So, nun meine BIOS-Update Geschichte aus meinem Praktikum.
So wie es für Praktikanten üblich ist, wird man am Anfang nur als Neger eingesetzt. Warenanahme und -ausgabe, Auslieferungsfahrten, Rechnerumzüge oder auch nur zuschauen. Eben das übliche, was man einem Prakikanten so zutraut. Ich muss dazu sagen, das ich während des Praktikums schon über 30 war und bestimmt kein Frischling war. Aber was macht man nicht alles für so eine Ausbildung bzw. was man sich nicht alles bieten lässt ...
Nachdem ich allerdings mein Wissen bei eingen Sachen unter Beweis stellen konnte, kam auch schon ein etwas defizieler Auftrag auf mich zu.
Unser Verkauf hatte von unserer Lokalzeitung einen absolut bescheiden Auftrag angenommen, den die Technik ausbaden musste. Anderst kann man es nicht bezeichnen.
Anstatt 27 neue Rechner zu kaufen, wollte man die Rechner von PIII 450er auf PIII 850er CPUs aufrüsten. Man war im Verkauf der Meinung, das das überhaupt kein Problem sei, das es der Praktikant machen könnte und hat auch gleich entsprechende CPUs (SECC2) aus dem Lager kommen lassen. Mit samt Auftrag stand der ganze Ramsch nun an meinem Arbeitsplatz und der Einsatz sollte pünktlich um 17:00 Uhr starten und bis 20:00 beendet sein.
Da war ich schon absolut bedient ...*kotz*
Nachdem ich mir die Datenblätter zu den verbauten Boards und CPUs angeschaut hatte, hätte ich wieder kotzen können. Die Boards unterstützten nur einen VCORE von 2,0 V anstatt der benötigten 1,65 V. Nachdem ich ein entsprechendes BETA-BIOS beim Hersteller gefunden hatte gings mir zwar ein wenig besser, aber ganz wohl war mir bei der Sache nicht. Ein BIOS-Update war ja schon immer heikel, das noch bei 27 Rechnern und das bei dem Zeitfenster.
Und es kam, wie es kommen musste. Gleich den ersten Rechner hats zerrissen. Nun stand ich da und musste nicht was ich machen sollte. Aber irgendwie wollte ich das nicht auf mir sitzen lassen und nahm mir den nächsten Rechner vor. Das klappte auch auf Anhieb. Wenigstens ein Lichtblick und ich hoffte das der erste Rechner nur als kleine Panne abzutun war. Dem war aber nicht so und der dritte Rechner war auch in den Sand gesetzt ...
![Roll Eyes :rolleyes: :rolleyes:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
... Das würde Mecker geben ... *arrghh*
Ich erinnerte mich aber an einen Kollegen, wie er ein BIOS im laufenden Betrieb gewechselt hatte und wie der Ablauf war, war mir auch klar. Allerdings hatte ich das nie selbst gemacht.
Mir sehr flauem Gefühl puhlte ich also ein funktionierendes BIOS aus dem Sockel. Das war gar nicht so einfach und setzte es in ein "defektes" ein. Damit gebootet, wieder raus defektets rein und wieder geflasht. Das Update ist dann auch sauber durchgelaufen und es war alles im grünen Bereich.
Das gleiche Spielchen passierte allerdings nicht an jedem Rechner, aber an jedem ~ 3. wars so. Einige musste ich sogar 2 oder 3x mal flashen, bis sie das BIOS gefressen hatten. So neben bei waren auch noch einige FDDs kaputt, so das ich diese auch noch teilweise hin und her bauen musste.
Nachdem ich mit dem ganzen Sülz durch war, hätte ich mich fast schlapp gelacht. Das Bild was sich mir in dem Grossraumbüro bot, war genial. Überall lagen zerpflückte Rechner rum ... :lach:
Man gut das ich allein war und mir keiner bei meinem Treiben zugeschaut hatte.
Nachdem ich das auch noch gerade gerückt hatte, habe ich mir stolz auf die Schulter geklopft und bin total erleichtert gegangen. Im Fahstuhl habe ich dann noch die ersten der "Nachtschicht" getroffen, die fragten ob alles geklappt hätte und ob ihre Rechner jetzt super schnell wären!?!
Ich sagte ... Überhaupt kein Thema. Alles wunderbar, prima, bestens geklappt ... :st:
Dieses Erlebnis hat sich bei mir eingebrannt und Angst vor einem BIOS-Update werde ich nicht mehr haben.
Gruss SR530