Stromerzeuger für Island

Hallo zusammen,

iich plane nächstes Jahr mit meinem Sohn eine Tour nach Island mit meinem kleinen Elektroauto, einem Renault Twizy. Es wird nicht überall Strom geben, weshalb ich mind. 2-3x auf einen Stromerzeuger zurückgreifen muss. Der Lader des Twizys lädt mit 2KW und braucht eine sinusförmige Stromquelle. Die Ladedauer beträgt jeweils 2,5 bis 3,5h.
Ich dachte dabei beispielhaft an den FME XG-SF 2600. Ich habe allerdings ein paar Fragen und würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könntet:

- Darf der Stromerzeuger nass werden oder muss ich ihn vor Feuchtigkeit schützen? Ich plane, ihn auf einem Anhänger zu transportieren, dieser wird mit einer Plane abgedeckt. Darf er bei Betrieb Regen ausgesetzt werden? Wenn ich auf den Generator angewiesen sein werde, wird es nichts zum unterstellen geben. Ich könnte ihn höchsten abdecken. In Island wird es erfahrungsgemäß garantiert regnen.
- Welche Ersatz oder Zusatzteile sollten mitgekauft bzw. mitgenommen werden?
- Muss der Stromerzeuger mit einem Erdspieß geerdet werden? Das wird praktisch nicht oder nur sehr schwer möglich sein.
- Wie muss der Inverter gelagert/eingelagert werden? Kann er in der ungeheizten Garage überwintern? Sind die Betriebsstoffe etc. zu entfernen?

Ich würde mich über Antworten freuen.


Viele Grüße,
Matthias

Hallo Matthias,

ob der 2600er FME reicht, wird nur ein Versuch mit den Geräten zeigen, denn erfahrungsgemäß sind diese Ladegeräte extremst kapazitiv, weil quasi Schaltnetzteile. Ein 1000 Watt getaktetes Ladegerät kann einem 2kW Moppel schon den Garaus machen. Stichwort Blindleistung.

Nein, ein solcher Generator sollte nicht in strömendem Regen stehen. Ein Schirm als Schutz drüber reicht. Er muß aber genügend Verbrennungsluft und vor Allem genügend Kühlungsluft bekommen. Daher wäre eine Plane denkbar ungeeignet. Während des Transportes auf einem Anhänger ist die Plane ok.

Als Ersatzteile würde ich eine Zündkerze mitnehmen. Mehr wirst Du in einer "Wildnis" sowieso nicht reparieren können. Ein fast immer voller Tank ist natürlich wichtig.
Wie lange soll die Tour dauern? Wieviele Stunden soll der Moppel laufen?
Die Antwort auf diese Fragen klärt dann ab, ob Du Motoröl und ein Behältnis für Altöl dabei haben solltest.

In einer geschlossenen Garage kann der Moppel ruhig überwintern, das macht ihm nichts.
Wenn Du Gerätebenzin verwendest, wie zum Beispiel Aspen, oder Stihl Motomix 4T, Storz Sonderkraftsoffe usw. brauchst Du den Tank und Vergaser nicht leeren.
Bei normalem Tankstellensprit empfehle ich zumindestens den Vergaser leerlaufen zu lassen.
Ein Tropfen Öl in den Zylinderkopf (Zündkerze) und ein paar Mal am Seilzug ziehen reicht.
Eine eventuelle StarterBatterie würde ich mit in die Wohnung nehmen.

Grüßle vom Boe

Hallo Boe,

vielen Dank für Deine Rückmeldung!
Wir wollen insgesamt 6 Wochen unterwegs sein, werden rund 5000km zurücklegen und vielleicht max. ein dutzend Mal (so selten wie möglich) den Generator für jeweils 2-3h laufen lassen. Prinzipiell sollte es funktionieren, ein anderer Twizyfahrer nutzt dazu erfolgreich einen Kipor i2600.
Wie ich im Starkregen lade, muss ich dann mal schauen. Murphy's Law sagt, dass es immer heftigst schütten und stürmen wird, wenn wir mit Generatorstrom laden müssen. Ein Schirm wird da sofort wegfliegen und Teil der isländischen Natur werden.
Vor Ort werde ich ggfs. auch Öl bekommen und ich bin sicher, dass ich irgendwo eine kleine Werkstatt finde, bei der ich einen Ölwanne ausleihen könnte. Also müsste ich nur Werkzeug für einen Ölwechsel mitnehmen.

Klingt erstmal machbar, am wichtigsten wird sein, einen regengeschützten Ort für den Generator zu finden. vielleicht passt er irgendwie unter den Anhänger. Mal schauen.


Viele Grüße,
Matthias

Hallo Matthias,

ca. 12 mal Laden, d.h. im schlechtesten Falle ca. 36h. Dann brauchst Du kein Öl usw. mitnehmen.
Vorausgestetz, daß Du den Moppel quasi vorher einlaufen lässt. Wenn Du ihn bekommst, Öl rein, Sprit rein, zwei drei Stunden laufen lassen. Ölwechsel. Das Ganze zwei mal, und Du kannst den Moppel locker 50h betreiben.
Ab und zu mal den Ölstand kontrollieren, fertig.
Mal zur Info:
Der Moppel saugt sein Kühlungsluft von unten her an, und bläst sie nach hinten Richtung Auspuff raus. Wenn Du also eine ausreichend schwere, regenfeste Box hättest, die, nach Hinten (Auspuff) offen, und nicht ganz so hoch wie der Generator ist, kannst Du das einfach drüberstülpen. Dann kann er von unten atmen, und wäre regengeschützt.

Ich weiss, ohne irgendwelche Bilder schwierig, aber ich hoffe, Du kannst Dir das vorstellen.

Grüßle vom Boe

Ok, das ist ja klasse. Das mit der regenfesten Box kann ich mir vorstellen. Da sollte ich was hinbekommen. Vielen Dank!

Viele Grüße,
Matthias

Da nich für ...

Zwei Fragen habe ich noch:
- Sollte ich Ersatzzündkerzen mitnehmen? Sind das Standardzündkerzen, die man überall bekommt? Soll ich die mitgelieferten gegen bessere Austauschen? Wie viele brauche ich denn?
- Sollte ich das Öl-Wechsel-Kit mitbestellen?

Tach auch, nur ganzu schnell, gerade aus dem Urlaub zurück.
ÖlwechselKit mitbestellen, brauchst irgendwann sowieso.
Ersatzzündkerze sollte auch immer da sein. Am Besten die Iridium Version. Hält fast ewig, und ist Zuverlässig.

Grüßle vom Boe

Hallo Boe,

vielen Dank für Deine Rückmeldung! Schönen Urlaub noch!

Viele Grüße,
Matthias

So, der FME XG-SF 2600E ist gekauft. Er läuft, er lädt. Allerdings reicht er nicht, um den Twizy mit seinem 2000W Lader zu laden. Das war durchaus im Rahmen des erwartbaren. Wenn ich den Lader drossel, funktioniert es, dann lädt er mit 8,4 statt 9A.
Im Moment lasse ich ihn noch einlaufen, wie von DerBoe beschrieben. Die ZÜndkerze werde ich noch durch die Iridium-Version tauschen.
Probleme habe ich noch mit dem Abgasschlauch, der mitgeliefert wurde. Der springt nach ein paar Minuten ab.

Ansonsten gibt es noch ein paar Kleinigkeiten:
- Die Anleitung ist nicht ganz aktuell, es ist von einem Choke die Rede und von einer manuellen Kraftstoffpumpe. Beides konnte ich nicht entdecken.
- Der Inverter springt über den Starter nur an, wenn er schon warmgelaufen ist. Ansonsten meist nach dem 2. Zug mit dem Seilzug.
- Mir ist nicht klar, ob es eine Anzeige für den Ölstand gibt. Im Display gibt es dazu keine Anzeige
- Es gibt eine FUEL-Anzeige, die allerdings auch einen vollen Tank angezeigt hat, als er leer war - das muss ich mal beobachten.

Hallöchen zurück,

joo, die Anleitungen sind quasi für ALLE Typen von FME Generatoren geschrieben worden. Die Neuerungen sind vermutlich noch nicht eingepflegt. Kommt vor, ist aber nicht schlimm.
Dein Lader hat dann aber eine recht hohe Verlustleistung, vermutlich durch das getaktete Netzteil. Dann dürfte die Blindleistung doch recht hoch sein, bzw. das Netzteil ist nicht PFC (PowerFactorCorrection). Vermutlich ein cos phi von 0,7-0,8. Wenn Du den Lader etwas drosseln kannst, ist das ja gut.
Ölstandsanzeige gibt es nicht, soweit ich weis. Es wird das Signal des Ölmangelschalters im Display visualisiert. Öl ok, heißt einfach nur, daß genug Öl drin ist. So war es jendenfalls. Wenn jetzt keine Anzeige über Ölmangel vorhanden ist, fehlt was. Vielleicht mal in Versmold nachfragen.
Ich selbst habe so einen "modernen" FME nicht. Bei mir muß der Choke manuell verstellt werden, und die Spritpumpe ist einen Unterdruckmembranpumpe. Display Fehlanzeige. Er ist ja auch schon über 6 Jahre alt, das Kerlchen.
Aber das Dein Moppel via E-Starter nur anspringt, wenn er warm ist, sollte aber nicht sein. Auch da wäre Versmold zu kontaktieren. Dann stimmt was mit der automatischen Chokeverstellung nicht. Das passiert ja mit Hilfe einer Unterdruckdose. Da kann schonmal was undicht werden, seltenst, aber möglich ist es.
Tankanzeige würde ich auch erst mal beobachten. Wie gesagt, SOWAS habe ich auch nicht

Grüßle vom Boe

Hallo Boe,

vielen Dank für Deine wie immer schnelle und kompetente Antwort.
In einem anderen Beitrag hier wurden die Veränderungen/Verbesserungen an neueren Generatorgenerationen berichtet. Da wurde beschrieben, dass man den Zündschlüssel auf "Zündung an" stellen und warten soll, bis die Pumpe selbsttätig nach ca. 10 Sekunden stoppt. Dann könne gestartet werden. Das habe ich gemacht, eine Pumpe konnte ich nicht hören, aber es hat dann funktioniert. Einen Schritt weiter.
Der Choke irritiert mich etwas. Der soll, ebenfalls anhand des obigen Beitrags, gar nicht mehr genutzt werden. Der war im Auslieferungszustand ganz nach rechts geschoben. Wenn ich ihn nun nach links schiebe, geht der Motor im letzten Drittel aus. Also scheint er doch noch eine Funktion zu haben, aber welche? Ich dachte immer, der Choke wird anfangs temporär aktiviert. Ich frage mal bei Kipor nach, wenn ich sie die Tage mal anschreibe.

Die Füllstandsanzeige muss ich mal beobachten und ggfs. mit Bildern dokumentieren. Wäre aber kein K.O.-Kriterium. Wenn aus, dann ggfs. kein Benzin mehr.
Die Ölstandswarnanzeige hätte ich schon gerne. im Display gibt es dazu kein Feld, es gibt aber rechts oben eine rote LED, deren Funktion sich mir nicht erschliesst. Überlast wird ja im Display angezeigt und in diesem Fall leuchtet sie auch nicht.

Viele Grüße,
Matthias

Hallo zurück,

mhmh, ich gehe mal davon aus, das die rote LED (rechts unten, Displaybereich) tatsächlich die Ölmangelanzeige ist.
Du sagtest ja, daß Überlast im Display, wie auch immer, angezeigt wird, und die LED aber dunkel bleibt.
Der Logik folgend müsste das dann die Ölmangelanzeige sein.
Ich muß mir von Kipor.org mal die möglichen Unterlagen per Mail und PDF schicken lassen, wenn es möglich ist.
Ich tappe echt hier im Dunkeln mit den neuen Geräten.
Bei Denkbar preisen sie jetzt die neueste Generation sogar mit Benzineinspritzung an. Dürften eigentlich die FMEs hier auch schon haben. Würde aber den Vergaser obsolet machen. Es bleibt alles anders.

Grüßle vom Boe

Ich habe gestern eine Mail von Kipor bekommen mit einer aktualisierten Anleitung für mein Modell. Das hat mich sehr gefreut. Viele meiner Fragen wurden darin beantwortet. Die wichtigsten an dieser Stelle zusammengefasst:
- Die Anzeige "FUEL: IIIII" stellt keine Indikation dar, wieviel Benzin noch im Tank ist, sondern ob die Benzinpumpe mit Strom versorgt wird.
- Mangelnder Ölstand wird, wie von Boe vermutet, über die rote LED rechts unten am Rand des Displays signalisiert

Eine Erklärung, was mit dem Choke zu tun ist, habe ich noch nicht gefunden, ebenso fehlte mir der Hinweis, dass man nach Schlüsselstellung auf Zündung erst 10 Sekunden warten sollte, bevor man den Anlasser betätigt. Aber ich bin auch noch nicht komplett durch.