Lambo-Benni
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Hab mal kurz etwas recherchiert:
Der Schlaf verläuft in Zyklen von ca. 90 Minuten. Diese bestehen aus dem „REM-Schlaf“ (rapid eye movement: Schlafphase mit schneller Augenbewegung) und dem „Tiefschlaf“ (NREM, non rapid eye movement). In jeder Nacht erleben wir vier bis sechs solcher Schlafzyklen, wobei wir in den ersten drei Stunden des Schlafes besonders lange im Tiefschlaf verweilen. Im Tiefschlaf regeneriert sich unser Körper. Zellreparatur- und Sexualhormone werden in großen Mengen ausgeschüttet, während alle anderen Körperfunktionen auf Sparflamme arbeiten. Das nachts ausgeschüttete Wachstumshormon ist beim Erwachsenen ein Hormon für die Erhaltung und Reparatur von Gewebe.
Das Immunsystem braucht, um ordentlich zu funktionieren, unbedingt erholsamen und stressfreien Schlaf. Schlafmangel beeinträchtigt die Abwehrkräfte unseres Körpers. So fördert z. B. langfristig wiederholter Lärm in der ersten Nachthälfte die Entstehung allergischer Erkrankungen. Schlafmangel wirkt sich auch tagsüber aus: Übermüdete Menschen leisten weniger, sind gereizt, erschöpft und unkonzentriert. Sie neigen zu Tagesschläfrigkeit, sind einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt und entwickeln häufig Begleiterkrankungen wie Depressionen. Zu wenig Schlaf kann auch zu Krankheiten wie Schlaganfall, Herz- und Krebsleiden beitragen.
Der Schlaf dient Forschern der Universität Lübeck zufolge nicht nur der Ruhe, sondern auch dazu, frisch Gelerntes im Gedächtnis zu festigen. Schlaf ist also für die Gedächtnisbildung notwendig. Dabei scheint jedes Schlafstadium einen anderen Bereich des Gedächtnisses zu beeinflussen.
In den ersten Stunden des Tiefschlafes lernt der Mensch, sich vor allem an Fakten und Episoden zu erinnern. Während der REM-Phasen wird dagegen das Lernen bestimmter Bewegungen und Empfindungen unterstützt. Die Information des Gelernten wandert während des Tiefschlafes von einem Gehirnbereich, in dem frisch Gelerntes abgelegt ist, in einen anderen Gehirnbereich, der für das Langzeitgedächtnis zuständig ist. Im schlafenden Zustand speichert also das Gehirn nicht nur neue Informationen des Vortages, es strukturiert sie auch neu und verarbeitet sie. Vermutlich wurde deshalb schon so manches Problem im Schlaf gelöst.
Der Schlaf ist des Träumens wegen auch für unsere seelische Gesundheit sehr wichtig. Träume helfen uns, Stress besser zu verarbeiten, Probleme zu lösen, wirken sich auf unsere Stimmung aus und steigern unsere Kreativität. 75 bis 80 Prozent unserer Träume geschehen innerhalb des REM-Schlafes. Sie sind leb- und bildhafter als Tiefschlafträume. Im REM-Schlaf wird der Träumende auch mit (inneren) Bildern konfrontiert, die seine persönlichen Ängste widerspiegeln. Der gesamte Bewegungsapparat mit Muskeln und Sehnen bleibt dabei weitgehend passiv und entspannt, Atmung und Herztätigkeit hingegen werden vom Traumgeschehen durchaus beeinflusst. Das Träumen könnte demnach eine Art Verhaltenstherapie sein, mit der sich der Träumer gegen die Ängste seiner Seele immunisiert. Träume, die zu Beginn der Nachtruhe negativ gefärbt sind, werden gegen Morgen immer neutraler. Wer nicht in Ruhe träumen darf, wird aggressiv, frustriert, nervös und gereizt. Manche Menschen werden sogar depressiv. Ungestörter Schlaf in ausreichender Menge ist deshalb elementar wichtig
Nicht nur bei der Schlafqualität, sondern auch bei der Schlafdauer hapert es bei vielen Erwachsenen in den westlichen Industrienationen. Fünf Stunden gelten aus biologischer Sicht als absolutes Schlafminimum. Die nötige Schlafmenge, um erfrischt aufzuwachen, ist allerdings sehr individuell. Jeder muss in sich hineinhorchen, wie groß sein Schlafbedarf ist. Nach einer japanischen Untersuchung hat derjenige die höchste Lebenserwartung, der sieben Stunden pro Nacht schlummert. Etwa 30 Prozent der Deutschen entsprechen diesem Optimalwert. Eine Stunde mehr Schlaf verbessert nicht die Leistungsfähigkeit oder das Befinden tagsüber. Wer acht Stunden und mehr in den Federn bleibt, verkürzt dagegen seine Lebenserwartung. Übermäßig langes Schlafen ist nicht gut – insbesondere für Menschen, die Herz- oder Lungenprobleme haben. Der Schlaf beeinflusst das Kreislauf- und Hormonsystem sowie das vegetative Nervensystem und verändert z. B. die Sauerstoffsättigung des Blutes oder den Blutdruck. Diese Werte können dann bei längerem Schlaf im Vergleich zum Wachzustand ein krankhaftes Niveau erreichen und bereits bestehende Erkrankungen verstärken. Jugendliche benötigen natürlich mehr Schlaf als Erwachsene. In der Pubertät ist das Schlafbedürfnis laut dem Regensburger Schlafforscher Prof. Jürgen Zulley von Natur aus erhöht. Hinzukommt, dass sich vorübergehend die innere Uhr verstellt, so dass das morgendliche Aufstehen sehr schwer fällt. Abends sind Teenies dagegen topfit.