Lemmy
verdienter Ex-Mod
Neue Fakten zum Netz- und Musikprovider Playlouder
Zusammen mit dem Internetzugang eine Filesharing-Flatrate für Musik: mit dieser Ankündigung sorgte PlayLouder MSP letztlich für einigen Wirbel. Und im Interview mit Commionsmusic werden vom Firmen - Mitbegründer Paul Sanders weitere sympathische Details des Angebots bekannt, welches eventuell dazu taugen könnte, die Musikindustrie mit einem attraktiven Geschäftsmodell endlich ins 21. Jahrhundert zu bringen.
Grob umrissen besteht das Angebot von PLMSP aus einer Internet-Flatrate, kombiniert mit einem von zahlreichen Labeln abgesegneten Filesharingangebot. Letzteres funktioniert nur innerhalb des Kundenkreises von PLMSP - der Zugriff von Kunden anderer ISPs auf das interne Filesharingnetz soll weitgehend unterbunden werden. PLMSP wiederum arbeitet mit Audible Magic: die Software erkennt Musikstücke an digitalen Fingerabdrücken, unabhängig vom Format.
Audible Magic traced alle Tauschvorgänge - abhängig von der Sharingzahl werden dann an die jeweiligen Rechteeigentümer des Titels Lizenzgebühren abgeführt, die der User mit seinem Pauschaltarif bereits mitentrichtet hat.
Sanders gab an, über Details der Deals mit einzelnen Labels nichts sagen zu können. Auf die Frage, ob die Files DRM-Geschützt seien, entgegnete er, dass zwar einige Labels gewünscht hätten, dass auf den Filesharingservern von PLMSP die Files nur DRM-geschützt ins Netz eingespeist werden dürften. Wenn die User jedoch drm-freie Versionen der Tracks rippen und im PLMSP-Netz sharen, würden eben sowohl drm-geschützte wie auch -freie Variante im Netz vorhanden sein. beide Fassungen würden von Audible Magic bei Tauschvorgängen erkannt, und für beide Files würden die Künstler vergütet. Habe ein Künstler kein Label bzw. stünde das Werk in keinem Katalog oder sei ohnehin beispielsweise unter CC-Lizenz kostenlos verfügbar, so könne es natürlich ebenfalls problemlos getauscht werden. Zusätzlich ist ein eigenes Registrierungssystem geplant, bei dem sich jeder mit Rechten an eigenen Musikstücken melden kann und an den Ausschüttungen beteiligt wird - wenn seine Songs geshared werden. Damit entstehen neue Möglichkeiten für Vertriebskanäle jenseits der großen Labels - interessant sicherlich für neue und unbekanntere Künstler, die bislang kaum eine Möglichkeit hatten, mit ihrer Musik wenigstens ein wenig Geld zu verdienen.
Auch die Nutzung verschlüsselnder Filesharingtools wie Waste kommentierte Sanders. Offenbar will man bei PLMSP wirklich vom guten Willen der User ausgehen, denn ein 100%iger Schutz davor, dass User beispielsweise gepackte Files sharen, die nicht erkannt werden könnten, existiert nicht, ebensowenig kann verhindert werden, dass die User auch Filesharingtraffic über die üblichen verschlüsselten oder anonymisierten Kanäle ins Rest-Internet erzeugen würden. Die Vorteile seien für ihn indessen nicht erkennbar: man spare nichts dabei, sondern enthalte den Künstlern ohne jeden eigenen Vorteil ihre Vergütungen vor. Sein Argument leuchtet ein: der Preis der Flat ist fix, insofern gibt es ohnehin keinen Grund, andere Tauschmöglichkeiten zu nutzen.
Für Anonymitätsfanatiker sei das Angebot indessen weniger zu empfehlen: natürlich muss zum Zweck der Tauschanalyse das Netz intensiv überwacht werden. Man halte sich jedoch von den Festplatten der Nutzer fern: einziger Gegenstand der Analyse sei der Filesharingtraffic, zum Zweck der Ermittlung der Abgaben an die Label. Man protokolliere nur, was ohnehin transparent durchs Netz geleitet würde.
Von den großen Labels ist nach wie vor erst Sony/BMG im Boot. Sanders zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass dies schlicht der Anfang ist und die restlichen Labels zügig ebenfalls mit aufspringen.
Zusammen mit dem Internetzugang eine Filesharing-Flatrate für Musik: mit dieser Ankündigung sorgte PlayLouder MSP letztlich für einigen Wirbel. Und im Interview mit Commionsmusic werden vom Firmen - Mitbegründer Paul Sanders weitere sympathische Details des Angebots bekannt, welches eventuell dazu taugen könnte, die Musikindustrie mit einem attraktiven Geschäftsmodell endlich ins 21. Jahrhundert zu bringen.
Grob umrissen besteht das Angebot von PLMSP aus einer Internet-Flatrate, kombiniert mit einem von zahlreichen Labeln abgesegneten Filesharingangebot. Letzteres funktioniert nur innerhalb des Kundenkreises von PLMSP - der Zugriff von Kunden anderer ISPs auf das interne Filesharingnetz soll weitgehend unterbunden werden. PLMSP wiederum arbeitet mit Audible Magic: die Software erkennt Musikstücke an digitalen Fingerabdrücken, unabhängig vom Format.
Audible Magic traced alle Tauschvorgänge - abhängig von der Sharingzahl werden dann an die jeweiligen Rechteeigentümer des Titels Lizenzgebühren abgeführt, die der User mit seinem Pauschaltarif bereits mitentrichtet hat.
Sanders gab an, über Details der Deals mit einzelnen Labels nichts sagen zu können. Auf die Frage, ob die Files DRM-Geschützt seien, entgegnete er, dass zwar einige Labels gewünscht hätten, dass auf den Filesharingservern von PLMSP die Files nur DRM-geschützt ins Netz eingespeist werden dürften. Wenn die User jedoch drm-freie Versionen der Tracks rippen und im PLMSP-Netz sharen, würden eben sowohl drm-geschützte wie auch -freie Variante im Netz vorhanden sein. beide Fassungen würden von Audible Magic bei Tauschvorgängen erkannt, und für beide Files würden die Künstler vergütet. Habe ein Künstler kein Label bzw. stünde das Werk in keinem Katalog oder sei ohnehin beispielsweise unter CC-Lizenz kostenlos verfügbar, so könne es natürlich ebenfalls problemlos getauscht werden. Zusätzlich ist ein eigenes Registrierungssystem geplant, bei dem sich jeder mit Rechten an eigenen Musikstücken melden kann und an den Ausschüttungen beteiligt wird - wenn seine Songs geshared werden. Damit entstehen neue Möglichkeiten für Vertriebskanäle jenseits der großen Labels - interessant sicherlich für neue und unbekanntere Künstler, die bislang kaum eine Möglichkeit hatten, mit ihrer Musik wenigstens ein wenig Geld zu verdienen.
Auch die Nutzung verschlüsselnder Filesharingtools wie Waste kommentierte Sanders. Offenbar will man bei PLMSP wirklich vom guten Willen der User ausgehen, denn ein 100%iger Schutz davor, dass User beispielsweise gepackte Files sharen, die nicht erkannt werden könnten, existiert nicht, ebensowenig kann verhindert werden, dass die User auch Filesharingtraffic über die üblichen verschlüsselten oder anonymisierten Kanäle ins Rest-Internet erzeugen würden. Die Vorteile seien für ihn indessen nicht erkennbar: man spare nichts dabei, sondern enthalte den Künstlern ohne jeden eigenen Vorteil ihre Vergütungen vor. Sein Argument leuchtet ein: der Preis der Flat ist fix, insofern gibt es ohnehin keinen Grund, andere Tauschmöglichkeiten zu nutzen.
Für Anonymitätsfanatiker sei das Angebot indessen weniger zu empfehlen: natürlich muss zum Zweck der Tauschanalyse das Netz intensiv überwacht werden. Man halte sich jedoch von den Festplatten der Nutzer fern: einziger Gegenstand der Analyse sei der Filesharingtraffic, zum Zweck der Ermittlung der Abgaben an die Label. Man protokolliere nur, was ohnehin transparent durchs Netz geleitet würde.
Von den großen Labels ist nach wie vor erst Sony/BMG im Boot. Sanders zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass dies schlicht der Anfang ist und die restlichen Labels zügig ebenfalls mit aufspringen.