Anschluss Doppelbackofen und Ceranfeld, wie?

Diskutiere Anschluss Doppelbackofen und Ceranfeld, wie? im Elektronik und Chipkarten-Programmierung Forum im Bereich Hardware & Software Forum; Natürlich, wenn die Leitung ausreichend dimensioniert ist. Bei ner 63 A Auslegung kannst du sogar 14,49 kW an einer Phase anschließen :)
  • Anschluss Doppelbackofen und Ceranfeld, wie? Beitrag #21
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Stefan

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1. Einen 8 KW Ofen darf man auch mit nur einer Phase anschließen.
Natürlich, wenn die Leitung ausreichend dimensioniert ist. Bei ner 63 A Auslegung kannst du sogar 14,49 kW an einer Phase anschließen :)
 
  • Anschluss Doppelbackofen und Ceranfeld, wie? Beitrag #22
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silent2k

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Die Klemmen sind aber für so ein dickes Kabel gar nicht ausgelegt.

Ich denke, dass ist echt eine genehmigte Anschlussmöglichkeit, falls man nur 3x1,5 ² zur Verfügung hat.

Im Falle vom Threadersteller wäre es mit Sicherheit das beste, er würde neue Leitungen verlegen.

Aber mir gehts hier um die Vorschrift. Ob man den so anschließen dürfte, oder nicht.
 
  • Anschluss Doppelbackofen und Ceranfeld, wie? Beitrag #23
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Indako

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Der Nullleiter wird nur dann am meisten beansprucht, wenn Strom über nur 1 Phase kommt.

Diese Aussage stimmt nur bei reinen Ohmschen Verbrauchern wie z.B. Heizungen.

Beim Anschluß von Induktiven- oder Kapazitiven-Verbrauchern ändert sich das schon. Hier kann z.B. bei Anschluss von drei gleichen Einphasen-Motoren auch im N-Leiter ein Strom fließen.

Besonders Gefährlich wird es bei Elektronischen Einphasen-Verbrauchen wie Energiesparlampen, Schaltnetzteilen und Dimmern. Hier kann es im Extremfall, bei voller Auslastung der drei Phasen, sogar dazu kommen, das im N-Leiter, erheblich mehr Strom fließt, als in jedem der drei Außenleiter Einzeln. Im Extremfall führt dies dann sogar zum Abbrennen des N-Leiters wegen Überlastung.
 
  • Anschluss Doppelbackofen und Ceranfeld, wie? Beitrag #24
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Indako

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Wenn ich mich nicht stark irre, dann ist es zulässig einen 8 KW E-Herd an nur eine Phase anzuschließen, die dann auch mit nur 10 oder 16 Ampere abgesichert ist.
Sowas ist aktuell laut TAB (Technische Anschlussbedingungen für den Anschluss an das Niederspannungsnetz), welche du auch mit deinem Stromliefervertrag anerkannt hast, nicht mehr zu lässig.
10.2.3 Elektrowärmegeräte Stromkreise für Elektrowärmegeräte mit einer Bemessungsleistung von mehr als 4,6 kW, z.B. Elektroherde, Durchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher, werden vom Planer oder Errichter als Drehstromkreise ausgelegt.
Und früher, bei Versorgung mit nur Wechselstrom, war dies auch nur Zulässig, wenn die Zuleitung einen Entsprechenden Querschnitt hatte. Also, je nach Leitungssorte und Verlegeart mindestens 4 qmm. Berücksichtigen muß man hierbei, das früher für die Belastung von Leitungen andere Werte galten. Aber auch, das Leitungen früher meist auf Putz und fast nie in Wärme gedämmten Wänden lagen. Dies alles erlaubte eine höhere Belastung des 4 qmm Leitung, als es heute noch Zulässig wäre. Heute wäre auf alle Fälle mindestens eine 6 qmm Leitung erforderlich.


Auch muß man beachten, das früher Herde eine automatische mechanische Verriegelung eingebaut hatten. So konnte zwangsweise immer nur ein Teil des Elektroherdes benutzt werden. So wurde z.B. bei Nutzung des Backofens die Herdplatten zwangsweise abgeschaltet. So konnte der Nutzer die Leitung auch nicht aus versehen überlasten.


Und auch nicht vergessen, genau wie viele Autofahrer in Ortschaften schneller als 50 fahren, gibt es auch immer Bastler, aber auch Elektriker die es mit den Vorschriften und der Sicherheit nicht so genau nehmen.

Zitat: Brandschutz in elektrischen Anlagen; Hürtig & Pflaum Verlag

Der Planer muss deshalb dafür sorgen, dass länger anstehende geringfügige Überlastungen weitgehend ausgeschlossen bleiben.
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Das gilt selbstverständlich auch für Steckdosenstromkreise, ...
Zitat: VDE0100 und die Praxis; VDE-Verlag

Elektrische Betriebsmittel müssen so ausgewählt und errichtet werden, dass von elektrischen Anlagen ausgehende Gefahren weitgehend vermieden werden.
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Der im Normalbetrieb vom Betriebsmittel aufgenommene Strom ist zu berücksichtigen

Die Schaubilder hinten auf jeden EHerd zeigen ja sogar, wie man die Brücken dann setzen muss. Mehr als die Brücken werden aber nicht gesetzt, so dass der Backofen selber nicht erkennt, dass er nur an einer Phase hängt.

Die Brücken im Elektroherd haben eigentlich eine andere Aufgabe als den Herd an einer Phase betreiben zu können.

Der Hauptgrund dieser Klemmen ist, damit man den Herd nicht nur in den in Deutschland üblichen Stromnetz mit 230/400 Volt Netzspannung zu betreiben, sondern auch in Stromnetzten mit einer Netzspannung von 115/230 Volt. Hier werden die einzelnen Stromkreise/Heizelemente dann nicht mehr zwischen L und N geschaltet, sondern zwischen zwei Phasen. So ergibt sich wieder eine Spannung von 230 Volt am Verbraucher.

Übrigens, 110/220 bzw. 115/230 Volt Netze wahren früher auch noch in Deutschland üblich. Nach meiner Kenntnis wurden die letzten Netze sogar erst in diesem Jahrtausend umgestellt.
 
  • Anschluss Doppelbackofen und Ceranfeld, wie? Beitrag #25
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Indako

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Ein Punkt noch, der hier ein wenig vernachlässigt wurde: Ein Leitungsschutzschalter schaltet ja nicht bei exakt 16 A sofort ab. Nehmen wir einfach mal an, er würde diesen mit 20 A beanspruchen, wenn er gerade viel kocht. Das ist das 1,25-Fache des Nennstroms des Leitungsschutzschalters. Bei B-Charakteristik (Standardmäßig in Haushalten eingesetzt) und 30 °C Umgebungstemperatur kann es locker eine Stunde dauern, bis der Leitungsschutzschalter auslöst. Gefahr eines Brandes besteht hier noch nicht, aber die Leitung war trotzdem überlastet - und der Nutzer merkt das noch nicht einmal, weil er mit dem Kochen bereits wieder fertig ist, bevor der Leitungsschutz ausgelöst hat.


Es besteht in aller Regel zwar keine akute Gefahr, nur Langfristig und sehr häufiger Überlastung der Leitung besteht die Gefahr das die Leitung schneller altert. Siehe Tabelle. Und hierdurch kann dann indirekt, durch poröse Isolierungen der Leitung, eine akute Gefahr Entstehen.

Insbesondere auch deshalb, weil in Deutschland keine Regelmäßige Überprüfung einer Elektroanlage statt findet. So bleibt so ein Fehler meist bis zum Schadensfall unbemerkt.

Zitat: Brandschutz in elektrischen Anlagen; Hürtig & Pflaum Verlag

Beispiel: Nym
Zulässige Betriebstemperatur nach DIN VDE 0298-4: 70 Grad Celsius

Temperatur der Leitung............Gebrauchsdauer
in Grad Celsius...................in Jahren
....70...............................20
....75...............................12
....80................................6
....85................................3
....90................................2
 
  • Anschluss Doppelbackofen und Ceranfeld, wie? Beitrag #26
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Indako

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Auch ist es ja in jedem Raum so, dass ich an die Steckdosen so viele Gräte anschließen könnte, dass die Leitung überlastet wird. Z.B. Heizlüfter und Fön gleichzeitig, und schon fliegt mal die Sicherung vom Bad.

silent2k schrieb:
2. In jedem normalen Raum kann man zuviele Geräte an die Steckdosen anschließen.

Das ist schon richtig. Nur Erlaubt ist es trotzdem nicht. Warum, das siehe meinen vorherigen Beitrag.

Und deshalb muß jeder Nutzer alles dafür tun das dies nicht Wiederholt vorkommt. Einmal indem er vorüber gehend nur immer ein Gerät einzeln benutzt. Und alle anderen Geräte z.B. ganz Bewusst weg räumt. Also z.B. nicht Betriebsbereit einfach in der Steckdose läßt.

Gleichzeitig hat er einen Elektriker zu Beauftragen bei Bedarf weitere Stromkreise zu installieren.

Und im übrigen, wenn du eine Hausrat- oder Gebäude-Versicherung hast, dann hast du dies sogar mit deinem Versicherungspartner so vereinbart. Denn das du deine Steckdosen und Stromkreise nicht überlastest, sondern für Abhilfe sorgst, das hast du mit Ihm Vertraglich vereinbart.

VdS - Merkblatt zur Schadenverhütung
Elektrische Geräte und Anlagen

2.2 Lösen Überstromschutzorgane, z.B. Leitungsschutzschalter
oder Sicherungen wiederholt aus,
liegt entweder eineÜberlastung oder ein Fehler vor.
Bei Überlast ist die Anlage zu entlasten durch Abschalten
von Betriebsmitteln, Verteilung der Betriebsmittel
auf andere Stromkreise oder durch
Neuinstallation/Erweiterung. Fehler machen sich
häufig durch ungewöhnliche Erscheinungen bemerkbar,
beispielsweise Lichtbögen, Funken,
Brandgeruch oder auffallende Geräusche. In einemsolchen
Fall ist die Anlage von der elektrischen
Energiequelle zu trennen, z.B. dem Netz. Zur Beseitigung
der Fehler und zur Erweiterung der Anlage
ist eine Elektrofachkraft hinzuzuziehen.



http://vds.de/fileadmin/vds_publikationen/vds_2015_web.pdf
Was ist der VDS

 
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