wie kommt radioaktivität ins wasser?

Diskutiere wie kommt radioaktivität ins wasser? im Technik, Wissen und Denksport Forum im Bereich Technik & Wissen; tag zusammen, hab schon gegurgelt, aber wegen japan find ich zur Zeit nur etwas über radioaktives Wasser, und nicht wie dass da reinkommt. Wie...
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #1
Marsupilami

Marsupilami

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tag zusammen,

hab schon gegurgelt, aber wegen japan find ich zur Zeit nur etwas über radioaktives Wasser, und nicht wie dass da reinkommt.

Wie kommt die Radioaktivität ins Wasser?
Bleiben die Strahlen im Wasser "hängen"? Oder entsteht durch die Strahlung dieses Jod-134 erst?

Vll hat ja einer ne Antwort :)
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #2
J

Juliet

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http://www.youtube.com/watch?v=RryRaP42QXk
durch eine chemischen Prozess entsteht Tritiumoxid.

Tritiumoxid oder überschweres Wasser ist eine chemische Verbindung. Es ist analog zum Wassermolekül aufgebaut, jedoch sind die Wasserstoffatome im Tritiumoxid durch Atome des schwersten Wasserstoffisotops Tritium ersetzt. Folglich ist die molare Masse von Tritiumoxid höher als die von Wasser oder schwerem Wasser (Deuteriumoxid), was den Namen „überschweres Wasser“ erklärt.
Da Tritiumatome instabil sind und mit der Zeit in Heliumatome zerfallen (Halbwertszeit: 12,32 Jahre) ist überschweres Wasser radioaktiv. Beim Zerfall von Tritiumatomen wird ein Elektron freigesetzt, es handelt sich um einen β−-Zerfall.
Tritiumoxid kommt natürlicherweise nur in sehr geringen Mengen vor.
Aufgrund des hohen Diffusionsvermögens ist überschweres Wasser in gasförmiger Form für Lebewesen besonders gefährlich, da es sämtliche Organe bei Exposition gleichmäßig mit radioaktiver Strahlung belastet. Insbesondere ist die Gefährlichkeit auch durch die hohe Wahrscheinlichkeit des Einbaus von Tritium-Atomen in die DNA bedingt, was beim Zerfall zu massiven Strahlenschäden führt (nicht nur das betroffene Molekül, sondern auch andere Moleküle werden verändert, da der Zerfall von Tritium ionisierende Strahlung freisetzt).Quelle Wiki
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #3
the ubm

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Ich denke das radioaktive Wasser sind einfach radioaktive Partikel, die sich aus dem Fukoschima Reaktor gelöst haben und jetzt im Wasser als winzig kleine Schwebstoffe mitgeführt werden.
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #4
amihandot

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nirgendwo im irgendwo
Richtig, da in Fukushima das Meerwasser zu tausenden von Litern um den Core gespült wurde, um von außen wenigstens noch etwas der Wärme abzuführen, sind radioaktive Caesium- und Jodpartikel ins Wasser gelangt. Das wird dann natürlich einfach wieder ins Meer geleitet, da man dort zur Zeit andere Probleme hat, bzw diese Mengen an Wasser gar nicht "entsorgen" kann.
Sollte aber kein arg so großen Problem werden, da der Pazifik genug Wasser beinhaltet, dass die strahlenden Teilchen stark genug diffundieren und die Konzentration somit nicht mehr tötlich ist. Behauptet man zumindest ;)

Grüße
ami
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #5
schlurch

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So wie ich gelesen habe, bezieht Japan sein Trinkwasser nicht wie wir überwiegend aus Tiefbrunnen, sondern hauptsächlich aus Stauseen. Und da weht der Dreck dann einfach rein. :(

Meerwasser dient ja nicht zur Trinkwassergewinnung, was dort landet, findet dann über die Nahrungskette im "Endlager Mensch" seine "Entsorgung" :(
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #6
femi

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durch eine chemischen Prozess entsteht Tritiumoxid.
nicht beim Unfallreaktor

Tritium wird erbrütet durch Beschuß von Lithium mit Neutronen. Dabei entsteht Helium und Tritium.
Deuterium ist in normalen Wasser und wird angereichert, im Fall von Wasser durch Elektrolyse, das Deuterium selbst auch durch Destillation von Gasen wie Ammoniak oder Schwefelwasserstoff.

Das Wasser ist halt mit Cäsium, Strontium, Iod Ionen (radioaktiven Isotope) verseucht.
Schwebstoffe von Uran oder Plutonium wären zwar denkbar, sinken aber wegen der extrem hohen Dichte rasch zu Boden.

@schlurch:
Mit Filtrieren allein ist es nicht getan. Destillation ginge zwar, steht aber nicht im Verhältnis zum Energieaufwand.
Für ein Einfamilienhaus könnte ich mir eine Ionentauscher/Osmose Anlage vorstellen; spielst natürlich nicht für die Größe einer Stadt.
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #7
sick

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Vielleicht haben wir ja Glück, wie bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexico, wo millionen von litern Öl ins Meer flossen und plötzlich nicht mehr da waren, dank diverser Bakterien, die das Öl gefressen haben (abgebaut).;)

Ja stimmt schon die Meere sind gross und alles was drin ist nimmt ein Teil auf, was eingeleitet wird, somit wird die Konzentration natürlich geringer!!
Das beruhigt mich aber nicht...:hmmm:
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #8
Egal88

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Vielleicht haben wir ja Glück, wie bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexico, wo millionen von litern Öl ins Meer flossen und plötzlich nicht mehr da waren, dank diverser Bakterien, die das Öl gefressen haben (abgebaut).;)
Das ist eine chemische Umwandlung, aber sowas geht leider nicht bei radioaktivem Material. Die einzige Hoffnung ist, dass zum großen Teil (40 Bq/cm³) Jod-Isotope für die Radioaktivität verantwortlich sind - Jod 131 hat eine Halbwertszeit von ca. 8 Tagen. Der zweitgrößte Anteil (~ 12 Bq/cm³) ist Cäsium 137 mit einer Halbwertszeit von ca. 30 Jahren. Platz 3 hat übrigens Barium 140 (2 Bq/cm³) mit einer Halbwertszeit von ca. 12 Tagen.

Quelle: radiologischer Lagebericht der Gesellschaft für Reaktorsicherheit
http://fukushima.grs.de/sites/default/files/Radiologischer_Lagebericht_Stand 20110404_1700.pdf
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #9
femi

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Leider bleibt es nicht bei diesen Zerfallsprodukten.
Das Cäsium zerfällt zu Barium un Rubidium, letzteres zu Strontium, dann zu Ytrium und schließlich zu Zirkonium. Dieses ist zwar auch nicht das Endprodukt, aber hat eine Halbwertszeit von 3,96*10^19 Jahre.
Selbst wenn der erste Zerfall nur kurze Zeit dauert, kommt man irgendwann auf ein stabileres Element.
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #10
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wundw

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Vielleicht haben wir ja Glück, wie bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexico, wo millionen von litern Öl ins Meer flossen und plötzlich nicht mehr da waren, dank diverser Bakterien, die das Öl gefressen haben (abgebaut).;)

Ja stimmt schon die Meere sind gross und alles was drin ist nimmt ein Teil auf, was eingeleitet wird, somit wird die Konzentration natürlich geringer!!
Das beruhigt mich aber nicht...:hmmm:

Kann evtl. Homöopathie da hilfreich sein??
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #11
]E.T.A[

]E.T.A[

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Leider bleibt es nicht bei diesen Zerfallsprodukten.
Das Cäsium zerfällt zu Barium un Rubidium, letzteres zu Strontium, dann zu Ytrium und schließlich zu Zirkonium. Dieses ist zwar auch nicht das Endprodukt, aber hat eine Halbwertszeit von 3,96*10^19 Jahre.
Selbst wenn der erste Zerfall nur kurze Zeit dauert, kommt man irgendwann auf ein stabileres Element.


Kannst du mir mal die Quelle posten wo du dne Wert her hast, hab leider nix gefunden über google :(
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #12
Fakemac

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]E.T.A[;2356496 schrieb:
Kannst du mir mal die Quelle posten wo du dne Wert her hast, hab leider nix gefunden über google :(

Im Prinzip solltest Du die Zerfallsreihen von Nukliden recht einfach über eine Nuklidkarte nachverfolgen können. Man googlet die Zerfallsart des Nuklid und kann dann dort recht einfach das bzw. die Tochternuklide finden. Eine Nuklidkarte gibt es auch bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nuklidkarte#Ordnungszahlen_41_bis_60

Du kannst auch hier das Nuklid (137Cs) eingeben und unten "decay radiation" anklicken. Dann sagt er dir das Tochternuklid. Ist dieses nicht stabil, kannst Du nach dem Zerfallsprodukt von diesem suchen.

Als Nicht-Physiker ist mir allerdings nicht klar, wieso Cäsium 137 in Barium und Rubidium zerfallen soll. Der zweite Link gibt mir jedenfalls nur das stabile Barium 137 als Zerfallsprodukt aus.

In der Nuklidkarte würde Barium einem Alphazerfall entsprechen, wobei ich eigentlich dachte Cäsium 137 sei ein Betastrahler? Vielleicht kann das ja kurz jemand erklären.
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #13
DescWing

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Kann evtl. Homöopathie da hilfreich sein??

Was soll man da machen? Zuckertabletten... äh Globuli ins Wasser kippen oder dem Atlantic eine Bachblütentherapie angedeihen?

Also wirklich...
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #15
femi

femi

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In der Nuklidkarte würde Barium einem Alphazerfall entsprechen, wobei ich eigentlich dachte Cäsium 137 sei ein Betastrahler? Vielleicht kann das ja kurz jemand erklären.

Bei einem Zerfall eines Atomkerns entstehen 2 oder mehrere Bruchteile, welche nicht immer gleich sein müssen. So entsteht aus U235 beispielsweise Ba139 und Kr95. Andere Zerfallsprodukte sind Sr90, I131, Xe137. Der Atomkern ist vergleichbar mit einem Holzklotz, den man mit der Axt behandelt. Diese Teile sind zwar im statistischen Mittel gleich, variieren aber dennoch.

Das Xenon, bekannt aus Tschernobyl, beeinflußt auch den Ablauf der Kettenreaktion.

Zurück zum Zerfall: 137Xe54 ist ein beta (und gamma) Strahler, es zerfällt bei gleichbleibender Massenzahl (137) unter Zerfall eines seiner Neutronen unter negativer Ladung. Somit steigt im Kern die Kernladungszahl an. Das Atom mit der Kernladung 55 ist dann eben 137Cs55 und in weiterer Folge eben 137Ba56.
beta-Starhlung: gleichbleibende Massenzahl, größere Kernladungszahl

Bei der Alpha-Strahlung wird ein Heliumkern abgespalten, also 2 Protonen und 2 Neutronen. Hier sinkt die Massenzahl um 4 und die Kernladungszahl um 2 ab.

Iod 131 hat wenigstens nur eine Halbwertszeit von 8 Tagen. Währe am 11.3. z.B. 1000 t Iod 131 freigesetzt worden, sind heute nur mehr 122 kg davon übrig, vom Cäsium 137 hingegen noch fast alles.

Kann evtl. Homöopathie da hilfreich sein??
Du meinst wegen der Verdünnung?
Ein Atom Plutonium kann eine Zelle schon zum Mutieren veranlassen, der Rest erledigt s(d)ich alleine.
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #16
Fakemac

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Danke erstmal für die Erklärung, femi!

Iod 131 hat wenigstens nur eine Halbwertszeit von 8 Tagen. Währe am 11.3. z.B. 1000 t Iod 131 freigesetzt worden, sind heute nur mehr 122 kg davon übrig, vom Cäsium 137 hingegen noch fast alles.
Kann ich dann eigentlich davon ausgehen, dass radioaktives Iod 131 um ein vielfaches stärker strahlt als Cäsium 137? Schließlich zerfallen deutlich mehr Atome in der gleichen Zeit.
 
  • wie kommt radioaktivität ins wasser? Beitrag #17
femi

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Richtig, man kann's halt nur nicht unterscheiden bei dem Gau von welchen Element und Isotop wieviel Strahlung ausgeht. Aus dem Grund nimmt die "Strahlungskurve" auch nur langsam ab.
 
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