Fön in badewanne Tödlich?

moin,

ein paar Freunde und ich sind irgendwie vorgestern auf dieses Thema gekommen und es sofort streit ausgebrochen, ob ein Fön (angeschaltet, in einem neueren Haus, beim alten war es ja klar da da meist die Fi schalter nicht geflogen sind), wenn er ins badewasser fällt, tödlich ist oder nicht.

Google liefert absolut unterschiedliche Ergebnisse, die einen sagen ja, die anderen nein und die letzte Partei sagt, es kommt auf die länge des Kabels drauf an

Helft uns und beendet diese Diskussion (ich weiß ich hab recht und es ist nicht tödlich)

Grüße

von meiner technischen erfahrung her meine ich das es von der trägheit des Fi abhängt, zudem von der körperlichen verfassung und herzkrankheiten.
du kriegst einen schlag, so oder so, bis der Fi trennt. in dieser zeit fließt ein strom durch deinen körper, man müsste nun die zeit wissen, um die energiemenge zu bestimmen, ob diese tödlich ist oder nicht.

...wenn der Stromschlag während der vulnerablen Phase des Herzens einsetzt,
wird Du warscheinlich an Herzkammerflimmern zugrunde gehen,die Überlebens-
warscheinlichkeit ist also von diesem Faktor sehr abhängig.
Der FI sollte innerhalb 20ms abschalten,somit ist ist die Chance,diesen Zeit-
punkt zu treffen gering,aber eben doch vorhanden.

Zum anderen wird der Hautwiderstand sehr stark herabgesetzt,da Du ja
gerade badest,weshalb der Strom natürlich deutlich stärker durch Deinen
Körper fliessen könnte,aber warum sollte er es tun,er sucht sich bekanntlich
den kürzesten Weg über den günstigsten Leiter.
Jetzt kann Dein Körper besser leiten als das Dich umgebende Wasser,durch
eingelagerte Elektrolyte ect.,allerdings wird der Rückleiter (N) im Fön war-
scheinlich der bessere Leiter sein ;-)
Wenn Deine Wanne jetzt nicht geerdet und gut isoliert ist (Schaumstoff-
träger) ,hat der Strom weniger Ambitionen,Dich als Leiter zu benutzen ,um
zum Wannenrand zu gelangen,was soll er schliesslich dort?..
Das klingt im ersten Moment gut,aber da ein Fön i.d.R. keinen Schutzleiter
hat,wird jetzt auch kein (oder zu schwacher)Fehlerstrom fliessen und dem-
zufolge auch der FI dies erst mitbekommen,wenn Du aus der Wanne steigst
oder den Wasserhahn berührst und damit eine gute Brücke zwischen iso-
lierter Wanne und Erde bildest....das dies nicht ganz schmerzfrei ist,kann
man sich gut vorstellen ;-)

Ist die Wanne geerdet,so sollte der Skineffekt des Wassers und die kurze
Reaktionszeit des FI Dir eine gute Überlebenschance lassen....

Ernsthafte Lebensgefahr besteht m.E. nur in bestimmten, sehr seltenen Konstellationen.
Zunächst mal: seit vielen Jahren ist ein 30 mA-FI vorgeschrieben. Der löst schnell genug aus, um ein Kammerflimmern zu verhindern.

Gefahr besteht m.E. nur bei alten 500mA-FI's, und dann insbesondere, wenn die Badewanne nicht geerdet ist. Wenn man in dieser Konstellation einen (geerdeten) Wasserhahn anfasst, können durchaus tödliche Stomstärken entstehen.

Ob der Fön eingeschaltet ist oder nicht, spielt übrigens keine Rolle.

Da dürfte ob mit oder ohne FI keine Gefahr drohen. Wie lollobollo schon geschrieben hat sucht sich der Strom den weg des geringsten Widerstandes, und das ist der Rückleiter im Kabel. Durch das Wasser wird da kein großer Strom fließen. Die Geschichten vom Tod durch in das Wasser gefallenen Fön gründen auf einem Mißverständnis von Ursache und Wirkung: Man fand Tote in der Badewanne, der Fön lag ebenfalls im Wasser. Also dachte man Fön im Wasser führt zum Tod. Allerdings ist es so gewesen, daß der Fön oder sein Kabel einen Defekt hatte, der Mensch ist über die Badewanne geerdet gewesen und hat deshalb einen tödlichen Stromschlag bekommen, dann erst ist der Fön in die Wanne gefallen.

gruß schraddeler

ok danke euch, ich wusste es dass es im Normalfall nicht tödlich ist

Egal88 schrieb:

Zunächst mal: seit vielen Jahren ist ein 30 mA-FI vorgeschrieben. Der löst schnell genug aus, um ein Kammerflimmern zu verhindern.
Gefahr besteht m.E. nur bei alten 500mA-FI's, und dann insbesondere, wenn die Badewanne nicht geerdet ist.

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...ein 30mA FI schaltet genauso schnell wie ein 500mA bei erreichen
des Nennfehlerstromes aus,eben innerhalb der erwähnten 200ms (wobei
ich gerade sehe,beim letzten Beitrag hab ich eine "0" zuwenig!)...es sei
denn er ist defekt ,oder man benutzt einen selektiven FI,welcher aber im
Bad nicht erlaubt ist,genauso wenig wie FI IN>30mA jemals im Bad erlaubt
war....
"Alte 500mA FI" gibt es bestimmt,aber diese werden heutzutage genauso produziert und eingesetzt

Egal88 schrieb:

Wenn man in dieser Konstellation einen (geerdeten) Wasserhahn anfasst, können durchaus tödliche Stomstärken entstehen.

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Wie bereits gesagt ;-)

Egal88 schrieb:

Ernsthafte Lebensgefahr besteht m.E. nur in bestimmten, sehr seltenen Konstellationen.

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z.B. wenn das Herz versucht sich mit dem Wechselstrom zu syncronisieren,
was dann das schon zitierte Herzkammerflimmern zur Folge hat ;-)

Da ein FI 200ms Auslösezeit hat und bei 50Hz Wechselstrom in dieser Zeit
10 mal die Polarität wechselt,verhindert ein FI entgegen Deiner Aussage
keinesfalls zuverlässig das Kammerflimmern,sondern reduziert nur
diese Möglichkeit.