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Diskutiere Teilchen im Technik, Wissen und Denksport Forum im Bereich Technik & Wissen; Mit Neutronenbeschuss kann aus Quecksilber (oder auch Platin, was aber wirtschaftlich noch weniger Sinn machen würde) Gold hergestellt werden...
  • Teilchen Beitrag #21
Egal88

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hinter'm Mond ...
Mit welchem Verfahren kann man denn Gold herstellen? Wäre mir aber neu...
Mit Neutronenbeschuss kann aus Quecksilber (oder auch Platin, was aber wirtschaftlich noch weniger Sinn machen würde) Gold hergestellt werden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Transmutation#Herstellung_von_Gold_und_anderen_Edelmetallen

Ich kenne keinen chemischen oder physikalischen Vorgang mit dem man zur "Herstellung des gewünschten Stoffes einen Gewinn macht.
Nein, wirtschaftlich ist das absolut unrentabel. Es geht dabei nur um Grundlagenforschung.
 
  • Teilchen Beitrag #22
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Cloakmaster

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@Cloakmaster

Das ist definitiv falsch. Grob gesagt betreffen chemische Vorgänge die Atomhülle, also die Elektronen. (siehe Elektronenpaarbindung....usw)

nope. Diese Trennung der Begrifflichkeiten, wonach sich zB die Chemie mit der Atomhülle, und die Kernphysik mit dem Atomkern befasst, wurde erst recht spät im 20. Jahrhundert eingeführt. Im ursprünglichens Sinne ist die Chemie der Oberbegriff für alle Formen der Forschung an allem Stofflichen, wogegen die Forschung an allem organischem von der Biologie abgedeckt wurde. Dumm nur, daß auch diese Trennung durch das Entdecken der organischen Chemie auch mehr zweckdienlich war. Und die immer weiter und immer tiefer gehenden Forschungen immer mehr Fach- und Spezialgebiete zutage brachte.
Was in einem Reaktor abläuft ist, wie der Name schon sagt, eine Kernspaltung.
Das hat mit Chemie nichts zu tun.
Dann ist die menschliche Verdauung wohl ein rein biologischer Vorgang, der ebenfalls nichts mit Chemie zu tun hat, weil der Name nicht darauf hinweist? Übrigens ist ein Reaktor ein Gefäss, indem Reaktionen kontrolliert ablaufen. Meist sind dabei keinne Sinnes- sondern chemische Reaktionen gemeint.

Die ursprüngliche Physik ist ein Teilgebiet der Philisophie. Sie beschäftigt sich mit der Erforschung und Beschreibung von Naturgesetzen, und nicht mit deren Anwendung.

Heute sind die Grenzen einfach fliessend, weil letztlich alles miteineinander in einem gewissen Zusammenhang steht.


so, und nun ein wenig zum Thema:

Wasserstoff ist ein chemisches Element, genau genommen das kleinste Element, was es geben kann. Ein Wasserstoff-Atom besteht aus einem Proton(p+), welches den Kern bildet, und einem Elektron(e-), welches permanent um das Proton herumschwirrt. Die Natur versucht ständig, stabile Zustände herzustellen, und dazu gehört natürlich auch eine elektrisch neutrale, ausgeglichene Ladung. Übrigens sollte man noch wissen, daß Elektronen um ein vielfahces leichter sind als Protonen(p+) und Neutronen(n), welche ähnlich schwer sind. Protonen und Neutronen können nur in einem Atomkern bestehen, Elektronen dagegen können sich frei bewegen. Genaugenommen ist ein einzelnes Protron ja schon wieder sein eigener Wasserstoff-Kern, und einzelne Neutronen sind nur unter grossem Aufwand unter Laborbedingungen anzutreffen.

In einem Atomkern herrschen gewaltige Bindungskräfte. Um einen Kern zu spalten, oder auch nur in ihn einzudringen erfordert ungeheure Mengen an Energie. Energie, die ein winziges e-nicht hat. Es bewegt sich auf das p+ zu, kann aber den Kern nicht erreichen, und wird wieder zurückgeschleudert, wobei es sofort auch wieder angezogen wird. Im Endeffekt schwirrt das e- in einer groben Ellipsenkurve um das Proton herum, mal etwas näher dran, mal weiter weg, ähnlich wie die Erde um die Sonne kreist, oder der Mond um die Erde. Zudem sind ja weitere Atome in unmittelbare Nähe. (Ein Mol Wasser besteht aus einem Mol Wassermolekülen. Das sind rund 602.200.000.000.000.000.000 Teilchen. Sie wiegen zusammen etwa 18 Gramm (Wobei das Gewicht zu 99.999% im Kern liegt. Was ein "Mol" ist, ist dabei jetzt nicht so wichtig) Das e- wird also nicht nur von "seinem" Proton angezogen, sondern auch von seinen Nachbar-Protonen. Tasächlich kommt atomarer Wasserstoff( in der Natur schlicht nicht vor. Es bilden sich unmittelbar Wasserstoff-Moleküle, welche aus zwei Wasserstoff-Atomen bestehen, aslo zwei Protonen, die recht eng beienander sind, und um sie herum schwirren zwei Eletronen. Fertig ist das Wasserstoff-Gas. Hinzu kommt, daß die Bewegung der e- um die Atomkerne auch gewissen Gesetzmässigkeiten folgt. Die e- halten sich nur in gewissen Abständen vom Kern auf, genannt den Elektronenbahnen. Auf jeder Bahn hat nur eine gewisse Maximalzahl an Elektronen Platz. Auf der ersten, der innersten Bahn sind das genau zwei. Und damit hast du die Erklärum, warum das Wasserstoff-Molekül aus 2 Atomen besteht: Jetzt haben wir zwei Protonen in der Mitte, und zwei Elektronen auf der ersten Aussenbahn. Mehr Elektronen passen nicht auf die erste Bahn, sie ist voll, und dadurch haben wir einen stabilen zustand erreicht. Atome, Moleküle oder auch Ionen mit voll besetzten Elektronenhüllen neigen im allgemeinen nicht dazu, sich mit anderen Stoffen verbinden zu sollen. Dieser Zustand wird auch "Edelgaskonfiguration" genannt, weil alle Edelgase eine volle Elektronenhülle haben und deshalb so gut wie gar nicht mit anderen Stoffen reagieren.

Sauerstoff hat die Ordnungzahl 8. Es besteht aus 8 p+ und 8 n im Kern, und zuätzlich 8e- in der Hülle. Da auf der ersten Bahn aber immer noch nur zwei e- passen, befinden sich die sechs weiteren e- auf der zweiten Bahn. Bahn Nr. 2 ist aber erst mit 8e- voll, weshalb auch atomarer Sauerstoff nicht exisitert, sondern sich sofort zu einem Sauerstoff-Molekül zusammenschliesst. Mit nun 16 p+im Kern, 2e- auf Bahn 1, 8e- auf Bahn2, und 6e- auf Bahn 3 ist ist wieder ein (einigermassen) stabiler Zustand erreicht. Da Bahn3 aber mit 6e- noch nicht voll ist, sondern auch 8e- haben will, ist Sauerstoff immer gerne bereit, sich mit anderen Stoffen zu verbinden. Bringt man jetzt Sauerstoffgas und Wasserstoffgas zusammen, dann reagieren die beiden Stoffe fast von alleine miteinander: Ein Sauerstoff-Molekül reisst die eigentlich stabile Verbindung zweier Wasserstoff-Atome auseinender, und holt sich zwei e-, wodurch die äusserte Hülle zwar voll wird, man nun aber auch zweifach negativ geladen ist, weil ja jetzt 2e- mehr vorhanden sind, als p+ im Kern, ausserdem haben wir nun zwei p+ ganz ohne e- herumfliegen, welche sich ein anderes Sauerstoff-Molekül suchen, und ihm von den 6e- in der Aussenhülle, welche ja relativ schwach sind, die e- entreissen., wodurch das Sauserstoff-Molekül wieder in zwei Sauerstoff-Atome zerfällt, welche beide zuwenig e- haben, und sich erneut welche "einfangen". Das gejht alles rasend schnell, und alles gleichzeitig. So finden sich zwei Protonen mit einem Sauserstoff-Atom zusammen, das sind 10 Protonen, welche natürlich auch 10 Eletronen benötigen, die sich wieder auf ihre Elektronenbahnen begeben: Zwei in der ersten Schale, und acht in der zweiten. Jetzt sind die Elektronenschalen alle voll, und wir haben wieder einen stabilen, ausgeglichenen Zustand erreicht: H2O, Wasser.
Natürlich ist das jetzt alles stark vereinfacht, Energie spielt dabei auch eine immense Rolle: Je nachdem, wie stark die Bindung der Elektronen an seinen Kern ist, kostet es Energie, Elektronen vom Atomkern zu lösen, oder es wird Energie freigesetzt, die für weitere Rekationen zur Verfügung steht. Der beschriebene Vorgang ist "Exotherm", es wird Energie freigesetzt. Der beschriebene Vorgang ist als sogenannte "Knallgas-Reaktion" bekannt, da es eben einen lauten Knall gibt, wenn man beide Gase zusammenbringt. Rdcht beliebt ist es, zB einen kleinen Ballon mit Wasserstoff zu füllen, und anschliessend zum Platzen zu bringen. Da Wasserstoff leichter ist als Luft, steigt der Luftballon nach oben, und kann man aus sicher Entfernung den Ballon platzen lassen, der Wasserstoff im Ballon reagiert mit dem Sauerstoff in der Luft, es gibt einen Knall, und eine Rauchwolke. Die Rauchwolke ist nichts anderes als Wasserdampf. Im kleinen ist das ganz nett anzusehen. Nimmt man einen sehr, sehr grossen "Ballon", und füllt ihn mit Wasserstoff, dann hat man ein Luftschiff namens "Hindenburg", welches 1937 in Lakehurst ausbrannte, wobei 35 Passigere und Besatzsmitlgeider starben.
 
  • Teilchen Beitrag #23
TotoSchm

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Wenn du drauf bestehst, ich halte mich dann doch lieber an die heutige Definition von Chemie.

Dann ist die menschliche Verdauung wohl ein rein biologischer Vorgang, der ebenfalls nichts mit Chemie zu tun hat, weil der Name nicht darauf hinweist? Übrigens ist ein Reaktor ein Gefäss, indem Reaktionen kontrolliert ablaufen. Meist sind dabei keinne Sinnes- sondern chemische Reaktionen gemeint.
Ich meinte natürlich einen Kernreaktor, das dürfte aus dem Zusammenhang doch auch klar sein.
Das die einzelnen Fachgebiete sich teilweise überschneiden ist mir schon klar.

Im Endeffekt schwirrt das e- in einer groben Ellipsenkurve um das Proton herum, mal etwas näher dran, mal weiter weg, ähnlich wie die Erde um die Sonne kreist, oder der Mond um die Erde.
Das sind ja alles nur Modellvorstellungen mit denen man best. Eigenschaften der Materie zu erklären versucht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Atommodell#Orbitalmodell_.281928.29

Bei p-Orbitalen bewegt sich schonmal nichts mehr auf Kreis oder Elipsenbahnen.
Ansonsten schon richtig was du schreibst, in der Natur strebt alles zum energetisch günstigsten Zustand.
Ist ja auch ganz gut in dem Videolink erklärt den ich gepostet habe.


Grüsse
 
  • Teilchen Beitrag #24
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Cloakmaster

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Wenn du gleich mit dem Orbitalmodell (welches, ebenso wie das Schalenmodell auch nur ein Modell ist) anfängst, dann wird es noch komplizierter, die Vorgänge einem Laien begreiflich zu machen. Zum einfachen Verstehen der Grundprinzipien ist da das Schalenmodell wesentlich naheliegender.

In einem Kern-Reaktor regieren die Atomkerne wie der Name sagt. Und das ist eben eine chemische Rektion, und kein physikalischer Vorgang. Der Begriff "physikalische Reaktion" ist mir bisher noch nicht untergekommen.

Wie genau lautet denn bitte deine Definition von den Begriffen "Chemie" und "Physik" ?
 
  • Teilchen Beitrag #25
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Sady

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In einem Kern-Reaktor regieren die Atomkerne wie der Name sagt. Und das ist eben eine chemische Rektion, und kein physikalischer Vorgang. Der Begriff "physikalische Reaktion" ist mir bisher noch nicht untergekommen.
Was in einem Kernreaktor passiert ist keine chemische Reaktion. Die Atomkerne werden mit Neutronen beschossen, die diese dann Spalten und weitere Neutronen freisetzen. Ein Neutron ist aber kein Element. Es ist auch keine Verbindung oder ein Stoff sondern ein Teilchen (was ins Gebiet der Quantenmechanik fällt was ein Teil der Kernphysik ist). Die "Kettenreaktion" wird allein durch die mechanische Energie der Neutronen und genügend Spaltmaterial auftrecht erhalten.
 
  • Teilchen Beitrag #26
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Cloakmaster

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Strom ist auch kein Element. Trotzdem kann man Kochsalz, wenn man es mit Strom "beschiesst" zu Natrium und Clor spalten.

Die allgemeine Definition von Chemie besagt, daß es die Wissenschaft um die Umwandlung von einem oder mehreren Ausgangstoffen (Edukte) zu einem oder mehrern anderen Stoffen (Produkte) geht. Sprich Kochsalz (unter Zuhilfenahme von Strom) zu Natrium und Chlor. Oder Wasserstoff und Sauerstoff (unterZuhilfenahme von Energie) zu Wasser(-dampf). Oder eben Plutonium (unter Zuhilfenahme von Neutronen) zu Barium und Strontium.

Die allgemeine Definition von Physik besagt, daß es die Wissenschaft um die Beobachtung, Erforschung und Beschreibung von Naturgesetzen geht. In einem Kernreaktor wir zwar auch geforscht, aber als "Naturgesetz" würde ich das eher weniger durchgehen lassen, auch wenn Plutonium an sich insatbil ist, und auch ohne künstlichen Neutronenbeschuss zerfallen kann. Zumal, um es jetzt mal auf ein Kernkraftwerk zu reduzieren, dort keine neue Erkenntnisse, sondern schlicht Strom gewonnen werden soll.

Die Kettenrekation wird dadurch aufrecht erhalten, daß Barium und Strontion zusammen ein Neutron weniger aufweisen als Plutnonium alleine, wodurch nach der Reaktion (Das Plutonium reagiert auf den Beschuss und zwar derart, daß es zerfällt.) nun zwei freie Nutronen vorhanden sind: Das erste, mit dem die Prozess in Gang gesetzt wurde, und ein zweites, welches neu entstanden ist. und durch die Tatsache, daß es sich eben um eine exotherme Reaktion (!!) handelt, wodurch auch wieder genügend Endergie zur Verfügung steht, den Neutronen die nötigte Geschwindigkeit zu verpassen, in einen weiteren Plutoniumkern einzudringen. Und diese Ketten-REAKTION soll jetzt keine chemische REAKTION sein, sondern... was, bitte?
 
  • Teilchen Beitrag #27
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siggi112

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Und diese Ketten-REAKTION soll jetzt keine chemische REAKTION sein, sondern... was, bitte?

Hi Cloakmaster,
demnach wären die Atomphysiker dann eigentlich Atomchemiker.
Wenn ich -oder du- einer brennbaren Flüssigkeit oder oder ein brennbares Gas die notwendige Wärmeenergie zuführst um dieses Gemisch zu zünden ist das ja erstmal ein pkysikalischer Vorgang mit dem wir einen chemikalischen Prozess in Gang bringen.
Ganz klar, die nachfolgende Verbrennung ist ein chemischer Vorgang, wobei ein neuer Stoff entsteht.
Im günstigsten Fall, je nach Stoff, bei vollständiger Verbrennung eben Wasser oder CO².

Meine bescheidenen Chemiekenntnisse sagen mir das ein Atom der kleinste chemisch nicht weiter teilbare Baustein der Materie ist.
Demnach kann jede weitere Zerlegung von Atomen oder die Spaltung derer Bestandteile kein chemischer Prozess sein.

Gruß
Siggi
 
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  • Teilchen Beitrag #28
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Cloakmaster

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Das Atom wurde früher als die kleinste existente Einheit bezeichnet. gr. Atomos = Das unteilbare.

Nungut, heute wissen wir, daß man Atome eben doch zerteilen kann. Wie schon oft gesagt, sind die Grenzen zwischen den Wissenschaften heutzutage fliessend.

Rutherford und Hahn waren studierte Chemiker. Rutherford erhielt den Nobelpreis für Chemie, als er bewies, daß chemische Elemente mittels radioaktivem Zerfall in Elemente niedrigerer Ordnungszahl übergehen können.

Heute wird die Physik als "Lehre von den Kräften" bezeichnet, und man hebt bei der Atomphysik die Kräfte und Kraftwirkungen im Atomkern als wichtiger hervor als die chemischen Zusammenhänge und -übergänge, welche bei Kernreaktionen auftreten. Schliesslich ist - chemisch betrachtet- der Vorgang praktisch immer der gleiche egal welchen Stoff man wie zerteilt. Kräftemässig macht es aber eine himmelweiten Unterschied, ob ich Uran 237 oder Uran 239 in meiner Versuchsanordnung habe...

Dennoch ist und bleibt die Umwandlung eines Stoffes in einen anderen immer ein rein chemischer Prozeß, auch wenn die Umwandlung durch Atomkernspaltung oder -fusion vollzogen wird. Die Nomenklatur, die bei den Reaktionsgleichugen verwendet wird stammt ebenfalls aus der Chemie.

Von da her wäre der Begriff "Atomchemie" sicher nicht falsch. Aber letztlich ist es ja egal, wie man das Kind nennt. Der Ameinenbär ist schliesslich auch nicht das Produkt aus Ameise und Bär.
 
  • Teilchen Beitrag #29
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siggi112

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Laut Wikipedia, da guck ich ab und an mal rein, ist aktuell ein Atom chemisch nicht weiter teilbar.
Das ist mein Wissensstand und ich behaupte jetzt einfach mal das du nicht klüger bist.
Wenn doch. Hut ab.

Gruß
Siggi
 
  • Teilchen Beitrag #30
TotoSchm

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@Sigi112
Cloakmaster definiert Chemie nur anders, ansonsten ist es ja schon richtig was er schreibt.
Ich halte mich auch an die gängige Definition von Chemie, die bezieht nur die Atomhülle ein.
Das macht für mich auch Sinn.
Aber soll es jeder für sich definieren wie er es für sinnvoll hält, solange die grundlegenden Aussagen nicht falsch sind.


http://de.wikipedia.org/wiki/Chemie

Bei chemischen Reaktionen werden Bindungen zwischen Atomen getrennt und neu gebildet, es findet also eine Stoffveränderung statt. Da die für die Chemie relevanten Eigenschaften der Atome fast ausschließlich in der Struktur ihrer Elektronen (Elektronenhülle) begründet liegen, können grundlegende Aufgabengebiete der Chemie auch als „Physik der äußeren Elektronenhülle“ betrachtet werden.

Grüsse
 
  • Teilchen Beitrag #31
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siggi112

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Alle naturwissenschaftlich erforschbaren Prozesse beruhen auf physikalische Prozesse.

Demnach sind chemische Prozesse grundsätzlich immer auch physikalische Prozesse.
Physikalische Prozesse sind aber fast nie chemische Prozesse.

Gruß
Siggi
 
  • Teilchen Beitrag #32
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Cloakmaster

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Wiki ist bekanntlich keine wissenschaftliche Dissertation, sondern "von Usern für User", und stützt sich damit gerne auf Praxiswissen.
Es ist ein wenig wie das Henne-Ei-Problem: Die Physiker sehen die Physik über der Chemie angeordnet, die Chemiker umgekehrt. Wenn man es noch einfache macht, ist die Chemie die Lehre von den Stoffen, und Physik die Lehre von den Kräften. Was aber ist jetzt die Lehre von den Kräften der Stoffe? Denn sobald sich ein Stoff (=Materie, und sei es nur ein Proton, Elektron oder Neutron) bewegt, wirkt auch eine Kraft. Und umgekehrt braucht jede Kraft einen stofflichen Kraftangriffspunkt, und kann nicht im Vakuum entstehen.

Als die Physiker das Atom als Forschungsobjekt für sich entdeckten, mussten sie erstmal bei den Chemikern in die Lehre gehen, um zu verstehen, wie die stofflichen Übergänge vonstatten gehen. Und dann haben sie sich den Job eben aufgeteilt: Während die Chemiker vor allem nach dem Weg suchten, aus Stoff A und Stoff B Stoff C in möglicht reiner Qualität zu gewinnen, suchten die (Atom-)Physiker nur den Stoff A, der bei der Spaltung zu Stoff B und C die meiste Energie frei setzt...

Ist natürlich etwas überspitzt formuliert. Unbestreitbar ist jedoch, daß die (Al-)Chemie als Wissenschaft wesentlich älter ist, als die wissenschaftliche Physik, vor allem Experimetalphysik, oder eben auch die Atomphysik. Und vor allem darum sehe ich den Ursprung noch immer im chemischen Bereich.

Natürlich kann man auch die Energie in den Vordergrund stellen: Keine chemische Bindung kommt ohne Bindungesenergie aus, und bekanntlich sind die Atome in konstanter Bewegung, so daß auch kinetische Energie immer vorhanden ist. Und selbstredend verändern sich diese Kräfte bzw Energieformen im Laufe der chemischen Umwandlung. Es ist letztlich also immer eine Frage des Standpunkts des Betrachters...
 
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  • Teilchen Beitrag #33
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stgeran

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Das mit dem Knallgas aus Beitrag 22 kann ich nicht so nachvollziehen. Laut Wiki braucht es für die Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff eine Zündflamme. Deshalb kann es meiner Meinung nach nicht zu einer Reaktion kommen wenn "nur" Wasserstoff mit Luft in Berührung kommt.
stgeran
 
  • Teilchen Beitrag #34
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Cloakmaster

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Man braucht eine gewisse "Aktivierungsenergie", welche am einfachsten mittels einer brennenden Flamme geliefert wird. An heissen Tagen reicht schon die statische Aufladung durch die Reibung der Wasserstoffmolekühe an der Luftballonhaut, um einen Zündfunken entstehen zulassen, sobald eine Metallspitze den Luftballon durchdringt, und ihn zum Platzen bringt. Grundsätzlich reicht es auch aus, beide Gase unter Druck zu erhitzen und zu vermischen, um zündfähig zu werden.
 
  • Teilchen Beitrag #35
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siggi112

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Naja, mag sein das ich das falsch sehe.
Ich verfüge auch nur über etwas Grundwissen in Physik und Chemie.

Vereinfacht gesagt erwarte ich von einem Chemiker das er den atomaren Aufbau der Stoffe kennt, weiss wie sie miteinander reagieren und welche neuen Stoffe durch die Reaktion entstehen.
Den chemischen Prozess an sich würde ich eher der Physik zuordnen.

Gruß
Siggi
 
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