Filesharing-Studie München

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Lemmy

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Erste Zusammenfassung der Ergebnisse

Im Sommer 2006 wurde im Rahmen einer Magisterarbeit an der Uni München eine Umfrage zum Thema Filesharing durchgeführt. 639 Personen nahmen teil, darunter auch User des gulli:boards. Erstaunlich hohe Bildungsabschlüsse, hohe Leecher-Quoten und differenzierte Nutzungsweisen konnte Beatrix Deiss nachweisen.
"Risikobewusste Vielnutzer", "bedenkenlose moderate Nutzer", "moralische Wenignutzer" und "ängstliche Wenignutzer" sind die Nutzertypen, die sie in ihrer Stichprobe identifizieren konnte. Angst vor Strafverfolgung hatte bei mehr als einem Drittel der Befragten zu verringertem Filesharing geführt - ein Ergebnis, welches die Industrie freuen dürfte. Das immer wieder gern gehörte Argument, wer tausche, kaufe weniger, ist hingegen einmal mehr entkräftet worden: die Hälfte der Befragten hat das Kaufverhalten nicht geändert, ein knappes Drittel kaufe zwar weniger, diesem stehen 20% P2P-User gegenüber, die trotz bzw. wegenmehr kaufen.
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Zahlreiche weitere, erste Befunde überraschen weniger: dass eDonkey nach wie vor vor dem Torrent liegt, kommt etwas unerwartet. Voraussehbar waren die Gründe für die Attraktivität der Filesharingnetze: umfassendes Angebot, Kennenlernen neuer Musik, risikoarmes Probehören wurden angeführt. Das Downloadverhalten ändert sich mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln: Wer wenig Geld zur Verfügung hat, lädt mehr, wer mehr ausgeben kann, lädt weniger. Auch hier bestätigt sich klassisch, dass die These nicht gehalten werden kann, dass ein Download einem "entgangenen Kauf" entspricht: jede Einkommensgruppe kann eben nur so viel Geld ausgeben, wie ihr zur Verfügung steht. Der viel beschworene Communitygedanke ist bei den Tauschbörsen hingegen auf dem absteigenden Ast. Auf einen Anbieter kommen Deiss' Studie nach zwei Leecher, die den eigenen Upload unterbinden (oder zumindest glauben, dies zu tun). Immerhin: je communityorientierter eine Tauschbörse ist und je mehr Interaktion neben dem Datentausch stattfindet, desto höher die Anbieterquote. Besonders "gemeinschaftsorientiert" sei demnach Soulseek.
Trotz der Stichprobengröße sind die Zahlen mit Vorsicht zu genießen: die im Schnitt 27 Jahre alten Studienteilnehmer sind fast ausschließlich männlich und hoch gebildet - drei Viertel der Befragten verfügen über das Abitur. Was die Befürchtung nahe legt, dass sich vor allem Filesharer mit hohem Bildungsstand getraut haben, den Fragebogen zu beantworten und der Anteil von Haupt- und Realschülern unterrepräsentiert bleibt. Eine ausführliche Auswertung der Untersuchung soll noch folgen - spannend wäre eine gewichtete Analyse nach Bildungsstand allemal.

Quelle: Gulli.com
 
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