Motor „freiblasen“

Gravity · 01.05.2007

Am WE hatte ich mal wieder Zeit und Gelegenheit dem Wagen die Sporen zu geben.
Nach 20Min Vmax rennt die Karre wieder wie nee ein und zieht unten rum auch endlich wieder.

Was passiert eigentlich in dem Motor dass er schlechter läuft und dann wieder besser?
Meine Kerzen sahen auch nach quasi nur Stadt und Kurzstrecke gut aus. Also richtig rehbraun.
Jetzt hab ich natürlich nicht geguckt, aber ich erinnere mich als ich mal neue eingeschraubt hatte lief der Motor schlagartig besser.

Goerds8 · 02.05.2007

Das wird an den Ablagerungen an den Ventilen/Ventilsitzen liegen, die
durch die hohe Temeratur bei V max. dann abglühen.

Gravity · 02.05.2007

Ahh... du meint das man so nicht die volle Kompression hat!?

Goerds8 · 02.05.2007

Gravity schrieb:
Ahh... du meint das man so nicht die volle Kompression hat!?

Ja ,z.b. durch Kurzstrecken werden die Ventile mit so Kohlezeugs behaftet,
dadurch schließen die Ventile nicht.
Früher hab ich öfter Ventilspülungen gemacht, zur Not mit Bremsflüssigkeit.
Jedoch hatten die Fahrzeuge noch kein Kat, dem dies arg Schaden könnte.
Auch im Kat könntest du so Ablagerungen finden, und der ist sowieso
schon sehr "eng gestrickt" wurden.
Mal sozusagen muß ein Auto auch mal kräftig getreten werden und nicht nur untertourigen Stadtverkehr wo der Motor nicht richtig warm wird.

Gravity · 02.05.2007

Goerds8 schrieb:
Ja ,z.b. durch Kurzstrecken werden die Ventile mit so Kohlezeugs behaftet,
Mal sozusagen muß ein Auto auch mal kräftig getreten werden und nicht nur untertourigen Stadtverkehr wo der Motor nicht richtig warm wird.

Ahh das kann sich bei meinen 30 Ventilen ja schnell potenzieren.

Was kann man eigentlich machen wenn das Tempolimit kommt bzw. sind die Motoren in Ländern mit Limit anders eingestellt?

Radarwarner und nicht erwischen lassen? :steering:
Rennstrecke hilft da ja auch nix, außer die bei Wolfsburg.

Edit: Bei dem Thema würden die Teile auch nicht helfen.
Eventuell länger im dritten Gang fahren?

Hirschi · 02.05.2007

Genau. Beim Freiblasen ist die Drehzahl wichtig, nicht die Geschwindigkeit. 15-20 Minuten bei 3500 - 4000 Touren sollten schon reichen, um einiges an Schmodder hinten raus zu blasen.

Phexor · 02.05.2007

Bei mir gehts fast jeden Tag an den Drehzahlbegrenzer, deswegen sind mir solche Problem bei meinem Auto fremd. Und das trotz 280000 km, aber solang ich Motoren auf Reserve hab, wirds mir den wohl nicht zerlegen.

Aber bei uns ist das für spezielle Kundenautos eine einfache und billige Reparatur, einfach mal "vernünftig" heizen, dann läuft die kurzstreckengeschädigte Maschine wie neu.

MFG Phexor

Gravity · 02.05.2007

Hehe das Regenschirmprinzip

Futte · 02.05.2007

Phexor schrieb:
Aber bei uns ist das für spezielle Kundenautos eine einfache und billige Reparatur, einfach mal "vernünftig" heizen, dann läuft die kurzstreckengeschädigte Maschine wie neu.

MFG Phexor

Und deswegen mal 1 - 2 Stunden Zeit nehmen und einfach auf die Bahn gehen und man hat die Probleme nicht :lach:

Kalle-Klump · 03.05.2007

Gravity schrieb:
Rennstrecke hilft da ja auch nix, außer die bei Wolfsburg.

Meinst Du die A39...?

Die ist zur zeit ein Flickenteppich - Rasen alles andere als möglich. Und beim Anschluß A2 ist die nächste Baustelle.

Oder meinst Du die VW Teststrecke in Ehra? Das ist Landkreis Gifhorn.

Gravity · 03.05.2007

ich meine die hier.
http://www.youtube.com/watch?v=Z2Uk1y_ekIc

BioaSharky · 03.05.2007

Kalle-Klump schrieb:
...

Oder meinst Du die VW Teststrecke in Ehra? Das ist Landkreis Gifhorn.

Die meint er, ist aber auch nur gut 20km entfernt.

Kalle-Klump · 03.05.2007

Knapp daneben ist auch vorbei

- auf dieser Strecke kommt Otto-Normalo allerdings net druff.

Gravity · 03.05.2007

leider nein.

Brunhilde · 03.05.2007

werden die Ventile mit so Kohlezeugs behaftet,
dadurch schließen die Ventile nicht.

Wenn es an dem wäre, könntest du vom Händler dein Geld zurück verlangen.
Die Ventile haben einen Hub von wenigen mm, aber wenn die Ventilfedern OK sind, schließen tun sie immer. Ob durch den Zahn der Zeit, die Ventilsitze dicht sind, und die Kompression halten, ist eine andere Frage, und dürfte nix mit Kohleablagerungen zu tun haben.

Wenn sich an den Ventile Kohleablagerungen angesetzt haben, verengt sich die Ein/Ausströmöffnung bei "offenem" Ventil, und behindert die Luftzirkulation beim Ansaugen und beim Ausstoss, was zwangsläufig zu verminderter Leistung führen muß.

Gravity · 03.05.2007

Brennt die Kohle ab, oder wie kommt sie darunter?
Abbrennen kann ich mir nicht vorstellen die werden doch immer durch Öl gekühlt. FlashLupe kommt bei mir noch hinzu wegen dem Gas.

Goerds8 · 04.05.2007

Brunhilde schrieb:
Wenn es an dem wäre, könntest du vom Händler dein Geld zurück verlangen.
Die Ventile haben einen Hub von wenigen mm, aber wenn die Ventilfedern OK sind, schließen tun sie immer. Ob durch den Zahn der Zeit, die Ventilsitze dicht sind, und die Kompression halten, ist eine andere Frage, und dürfte nix mit Kohleablagerungen zu tun haben.

Da irrst du dich,der Händler lacht dich aus.Ansonsten müßtest du mir z.b. mal Sinn und Zweck von
Ventileinschleifpaste erklären ...,schon mal ein Ventil ausgebaut und angeschaut ? Kohleablagerung findest du an jedem gebrauchten Ventil,
jedoch sollte der Sitz rein sein.
Das stellst man auch nicht mit Kompressiosprüfung fest, da der Verlust
nicht so hoch ist, wirkt sich aber trortdem auf die Motorleistung aus.
hier mal Bilder, wo man u.A. Ablagerungen sehen kann (etwas weiter unten)
http://www.morrisminor.ch/Zylinderkopfrevision Schaad1.pdf
@Gravity
Falls bei dir am Ventilsitz Öl ist, hast du ein derben Motorschaden,
denn nur der Ventilschaft wird durch Öl gekühlt, nicht der Ventilsitz.
Die Kohlerückstände werden bei Motorbelastung richtig glühend, verbrennen
und könnten im Extremfall sogar aus dem Auspuff kommen.

Gravity · 04.05.2007

Goerds8 schrieb:
http://www.morrisminor.ch/Zylinderkopfrevision Schaad1.pdf
@Gravity
Falls bei dir am Ventilsitz Öl ist, hast du ein derben Motorschaden,
denn nur der Ventilschaft wird durch Öl gekühlt, nicht der Ventilsitz.
Die Kohlerückstände werden bei Motorbelastung richtig glühend, verbrennen
und könnten im Extremfall sogar aus dem Auspuff kommen.

Hmm.. ich hab damals mal mit nem Endoskop in nen Topf meiner ex Kawa geguckt. Aber da hatte ich auch ein Loch im Kolben

Dass das Öl nich an die Ventilköpfe kommt wußte ich nicht. dachte unter dem Ventildecke ist das Öl nur so am spritzen.

ja, man lernt nie aus.

Brunhilde · 04.05.2007

Erst Denken, dann posten.

Da irrst du dich,der Händler lacht dich aus.Ansonsten müßtest du mir z.b. mal Sinn und Zweck von
Ventileinschleifpaste erklären ...,schon mal ein Ventil ausgebaut und angeschaut ? Kohleablagerung findest du an jedem gebrauchten Ventil,
jedoch sollte der Sitz rein sein.

Als du sicherlich noch gar nicht geboren warst, habe ich wärend Elvis seinen Wehrdienst in der Bundesrepublik absolvierte, mit einer Handkurbel und Schleifpaste Ventile manuell eingeschliffen. Ich weiss also wie es da drinnen ausschaut.
Im letzten Teil deines letzten Satzes, schreibst du selber, "jedoch sollte der Sitz rein sein". Folglich behindert die neben dem eigentlichen Ventilsitzen haftende Oelkohle den Strömungsvorgang bei offenem Ventil.

Das volle Pulle Autobahn im Stadtverkehr angesetzte Oelkohle an den Auslassventilen wegbrennen kann, könnte ich nachvollziehen.
Am Einlassventiel sieht es jedoch wegen der ständig einströmenden Frischluft ein wenig anders aus.

the_viper · 04.05.2007

wenn ich das schon lese, motor mit vollgas freiblasen... mir grausts. wenn sich solche ablagerungen lösen, und zwischen ventil und sitz klemmen, das auslassventil deswegen verbrennt, weil es nicht mehr auf dem sitz abkühlt, prost mahlzeit...
so starke ablagerungen kriegt man nur mit hunderten kilometern bundesstraße sorgsam weggebrannt. alles andere ist humbug und man riskiert nen ventilschaden, im extremfall ventilabriss.

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