Nachdem ich mich jetzt durch den ganzen Fred gefieselt hab und in den letzten Wochen auch anderweitig Informationen wegen dieser Drosselei eingeholt habe, drängt sich mir folgender Schluss auf: Die Telekom glaubt, sich eine derartige Geschäftspolitik leisten zu können auf Grund Ihrer Größe und Marktmacht. Wenn sie sich da mal nicht täuscht (hoffe ich zumindest). Allerdings darf man nicht ausschließlich auf die Telekom eindreschen, denn wie hier bereits verschiedentlich erwähnt, kappen auch andere Provider (und das mitunter schon seit einiger Zeit) die Geschwindigkeit. Insofern muss man der PR-Abteilung der Telekom sogar dankbar sein, denn Sie haben nicht aufgepasst und jetzt steht das rosa T am Pranger für etwas, dass erst in Zukunft greifen wird (2016), Mitbewerber aber jetzt schon praktizieren. Der Verdienst liegt darin, dass hier aufeinmal unverhofft ein Schlaglicht auf eine Angelegenheit fällt, die bislang nur von wenigen wahrgenommen wird (den Nerds halt): die Netzneutralität. Da sich durch die Drosselungsgeschichte aber auf einmal auch Erna Schmidt und Otto Müller von nebenan betroffen fühlen, entwickelt die Debatte hoffentlich weiter Schwung und bleibt in der breiten Öffentlichkeit. Denn wehe, jemand nimmt den Leuten was weg, was sie als selbstverständlich erachten. "Besitzstandswahrung" heißt das Zauberwort. Nun ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Um etwas weniger lamentierend zu schließen: Es gibt auch noch positive Beispiele. Ich hab kürzlich durch meinen Umzug nach Dresden einen für mich neuen Provider entdeckt (den's mittlerweile auch schon 15 Jahre lang gibt), der netterweise nicht drosselt: Primacom. Rund wird die ganze Sache durch ihren Elefanten. Ist mir wesentlich sympathischer als ein rosa T mit Punkten, hat aber natürlich nichts mit der Lesitung zu tun.