als Halter; ich fahre mit 140%.

Heute bin ich eine Strecke auf der Autobahn gefahren, die ich noch nie gefahren bin...die Sonne hat mich total geblendet und ich war kurz verwirrt, was die Ausschilderungen angeht, so daß ich vom linken Fahrstreifen auf den rechten wollte, da ich dachte, ich müsse auf eine andere Bahn rauffahren...also habe ich rechts geblinkt und war schon am wechseln, als ich dann feststellte, daß ich ursprünglich doch richtig war, wollte ich wieder zurückwechseln.
Während meines halben Wechsels von links nach rechts kam von hinten eine Volvo-Familienkutsche angefahren, etwas flott, und touchierte mich hinten links; es hat leicht gerummst, wir haben beide angehalten.

Er hatte vorne rechts nur einen kleinen Kratzer am Kotflügel und zwei Schrammen auf der vorderen Felge; mehr nicht!

Ich hatte dagegen hinten schon etwas mehr - doch es belief sich nur auf Lackschäden.

Nachdem ich ihn nicht davon abhalten konnte, die Polizei zu rufen - ich wollte es privat klären, ihm die Summe aus Angst vor einer Steigerung der Versicherungssumme privat zahlen - kamen die Freunde und Helfer auch, haben sich den Sachverhalt kurz angehört, unsere Fahrzeug- und Führerscheine kurz an sich genommen, jedem eine Durchschrift der Datenaufnahme gegeben (natürlich auch die Fahrzeugpapiere) und sind flott wieder abgebraust - ich mußte kein Bußgeld zahlen.


Obwohl der andere Fahrer wirklich viel zu nah dran war und sehr schnell gefahren ist, liegt die Hauptschuld auf meiner Seite.


Nun meine Fragen: was habe ich zu erwarten?
Sicherlich wird meine Versicherungssumme steigen, aber um ca. wieviel Prozent?

Da es sich nur um einen minimalen Lackschaden handelt, dies jedoch dennoch als Unfall geht, befürchte ich auch, daß sich meine Probezeit verlängert - richtig?

Bekomme ich für sowas 'Punkte'?

Was erwartet mich sonst noch?


Bin total geschockt, auch jetzt noch, weil es auch hätte schlimm ausgehen können.


Bin dankbar für Infos, Leute!


Ciao,
Jason.

Wenn die Polizei da war, gabs für Dich ja auch einen Durchschlag vom Unfallbericht. Stehst Du da unter 1. oder Dein "Gegner"?

Hi, Hirschi!

Ich steh' dort als Nr.1, aber unten steht, daß die Vergabe der Ordnungsnummer ohne Versicherungszuweisung erfolgt.

Aber die Ordnungsnummer ist ja nicht identisch mit der Platzziffer...

Mist!

Aber der andere ist auch zu schnell gefahren und war viel zu nah - er hätte mich sonst nicht touchiert.

Läßt sich meine Aussage revidieren?

Auf dem Unfallbericht steht nämlich meine Aussage nicht drauf...



Ciao,
Jason.

Ich glaube, das sieht erstmal nicht sehr gut für Dich aus. Mit der Klärung der Schuldfrage werden sich die Versicherungen dann wohl rumärgern müssen. Auf dem Unfallbericht steht sicher auch: Keine weitere Bearbeitung und Auskunft durch die Polizei!? Das hat natürlich den Vorteil, das Du den Unfallhergang dann wieder ganz anders schildern kannst, und so versuchen kannst, den Spiess rumzudrehen! Aber Deine Schuld ist eigentlich klar, denn Du hast unvermittelt den Fahrstreifen gewechselt, und mit solchen Aktionen muss keiner rechnen, selbst wenn man zu schnell ist! Du hättest auf die rechte Spur fahren müssen, und dann wenn unbedingt nötig wieder auf die linke. Aber so eine Zickzackfahrerei ist doch wohl unnötig, lebensgefährlich und hätte auch anders ausgehen können!? So, jetzt gehe ich erstmal ein bischen heia machen!

Die Polizeianwesenheit an sich hat mit der Schadensregulierung nicht zu tun. Soweit dein Volvofahrer oder sein Rechtsanwalt den Vorfall bei deiner Versicherung noch nicht gemeldet hat kannst du es immer noch „Privat“ regeln. Das kannst du übrigens auch wenn deine Versicherung schon bezahlt hat, dazu musst du Schadensbetrag an deine Versicherung zurückzahlen. Erkundige dich einfach wie es bei HUK funktioniert. Ich kann nur sagen das so was bei kleineren Schäden durchaus Sinn macht, da sonst du bei einem Unfall üblicherweise zwei Stufen hoch steigst, was bei dir locker über 200% bedeuten kann.

du kannst den schaden auch 6 monate nach seiner begleichung durch deine versicherung aus deiner tasche bezahlen. dann wirkt es sich nicht auf deinen prozenten aus.

wenn du den schaden durch deine versicherung bezahlen lässt, wirst du nächstes jahr von 140%(S1/2) auf 155%(S0) zurückgestufft. steht übrigens alles in deinem versicherungsvertrag

übrigens verstehe ich nicht was alle an der huk finden. das ist eine der teuersten direktversicherungen.

Was hat die HUK bitte schön mit "Direktversicherung" zu tun?

Im übrigen bin ich hochzufrieden, im gegensatz zu "Direktversicherungen" bekommt man im Schadensfall nämlich Hilfe angeboten und muss nicht alles selber machen. Und im vergleich mit anderen Haftpflichtversicherungen steht die HUK eigentlich ganz gut dar.

Originally posted by Sting
Heya,

heute ist mir echt etwas total dummes passiert...

Er hatte vorne rechts nur einen kleinen Kratzer am Kotflügel und zwei Schrammen auf der vorderen Felge; mehr nicht!

Ciao,
Jason.

Zum Vergrößern anklicken....

Ob es sich lohnt, so einen Schaden selbst zu bezahlen, bleibt abzuwarten. Wenn der Volvo-Kutscher gemein (oder clever) ist, kostet das nämlich richtig Geld. Rechtsanwaltsgebühren, Felge, (evtl.) neuer Reifen, Spur einstellen, Achse vermessen, Kotflügel spachteln, grundieren und neu lackieren. Da kommt schnell ein Tausender (€) zusammen! Ich würde den Volvo-Man mal anrufen, was er jetzt mit seinem Auto vorhat, und wenn er seinen Wagen lieber in die Werkstatt bringt, wird es sich kaum lohnen, das Du den Schaden selbst bezahlst! Aber einfach abwarten, die HUK meldet sich automatisch bei Dir. In dem Schreiben steht dann die Summe, die die HUK an den Unfallgegner zahlen musste, und auch die Summe, die Du nach Hochstufung als Beitrag zahlen müsstest. Es steht sogar genau drin, ob sich das selberzahlen lohnt oder ob man besser die Hochstufung in Kauf nehmen kann. Du kannst auf jeden Fall selbst entscheiden, was für Dich das Beste ist!

--->>>Aber einfach abwarten, die HUK meldet sich automatisch bei Dir. In dem Schreiben steht dann die Summe, die die HUK an den Unfallgegner zahlen musste, und auch die Summe, die Du nach Hochstufung als Beitrag zahlen müsstest<<<---

Vorsichtig! Ganz vooooorsichtiiiiig.

Normalerweise steht im Versicherungskleingedruckten so etwas wie:

Obliegenheiten im Versicherungsfall

Jeder Versicherungsfall ist dem Versicherer vom Versicherungsnehmer innerhalb einer Woche schriftlich anzuzeigen.

und auch:

Bei verspäteter Anzeige eines V-falls, bei dem lediglich Sachschaden eingetreten ist...blablabla...wird sich die Versicherung nicht auf Leistungsfreiheit berufen (d.h. die wollen dann nicht zahlen)...blablabla...wenn die Entschädigungsleistung voraussichtlich ACHTUNG 1000,-DM (heute wohl 500,-EUR) nicht übersteigt....

Die Beseitigung eines Kratzer in lackierten Stoßstangen liegt oft über dieser Grenze. Da würde ich dann ganz schnell zur Versicherung rennen und Meldung machen. Mit denen kann man sich hinterher immernoch über eine Schadenfreistellung unterhalten.
Ich selber habe mal einen Schaden nach 3 Tagen gemeldet und mir ziemliche Vorwürfe deshalb anhören müssen. Meine Handlungsweise war zwar Vertragskonform, aber um eben jenen Anwaltshickhack zu vermeiden (unnötige Kostenproduktion, aber rechtens), hätten die sich lieber sofort, ohne Zeitverzug, mit dem Geschädigten in Verbindung gesetzt. Letztendlich kommt es dir zu gute, denn wenn du deiner Versicherung den Schaden zwecks Rettung SF-Rabatt erstattest, zahlst du auch den Anwalt! Und der schreibt bloß: Zahlen Sie bis xx.xx.xx, yy,-EUR für meinen Mandanten, und nochmal 100,-EUR für mich und meine Bemühungen dieses Schreiben aufzusetzen(Vorausgesetzt die Schuldfrage ist klar).

Außerdem:
Dein Onkel ist Versicherungsnehmer? Hoffentlich hat er keine Ausschlußklauseln ala "Keine Fahrer unter 25Jahren" unterschrieben, nur um den Vertrag ein paar Euro billiger zu machen. Dann ist sowieso alles egal und du/ihr habt die Arschkarte.

Dein Führerschein ist nur dann in Gefahr, wenn das zu erwartende Bußgeld 40,-EUR übersteigt, bzw. dein "Vergehen" als grob widrige Vorfahrtmissachtung, oder so ähnlich, gewertet wird. Dafür gibts dann selbstverständlich auch Punkte in Flensburg. Dass die Grünweissen nicht vor Ort abkasiert haben, deutet meines Erachtens in diese Richtung. Ist aber nur meine, nicht maßgebliche Meinung.

Hi Arno,

erstmal danke für Dein Posting!

Also, auf der Durchschrift, die mir die Polizei gegeben hat, steht ausdrücklich, dass KEINE weitere Bearbeitung durch die Polizei erfolgt...

Das wird jetzt nur noch über die Versicherung gehen.

Verwarnungsgeld gab´s ja auch nicht.


Ciao,
Jason.

Also am besten heute mal den Volvo-Kutscher anrufen und fragen, was er jetzt mit seinem Auto vorhat und morgen den Schaden bei der HUK melden, den Unfallbericht ausfüllen, abgeben oder hinschicken und dann abwarten und Tee trinken!