Kriegsfilme oder AntiKriegsstreifen?!

goldfinger · 16.08.2008

Wollte mal wissen was ihr zum Thema Kriegsfilme bzw. Antikriegsfilme denkt. Steht ihr eher so auf die amerikanisch-gepimpten Produktionen wie Pearl Habor und co. Oder guckt ihr lieber Antikriegsstreifen wie zum Beispiel Flags of our fathers? Ich bevorzuge die Antifilme. Irgendwie kann ich den glorifizierten Quatsch nicht mehr sehen. Wenn da Krankenschwestern mit gelacktem dress im Kampf stehen, hat das irgendwie nichts mit Krieg zu tun,oder? Bin durch Flags auch aufmerksam auf Ryan Phillippe geworden. Der spielt auch in dem Anti-kriegsfilm Stop Loss mit. Kommt aber erst am 28. August auf dvd raus. Kann ich also noch nicht soviel zu sagen, wie der ist. kennt den einer? Hat ansonsten einer einen tipp für einen guten Anti-Streifen?

Atlan · 16.08.2008

Hallo!

Also ich find z B "Wir waren Helden" mit Mel Gibson gut

//edit: nicht nur gut, sondern sehr sehr gut

Gruß Atlan

Nabolo · 16.08.2008

Hallo,
also ich finde Antikriegsfilme, wenn mann sie so bezeichnen will oder kann besser.
Schaut Euch mal den Klassiker an "Im Westen nichts Neues",ist ein absoluter Kultfilm.

Genauso finde ich Coppolas "Apokalypse Now" als sehr sehenswert, in der Directors Cut Version.

Könnte jetzt noch Stones "Platoon" nennen, aber im Vergleich zu den erstgenannten eher ein Kriegsfilm.
Mehr fallen mir spontan schon noch ein, aber nichts nennenswertes.

Mal schauen was der Rest meint.

Gruss Nabolo

FraMelli · 16.08.2008

James Ryan,Wir waren Helden,Braveheart,Pearl Harbour.

Alles klasse Filme.
Wobei ich nicht zu sagen vermag,
ob es sich hier um Kriegs-oder Anti Kriegsfilme handelt.

Gibt ja in jedem Streifen spektakulär auf die Fresse.

haiko · 16.08.2008

hmm, mir fallen da auch sachen wie das boot oder die brücke ein. beides würd ich als antikriegsfilm einstufen.
ersterer ist der meiner meinung nach der beste uboot-film, der zweite zeigt recht gut die menschen-verschwendung gegen ende des 2. weltkrieges.

was mir ausserdem auch einfällt ist die reihe band of brothers. ist zwar ziemlich patriotisch find ich, aber trotzdem recht gut.

falls du nen überblick haben willst über viele filme dieser art, hier gibts ne liste: http://www.filmdb.de/genresuche.php?genre=Kriegsfilm

Telcontar · 17.08.2008

Ich stimme Haiko und Nabolo zu. Es gibt nicht wirklich viele "Anti"-Kriegsfilme. Das ist aber auch nicht verwunderlich, denn diese Filme wären Kinoflops.

Meine Liste:
Die Brücke
Im Westen nichts Neues
Das Boot
Apokalypse Now
... viel mehr fällt mir nicht ein.

FraMelli · 17.08.2008

Ich hab in meinem Arsenal gekramt.

Und da hab ich noch ein paar fast vergessene Filme gefunden,
die ich auch sehr spannend fand.

Der schmale Grad,
Die durch die Hölle gehen,
Der längste Tag

RunaLon · 17.08.2008

Da fällt mir noch "Jarhead - Willkommen im Dreck" ein, der ja erst im FreeTV zu sehen war.

Könnte man eigentlich auch als Anti-Kriegsfilm einstufen, da ja keine einzige Kugel fällt.

Aber sowas find ich jetzt nicht so berauschend. War damals im Kino und fand ihn echt langweilig.

Ma$tero · 17.08.2008

es kommt ja meißtens auch auf die story drum herum an, was das angeht hat ja "wir waren helden" damals sehr schlechte kritiken bekommen, ein antikriegsfilm, hmm, da würde mir auf anhieb jetzt auch noch black hawk down einfallen. da dran sieht man nämlich das die amis nicht immer überlegen sind. zudem war es damals der 2 coup von josh hartnett.

was man in dem zusammenhang auch noch erwähnen könnte das es fast immer die selben schauspieler sind die in kriegsfilmen spielen. schaut euch mal pearl harbor und black hawk down an.

1 meiner favoriten ist auf jedenfall 7,62 "Full Metal Jacket" auch ein sehr schöner antikriegsfilm...

Mfg
Ma$terO

MagicMatze · 19.08.2008

Das Gegenstück zu "Flags of our fathers" ist "Letters from Iwo Jima" und wurde auch von Clint Eastwood gedreht. Es zeigt die japanische Sicht im 2. Weltkrieg.

Mit "Die Brücke", "Das Boot" gibt es auch sehr gute Deutsche Antikriegsfilme, die nicht in jeder Minute die bösen Nazis zeigen, sondern den einfachen Deutschen. Es scheint als gebe es zwei Arten von "Anti-filmen": a) Anti-Kriegs-Film und b) Anti-Nazi-Film. Wahrscheinlich muss in jedem 2.WW Film ein böser Deutscher darin vorkommen, damit irgendwelche Zentralräte kein Aufschrei des Entsetzens durch die Republik loslassen.

Jeder Kriegsfilm ist 1000 mal unblutiger und "sauberer" als die realen Kriegswirren.

rachel_pro · 25.08.2008

goldfinger schrieb:
Wollte mal wissen was ihr zum Thema Kriegsfilme bzw. Antikriegsfilme denkt. Steht ihr eher so auf die amerikanisch-gepimpten Produktionen wie Pearl Habor und co. Oder guckt ihr lieber Antikriegsstreifen wie zum Beispiel Flags of our fathers? Ich bevorzuge die Antifilme. Irgendwie kann ich den glorifizierten Quatsch nicht mehr sehen. Wenn da Krankenschwestern mit gelacktem dress im Kampf stehen, hat das irgendwie nichts mit Krieg zu tun,oder? Bin durch Flags auch aufmerksam auf Ryan Phillippe geworden. Der spielt auch in dem Anti-kriegsfilm Stop Loss mit. Kommt aber erst am 28. August auf dvd raus. Kann ich also noch nicht soviel zu sagen, wie der ist. kennt den einer? Hat ansonsten einer einen tipp für einen guten Anti-Streifen?

Stop Loss hab ich nun auch endlich mal gesehen und fand ihn super! Ist wirklich mal ein Geheimtip von mir. Man kann ihn auch schon leihen oder wenn man will ab dem 28.08.08 auf dvd kaufen. Der Film ist übrigens von Kimberly Peirce, die auch schon Produzentin bei "Boys dont cry" war.

Stop Loss Trailer

haxor · 25.08.2008

Meiner Meinung nach ist jeder Antikriegsfilm auch irgendwo ein Kriegsfilm. Die Realität lässt sich in Spielfilmen einfach nicht abbilden. Besser als diese rein patriotisch - glorifizierten Streifen ist aber sowieso alles.

MagicMatze schrieb:
Wahrscheinlich muss in jedem 2.WW Film ein böser Deutscher darin vorkommen, damit irgendwelche Zentralräte kein Aufschrei des Entsetzens durch die Republik loslassen.

:zzz:

Lambo-Benni · 25.08.2008

Jeder Kriegsfilmist auch ein Anti-Kriegsfilm...

mir gefallen z.B.:
- Black Hawk Down
- Three Kings

siggi112 · 25.08.2008

Lambo-Benni schrieb:
Jeder Kriegsfilm ist auch ein Anti-Kriegsfilm

So sehe ich das auch.
Einige finden Gewaltszenen geil, andere sind erschütttert.

Dennoch -finde ich- muss ein guter Anti-Kriegsfilm möglichst brutal sein um uns zu erschüttern.

"Die Brücke" ist ein harmloser Anti-Kriegsfilm und hat mich ehrlich gesagt nicht besonders erschüttert.
In den Nachkriegsjahren hat dieser Film ganz sicher Wirkung gezeigt.
Heute ist der Film gerade mal kinderkanaltauglich.

Das Gemetzel in der Normandie (James Ryan) hat mich viel mehr beeindruckt, weil es tatsächlich so oder ähnlich stattgefunden hat.
Und genau das sollen Anti-Kriegsfilme ja bewirken.

Die Fraktion der Kriegsgegner will solche Filme nicht wirklich sehen.
Was tun ?

Gruß
Siggi

Telcontar · 26.08.2008

Lambo-Benni schrieb:
Jeder Kriegsfilmist auch ein Anti-Kriegsfilm...

Das sehe ich anders. Ein Kriegsfilm, in dem auf Patriotismus und Kameradschaft der Soldaten untereinander als Hauptthemen eingegangen wird, ist definitiv kein Antikriegsfilm.

Ein Antikriegsfilm hat die Schrecken des Krieges als Hauptthema. Nix Patriotismus, nix Kameradschaft ...
Die Schrecken des Krieges sind allerdings so schlimm, dass sie wohl nie im Kino gezeigt werden. Keiner zeigt das Leid halb verbrannter winselnder Kinder, vergewaltigter Frauen oder misshandelter Menschen mit abgerissenen Gliedern ...

Den stärksten Eindruck hinterließ bei mir Apocalypse Now. Vieles wurde zwar nicht gezeigt, aber es wurde zumindest angesprochen.

FraMelli · 26.08.2008

Naja,er meint sicher das "normale "Menschen,durch Kriegsfilme derart abgeschreckt werden,
das sie sich für Frieden einsetzen.

Damit sollte er also nicht Unrecht haben.

haxor · 26.08.2008

Lambo-Benni schrieb:
Jeder Kriegsfilmist auch ein Anti-Kriegsfilm...

Wenn man sowieso schon die richtige Einstellung hat, sicherlich. Andernfalls kaum.

Telcontar schrieb:
Das sehe ich anders. Ein Kriegsfilm, in dem auf Patriotismus und Kameradschaft der Soldaten untereinander als Hauptthemen eingegangen wird, ist definitiv kein Antikriegsfilm.

Ein Antikriegsfilm hat die Schrecken des Krieges als Hauptthema. Nix Patriotismus, nix Kameradschaft ...
Die Schrecken des Krieges sind allerdings so schlimm, dass sie wohl nie im Kino gezeigt werden. Keiner zeigt das Leid halb verbrannter winselnder Kinder, vergewaltigter Frauen oder misshandelter Menschen mit abgerissenen Gliedern ...

Genau so sehe ich das auch. Ein Krieg lässt sich nunmal nicht in Spielfilmen abbilden, oder zumindest wird es nicht versucht, da diese auf Kommerz aus sind. Mich selbst hat nichts so schockiert wie die Videomitschnitte zum Prozess um Srebrenica vor dem Internationalen Gerichtshof. An diese Art der Dokumentarfilme reicht kein Spielfilm heran. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass diese eine Art morbide Faszination eher anfachen.

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