Der Baader Meinhof Komplex

Hat den Film schon jemadn gesehen?
Idealerweise ein Zeitzeuge.

Vielleicht kommt das nur mir so vor, aber der Film zeigt, dass es nach den Ausschreitungen bei der Schahdemo und dem Attentat an Dutschke keine andere Möglichkeit gibt, als Terror zu machen und das die einzig logische und mögliche Reaktion ist.
Das ist ja aber so nicht der Fall.

Desweiteren wird es so dargestellt, dass die Bevölkerung mit der RAF sympatisiert hat.
Laut einem mir bekannten Zeitzeugen, war das nicht der Fall.
Klingt für mich auch plausibel, weil immerhin viele RAF erst durch Anrufe durch die Bevölkerung gefasst wurden.


Auch kam es mir komisch vor, dass es im Film so aussieht, als würde Dutschke sofort nach dem Attentat tot sein, aber er ist erst später gestorben.

Weiterhin hat die Witwe des RAF-Opfers Jürgen Ponto ihr Bundesverdienstkreuz wieder abgegeben, weil die Ereignisse der Ermordung nicht stimmen würden.
Sie wird das Kreuz sicherlich nicht aus einer Laune heraus abgebenen haben.

Für mich sieht das eher nach einem Actionfilm, als nach einem historisch richtigen Film.
Wie seht ihr das?

Hier Trailer: http://de.youtube.com/watch?v=WAyCi4cObmI
Also ziemlich brutal schon, werde aber unbedingt noch reingehen!

fellon schrieb:

Idealerweise ein Zeitzeuge.

Desweiteren wird es so dargestellt, dass die Bevölkerung mit der RAF sympatisiert hat.
Laut einem mir bekannten Zeitzeugen, war das nicht der Fall.

Wie seht ihr das?

Zum Vergrößern anklicken....

Ich kenne zwar den "bekannten Zeitzeugen"nicht,aber er hat definitiv keine Ahnung.

FraMelli schrieb:

Ich kenne zwar den "bekannten Zeitzeugen"nicht,aber er hat definitiv keine Ahnung.

Zum Vergrößern anklicken....

Ein bisschen mehr Fleisch um den Knochen wäre doch sehr hilfreich für mich.

fellon schrieb:

Ein bisschen mehr Fleisch um den Knochen wäre doch sehr hilfreich für mich.

Zum Vergrößern anklicken....

Nun,wie kann eine Person,für die ganze Republik sprechen.
Höchstens für sein persönliches Umfeld.

Mir persönlich ist wiederum bekannt,das der Drang nach Widerstand enorm ausgeprägt war.

Wäre komisch, wenn du meine ganzen Bekannten kennen würdest.

Ein Zeitzeuge kann doch recht gut beurteilen, wie sich die Leute damals benommen haben und wie die Grundstimmung war.


"Desweiteren wird es so dargestellt, dass die Bevölkerung mit der RAF sympatisiert hat.
Laut einem mir bekannten Zeitzeugen, war das nicht der Fall."

"Mir persönlich ist wiederum bekannt,das der Drang nach Widerstand enorm ausgeprägt war."

Tut mir leid, aber sagen wir nicht das gleiche?
Der Zeitzeuge sagt die haben nicht sympatisiert und du sagst, dass der Drang nach Widerstand da war.
Klingt nur umformuliert.

Versteh ich jetzt nicht!
Wenn die Bevölkerung nicht sympathisiert,ist sie ergo gegen die RAF und hat deren Widerstand missbilligt.

Der andere Teil der Bevölkerung,dessen Drang nach Widerstand übermäßig ausgeprägt war,hat sich auf die Seite der RAF gestellt und war dementsprechend Sympathisant.

FraMelli schrieb:

Versteh ich jetzt nicht!
Wenn die Bevölkerung nicht sympathisiert,ist sie ergo gegen die RAF und hat deren Widerstand missbilligt.

Der andere Teil der Bevölkerung,dessen Drang nach Widerstand übermäßig ausgeprägt war,hat sich auf die Seite der RAF gestellt und war dementsprechend Sympathisant.

Zum Vergrößern anklicken....

Was gibts da nicht zu verstehen.
Ein Teil der Bevölkerung hatte Sympathienfür die Forderungen der RAF (nicht für die Gewalt). Der andere, größerer Teil ,war halt dagegen, weil sie die Forderungen nicht verstanden oder allgemein was gegen Veränderungen am System hatte.

Was das Geschehen rund um die Ponto-Ermordung angeht, muss man glaube ich beide Seiten versuchen zu verstehen.
Die Familie Ponto war immer darauf bedacht, dass das tasächliche Geschehen im Verborgenen bleibt bzw. eigtl. gibt's für den Tathergang nur 2 Personen (Klar und Monhaupt) und die hatten im Prozess übereinstimmend eine Gegenwehr Pontos erklärt. Albrecht, die später aussagte, dass eine Entführung gar nicht geplant war, berichtete 1990 erstmals von einer Hinrichtung und jeweils 5 gezielten Schüssen. Wer von beiden Ponto erschossen hat, ist bis heute nicht geklärt!
Albrecht und die Witwe Ponto waren währendessen ja auf der Terasse, Boock vorm Haus, also gab dies einen gewissen Spekulationsraum.

Ich nehme an, Austs Verhältnis zur Ponto-Witwe ist eh' nicht das Beste, ansonsten hätte man sich über solche Kleinigkeiten wie dem Interieur des Hauses sicher austauschen können.
Die teilweise "Glorifizierung" der RAF-Mitglieder in Austs Buch tut der Familie einfach weh', meines Erachtens ein völlig normale Reaktion.

Andererseits muss man auch Aust und das Filmteam verstehen, einen Film über die RAF ohne die Offensive 77 der zweiten Generation wäre doch sehr lückenhaft, stellte sie doch einen brutalen Höhepunkt der Aktionen dar.
Nun war das Team wahrscheinlich an dem Punkt, dass sie Pontos Ermordung darstellen wollten, es dafür aber keinerlei Material über die tatsächlichen Umstände gab etc., z.B. wo er auf dem Boden lag, wie die Küche aussah, geschweigedenn das Haus ansich im Inneren.
Da mussten sie halt "Phantasie" walten lassen, was der Witwe Ponto jetzt aufstösst, angesichts der Detailtreue in anderen Szenen.

Ein Problem, solche einen Film zu machen / Buch zu schreiben (aus Sicht der Täter), ist doch, dass man sich auf die wenigen Behauptungen stützen muss, die die RAF-Mitglieder gaben und dass diese oftmals auch erst Jahrzehnte später wieder über den Haufen geworfen wurden, da ein anderes RAF-Mitglied dies anders in Erinnerung hatte. Siehe Boock-Äußerungen (Manche nennen ihn auch den "Karl May der RAF" und Geständnis von S. Albrecht).

checcos schrieb:

Was gibts da nicht zu verstehen.
Ein Teil der Bevölkerung hatte Sympathienfür die Forderungen der RAF (nicht für die Gewalt). Der andere, größerer Teil ,war halt dagegen, weil sie die Forderungen nicht verstanden oder allgemein was gegen Veränderungen am System hatte.

Zum Vergrößern anklicken....

Wem sagst du das?
Was ich nicht verstanden habe ist,
dass das jemand nicht versteht.