Man muss klar unterscheiden zwischen Auflösung und Pixeldichte. Auch die Entfernung spielt, wie schon gesagt wurde, eine entscheidende Rolle. Das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges beträgt ca. eine Bogenminute, das entspricht 1/60°. Mit den Winkelfunktionen (Tangens) kann daraus der Abstand zwischen zwei Punkten in einer bestimmten Entfernung berechnet werden, die noch unterschieden werden können. Bei einer Entfernung von 45cm z.B. kann man Punkte mit einem Abstand von etwa 0,13mm gerade noch unterscheiden. Das bedeutet, dass man mehr als 7,64 Punkte pro mm braucht, um ein scharfes Bild zu erzeugen. Umgerechnet auf Zoll ergibt das 194dpi, die z.B. ein Handy-Display haben muss, um wirklich scharf zu sein. Dabei ist noch zu beachten, dass manche Menschen etwas schärfer sehen, der berechnete Wert nur genau die Grenze angibt, und der Abstand in der Diagonale um den Faktor Wurzel(2) größer als horizontal oder vertikal (bei quadratischem Gitter) ist.
Das iPhone 4 hat z.B. eine Auflösung von 960x640 Pixeln bei einer Diagonale von 3,5", damit kommt es auf 326dpi und erscheint damit auch bei geringerem Betrachtungsabstand sehr scharf. Das Galaxy S zum Vergleich hat eine etwas geringere Auflösung von 480x800 Pixeln bei einem größeren Bildschirm von 4,0", und kommt damit "nur" auf etwa 233dpi.
Als Beispiel ein Computerbildschirm (24" FullHD 16:9): Der hat eine Bildschirmbreite von 531,3mm, was 20,92" entspricht. Damit ergeben sich 91,8dpi. Man kann sich leicht ausrechnen, dass man da etwas weiter entfernt sitzen sollte. Ein Bildschirm mit nur 23" erreicht knapp 96dpi, was der Standard-Einstellung von Windows entspricht. Elemente auf dem Bildschirm werden daher so groß angezeigt wie vom Programmierer geplant.
Damit sind wir auch schon beim Problem: Ein größerer Bildschirm mit gleicher Auflösung zeigt alles größer an, aber weniger scharf. Da die Auflösung gleich bleibt hat man damit aber auch nicht mehr "Platz" am Desktop . D.h. Excel zeigt gleich viele Spalten und Zeilen an, etc.
Bei höherer Auflösung hat man dementsprechend mehr Platz am Desktop, dafür wird alles kleiner. Klassisches Negativbeispiel ist z.B. ein 21,5"-Monitor mit FullHD-Auflösung in einer Firma. Die hohe Auflösung klingt zwar toll, aber de facto kann man damit kaum arbeiten, weil alles viel zu klein ist.
Das führt dann dazu, dass der unbedarfte Angestellte in der Firma die Auflösung runterdreht, wodurch je nach Bildschirm das Bild unscharf wird, weil interpoliert werden muss. Vorzugsweise wird natürlich auch eine Auflösung mit falschem Seitenverhältnis (z.B. 1280x1024) eingestellt, wodurch das Bild auch noch stark verzerrt wird.
Der "korrekte" Weg ist natürlich, in den Grafikeinstellungen die DPI-Einstellung anzupassen. D.h., dass z.B. ein Button in der Breite mehr Pixel einnimmt. Dadurch erscheint er auf dem Bildschirm wieder größer und man hat den Vorteil der höheren Schärfe. Problematisch dabei ist nur, dass da nicht jedes Programm mitspielt, und z.B. Toolbar-Icons oft eine bestimmte Pixelgröße haben. Die werden dann natürlich entsprechend kleiner (und sind im erwähnten Beispiel mit der Maus kaum noch zu treffen).
Fazit: Die Auflösung muss zur Bildschirmgröße und zur Entfernung passen.