erst mal unterscheiden zwischen garantie und gewährleistung. was dir von gesetz wegen zusteht, ist die gewährleistung auf mängel, die zum zeitpunkt des kaufs vorhanden waren. die gewährleistung gilt auch bei 1000€-autos.
sechs monate lang ist diese ebenso gut wie eine garantie, da die beweislast (dass der mangel erst nach dem kauf aufgetreten ist), beim verkäufer liegt. und da ein gutachten (z.B. bei einem defekten getriebe) teurer wäre, als die reparatur, wird der verkäufer die reparatur auf seine kosten durchführen.
diese gebrauchtwagengarantie (wie im link beschrieben eine reparaturkostenversicherung) wird von "besseren" händlern (z.b. markenvertragshändlern) direkt in den preis mit eingerechnet. deshalb findet man bei vertragshändlern kaum noch alte billige autos. das is denen einfach zu teuer, und ohne möchten sie nicht verkaufen.
freie händler bieten die garantie optional an, die sachmängelhaftung haben sie immer am back. daran kann man auch einen seriösen freien händler erkennen. dieser räumt sofort die gewährleistung mit ein ("wenn was nich in ordnung is, müssen wir das eh nachbessern").
unseriöse händler erkennt man sofort daran, dass sie auf nachfrage nach der sachmängelhaftung sofort versuchen sich rauszureden, und auf den verträgen dann "teileträger, nicht fahrbereit" steht.
wir hatten neulich so einen fall. meine freundin, als gerade fertig diplomiert, kann sich natürlich noch kein hochpreisiges auto leisten. sie fand einen seat ibiza für 990€ bei einem händler. da die kiste aber rotz (absoluter rotz!) war, und mir bekannt war, dass der nur als "teileträger" verkauft, sind wir dann mal weiter. dann ist hier noch ein freier händler. der bezieht seine wagen ausschließlich von umliegenden autohäusern (aus inzahlungnahme etc.). seriöse behausung mit eigener werkstatt. hat auch ein paar wagen ab 1000€ aufwärts. dort fanden wir einen skoda felicia, der spontan gefiehl, für 2000€. schon als wir nach "mal genauer angucken und probefahren" fragten, wies der gute mann drauf hin, dass es ja eine gewährleistung gebe, und mängel eh erst mal nicht unser problem seien. das hat uns gefallen.
im internet fanden wir ein identisches auto zu einem ähnlichen preis, welches wir auch anschauen wollten. dieser "händler" gab in der annonce an, die kupplung sei neu, der auspuff auch, angeblich 30tkm weniger als der erste. sind dann da hin, und mussten erst mal warten, bis der typ kam, und seine bretterbude(!) aufgeschlossen hatte. derweil warf ich schonmal einen blick ins innere, und konnte mir sicher sein "das sind niemals 90tausen km!". lenkrad, schaltknauf und pedale total abgewetzt. auf nachfrage nach der neuen kupplung: "nee, äääh, noch nich neu, da wollt ich noch nach gucken, ob man die noch nachstellen kann". habe ihn drauf hingewiesen, die kupplung an dem wagen sei selbstnachstellend, und wenn sie durchginge, sei sie nunmal hin (hat der wagen nicht, aber wollte sein fachwissen testen, wenn der schon da selbst dran rumfummeln will).
daaaann habe ich nach der gewährleistung gefragt! jaaaaa, was man sich denn davon kaufen könne, man könne sich den wagen angucken, probefahren und dann sei das so. und überhaupt habe man doch nix von der gewährleistung. und blabla ausrede blabla. aha! auf die frage, ob er denn dann in seinen kaufverträgen "rollender schrott" oder ähnliches reinschreiben würde, wollte er mir nicht antworten, druckste herum und gab uns nen schlüssel für eine probefahrt. und die war geil! die kupplung dermaßen runter, das war nur noch eine rutschkupplung. die schaltung so ausgeschlagen, dass man die rundrühren konnte, spurverhalten krumm wie ein schuh, und irgendwas an der vorderachse muss lose gewesen sein. schnell wieder zurück, noch schnell ein blick ins scheckheft (anhand der angaben darin konnte der wagen auch keine 90tkm runter haben). klar, dass der auf sowas keine gewährleistung geben wollte. haben uns dann schnell verabschiedet.
sind dann am nächsten tag wieder zu dem anderen, haben den wagen probegefahren, alles paletti. kaufvertrag gemacht. tags drauf wurde der wagen neu getüvt und von denen nochmal durchgeguckt. "wenn was nich stimmt, melden se sich" hieß es noch. werden wir tun, wenn was is, und dann sehn wir, wie gut der laden ist.
lange rede kurzer sinn: wenn ein händler auch nur versucht, sich irgendwie aus der sachmängelhaftung rauszureden, oder gar einen vertrag mit o.g. fragwürdigen inhalten vorlegt, lass die karre stehn! da kann man auch von privat kaufen.
ich habe meinen firmenwagen bei vw gekauft. ein leasingrückläufer. mit dem argument, ich sei ja gewerbetreibender - denen muss man keine gewährleistung geben - konnte ich den preis noch beachtlich drücken. und trotzdem wurde ein mangel (klima kaputt) später noch auf deren kosten behoben. sowas nenn ich service.