Halloa! Ich grabe dieses herrlich sinnvolle Thema noch einmal aus!
Google hat mich hergeleitet. Und ich hab mich die Frage irgendwann auch schon einmal gestellt ( in etwa auch im Jahr 2004, Kinder, wie die Zeit vergeht ). Und keine Ahnung, wie ich jetzt wieder darauf kam, aber ich will die Antwort wissen...
Im folgenden gehe ich aus von einem Blatt DIN A-4 Papier der Härte 80g/m²:
Breite: 29,7cm x 21cm -> 210mm
Dicke: Volumen x Gewicht / 1000 = 1m³ x 80g/m² / 1000g = 0,08mm (handelsüblich)
Wie schon hergeleitet wurde (wennauch etwas sehr umständlich), bilden die Formeln p(n) = p0 * 2^n und y(n) = y0 / 2^(n/2) die theoretische Dicke und Breite ab. Schön zu sehen ist hier die magische Grenze bei 7 Knicken:
p(7) = 10,24; y(7) = 18,56; p<y
p(8) = 20,48; y(8) = 13,13; p>y
Nach dem 8. Knick würde die Höhe des Papierstapels die akuelle Breite deutlich übersteigen. Hier scheint der Knackpunkt zu sein, ganz egal, wie viel Energie mal anwendet (und ob man bspw. mit einer Teerwalze drüberfahren würde). Spätestens nach einem 9. Knick würde die Pfalz als solche höher sein, als die aktuelle Breite, was paradox wäre, da die Pfalz ebenfalls Papier um mindestens ihre eigene Höhe verbraucht:
p(9) = 40,96; y(9) = 9,28
p(n) darf y(n) also nicht übersteigen. In der Praxis lässt sich leicht schlussfolgern, dass auch ein 8-faches Knicken ohne Einriss der Pfalz nicht möglich ist (bei 80g/m²-Papier und einem DIN-A4 Format.
Die Frage ist: Ab welchem Verhältnis von y(n) zu p(n) lässt sich nicht mehr falten? Es gibt zwei logische obere Grenzen, nämlich
a) p(n) = y(n) (wie eben angesprochen) und
b) p(n) = y0 (Die Höhe kann aufgrund der Pfalz unmöglich die Gesamtbreite übersteigen).
Letzteres ist die liberalere Annahme und soll deshalb für unseren theoretischen Überlegungen herhalten:
Wir setzen also p(n) = y0
p0 * 2^n = y0 <=>
2^n = y0/p0 <=>
ld(2^n) = ld(y0/p0) <=>
n = log(y0/p0)/log(2)
Ultraliberale/realitätsferne Formel.
Bei p0 = 0,080mm und y0 = 210mm ergibt sich eine maximale Knickzahl von 11.
In der Realität gestaltet sich dies jedoch schwieriger. Betrachten wir also den festgestellten Knackpunkt, an dem p(n) den Wert von y(n) übersteigt und setzen hier die Schwelle:
Wir setzen also p(n) = y(n)
p0 * 2^n = y0 / 2^(n/2)
2^n * 2^(n/2) = y0 / p0
2^(n+n/2) = y0 / p0
2^(1,5n) = y0 / p0
1,5n = ld(y0 / p0)
n = (log(y0 / p0) / log(2)) / 1,5
Ultrakonservative/realitätsnahe Formel.
Bei p0 = 0,080mm und y0 = 210mm ergibt sich eine maximale Knickzahl von 7 (von 7,57 sinnhalber abgerundet).
Das entspricht unserer Erfahrung und dem „Gesetz“, das diesen Thread initiierte.
Wählen wir nun ein größeres Blatt Papier (um dem Schmarn hier ein Ende zu bereiten):
Breite: 10m x 10m ->10000mm
Dicke: Volumen x Gewicht / 1000 = 1m³ x 80g/m² / 1000g = 0,08mm (handelsüblich):
y0 = 10000mm; p0 = 0,08mm
Es ergibt sich:
n = 11 (von 11,29 abgerundet)
Auch ein zimmergroßes Blatt Papier würden wir demnach nur 4 mal öfter falten können, als ein DIN A-4 Blatt.
Viel Spaß beim Ausprobieren
)