Hallo zusammen,
habe einen Tag mit einer Antwort gewartet, damit sich die scheinbar erhitzten Gemüter wieder etwas abkühlen können. Ich hoffe die Diskussion wird auch weiterhin ruhig und rational geführt werden, unter Berücksichtigung aller Faktoren die eine Rolle spielen, ohne auf eine persönliche Ebene abzurutschen. Es geht hier schließlich um einen Meinungsaustausch, ich will hier keinesfalls Weltbilder zerstören. Wie Fredmund Malik einst schrieb, eine gute Auffassung der Situation erhält man nur im Konflikt, ein allzu schneller Konsens sollte stets suspekt sein!
Ich bin an einer Flatrate interessiert - allerdings nicht an einer Stream-Flatrate, wo ich Geld für effektiv nichts zahle. Da kann ich auch in die nächste Kneipe gehen oder das Radio anmachen, da kommt auch Musik, und es ist kostenfrei.
Wie bereits erwähnt eine verständliche, wenn auch in meinen Augen, veraltete Einstellung. Aber dahingehend werden wir uns wohl nicht mehr einig. Da meine Umfrage das Thema Streaming hat kann ich verständlicherweise nicht die Download Flats abfragen, aber Du konntest ja hier in schriftlicher Form Deinem Bedürfnis Luft machen.
Was nützt mir ein Funkturm, wenn ich kein entsprechendes Endgerät habe bzw. mir zur Nutzung des Stream-Angebots ein weiteres Endgerät mit mindestens zweistelligen Kosten pro Monat anschaffen muss, um das Angebot zu nutzen?
Du kannst das Angebot auch ohne Funkturm und mobiles Endgerät nutzen, aber eben auch mobil mit Smartphone und Funkturm. Und nochmal, ich wiederhole mich, in ein bis zwei Jahren sind Smartphones der Standard. Der Thread lautet "Musikstreams - die Zukunft?". Mir geht es bei meiner Umfrage darum zukünftige Entwicklung antizipieren zu können, durch heutige Nachfrage, Akzeptanz und derzeitige Nutzung. Mit der Umfrage richte ich mich daher nicht an den Durchschnittsbürger, sondern durch das Posten in einschlägigen Film-, Musik und Technikforen an die technisch versierten Innovatoren und damit Wegbereiter für künftige Entwicklungen. Im Moment stehen wir in den Startlöchern, die Big Players positionieren sich gerade, bzw. stehen kurz vor einer Positionierung, heute kam übrigends KabelBW dazu mit seinem VoD Angebot.
Das sind immer wieder die selben Argumente - aber richtiger werden sie dadurch noch lange nicht.
Das sind nicht wirklich Argumente, mir ging es darum zu verdeutlichen, das der Trend der Entwicklung sich ziemlich deutlich abzeichnet. Live Muse -> Schallplatte -> Tonband -> CD -> immateriell im Netz. Gleiches Spiel bei der Distribution der Filme: Kino -> analoges Video -> DVD -> Blu Ray -> immateriell im Netz. Oder meinetwegen PC Games, da entfällt logischerweise das analoge: Disketten -> CD -> DVDRom -> immateriell im Netz.
Ich glaube, es war ein Fehler der Musikindustrie, sich auf das physikalisch handelbare Gut zu konzentrieren, und nicht auf die Qualität der Musik. Das ist ein Hauptgrund, weshalb die Umsätze so schlecht sind - und nicht die Tatsache, dass Nutzer Musik untereinander tauschen, was sie bereits seit Jahrhunderten machen. Musik lebt vom Austausch, nicht vom Einsperren. Selbst der Austausch kurbelt die Verkäufe an, denn die Nutzer werden auf Material aufmerksam, wo sie zuvor nie auf die Idee gekommen wären, es anzuhören/-sehen.
Dir ist aber hoffentlich bewusst das ein Tauschen in dem Umfang wie es heutzutage zustande kommt noch nie in der Geschichte der Menschheit möglich war. P2P hat bis zu diesem Jahr den Haupttraffic des Internets ausgemacht (wurde dieses Jahr von der neuen Zukunftstechnologie dem Video Streaming abgelöst!) und steigt noch immer extrem an, da stecken exorbitante Datenmengen hinter. So was wie Napster gab und gibt es vermutlich nie wieder, das Modell hatte damals innerhalb von 1,5 Jahren bereits über 50 Millionen Nutzer generiert und ist das am schnellsten adaptierte Modell ever, dagegen kann selbst Facebook einpacken. Deswegen P2P ist Hauptverantwortlicher aber das eigentliche Problem ist wo anders zu suchen in meinen Augen. Der Hauptgrund ist m.E. nämlich, dass die Industrie die Trendwende verschlafen hat und keine attraktiven Angebote bieten konnte, als der Wandel bereits immanent war. Was noch hinzu kam, die durch die Industrie selbst verursachte künstlerische und psychologische Entwertung der Tonträger durch Massendistribution, die Schnelldreher in den 90ern (Stichwort DSDS Politik) und CD Rohlinge.
Kannst du die Behauptung noch mit Fakten untermauern?
Bei DRM habe ich 1.) eine Datei "in der Hand" 2.) kann diese mit gewissen Einschränkungen nutzen und 3.) oft sogar als Audio-CD brennen, wodurch ich die Datei aus dem DRM-Gefängnis befreit habe.
Falls 3.) nicht möglich ist, habe ich bei der Pleite des Anbieters immernoch die Hoffnung, dass sich jemand findet, der den Schutz aufhebt, und ich somit meine Musik weiter nutzen kann.
Bei einem Streaming-Angebot sind Punkt 1.) und 3.) nicht gegeben, und Punkt 2.) ist noch stärker eingeschränkt. Wo liegt also die extreme Freiheit eines Streaming-Angebots?
Ich soll Dir untermauern wieso DRM im Vergleich zum Streaming eine Totgeburt war? Das ist ja wohl ein Witz. Extreme Einschränkungen in der Nutzung:
Authorisierung auf irgendwelchen Lizenzservern nötig für Nutzung (im Grunde soviel zum Datenschutz)
Widergabe nur auf bestimmten Endgeräten möglich
Widergabe nur auf begrenzter Anzahl von PCs gleichzeitig
Widergabe nur auf speziellen Betriebssystemen möglich (wegen spez. Abspielsoftware)
Begrenzte Anzahl des Brennens einer Widergabeliste wenn überhaupt möglich
etc., natürlich je nach DRM auch unterschiedlich ausgebildet
Du hast also eine vollkommen korrupte Datei auf´m PC liegen. Schau Dir mal EMI´s Verkaufszahlen an, als die sich bereits 2007 vom DRM verabschiedet haben, soviel zur Usability, die Menschen scheinen halt doch noch zu wissen, wann sie einfach nur von der industrie ge***** werden. :kichern: Wirklich erschreckend das es bei itunes bis 2009 gedauert hat, da waren wohl wirklich Interessen der Majors im Spiel, zumal Jobbs bereits im Januar 2007 öffentlich verkündet hat, dass das Ganze der letzte Rotz ist.
Die Streams garantieren vollkommene Freiheit, da wie bereits angemerkt, jeder Stream im Grunde ein Download ist, nur eben ein spezieller, der sich während des Downloadens schon konsumieren lässt. Wenn Du also so auf "was in der Hand" stehst :grins: ist es auch kein Problem das Ganze zu capturen, ohne jegliche Einschränkungen, obwohl das in der Welt die mir vorschwebt keinen Sinn mehr machen wird. :nicken: Also 1) ist gegeben durch zusätzliche Anstrengung, wenn man´s unbedingt braucht 3) daher auch, wenn man das Zeug unbedingt auf nem Datenträger haben will und die Einschränkungen, also 2) sind in keinster Weise gegeben. Der User hat vollkommen freien Zugriff über seinen Account auf die Datenbank, egal auf welchem OS, welchem PC oder Endgerät, im Browser oder über Software zu jeder Zeit an jedem Ort usw.
Vergiss es, da stimmt die Qualität nicht.
Eine Lösung muss sich am aktuellen Standard messen, und besser als derzeitige Systeme sein, sonst sieht es mit dem Erfolg schwierig aus. Das nie dagewesene[r] Umfang mag ich einfach mal stark bezweifeln.
Ey, vergiss es :kichern: Das Konzept bildet einen vollkommen neuen Standard, an dem sich die Anderen messen müssen!
Hehe dann zweifle mal schön, ich hab ja jetzt schon mehrere Male auf Netflix und VEVO hingewiesen, es scheint mir, das Konzept ist immer noch unklar. Die Majors arbeiten bei Beiden Projekten im VERBUND, Konglomerat, Joint Venture. Wenn die ihre Datenbanken zusammenlegen dann ist das ein unvorstellbarer Umfang, da sowohl die Record als auch Film Majors auf nem Oligopol sitzen (rund 70% Marktanteil). Zumal die Independents sowohl beim Film als auch bei der Musik extremes Interesse daran haben dürften ihre Produktionen, dann ebenfalls über die selbe Plattform vermarkten zu können.
Wieso hast du dann noch keinen solchen Dienst am Start?
Klingt ja nach nem lukrativen Geschäftsmodell.
Hast Du Dich schon einmal mit Lizenzhandel beschäftigt? Da braucht man vor Allem eines, GELD.
Vergleiche nicht Äpfel mit Birnen. Wer
nicht legale Alternativen nutzt, zahlt auch keine GEZ und umgekehrt
Das ist ja mal ganz starker Tobak. Zum einen ist der zweite Satz einfach nur falsch und zum Anderen hast Du auch noch falsch gelesen, ich setzte nämlich ein legales Angebot, nämlich das Streaming Modell über Gebühren mit dem GEZ Modell in Relation. Ohne mich selbst zu loben, :freu:, der Vergleich ist im Übrigen superb gewählt, da wie Euch vielleicht schonmal in der Zeitung begegnete, die gesetzlich verankerte Kulturflatrate schon einmal ein heiß diskutiertes Thema war und im Grunde stellen die Streaming Flats nix anderes dar für den Bereich Film und Musik (natürlich auf privatwirtschaftlicher und nicht gesetzlicher Basis).
Richtig, und meist ist die Qualität in Streaming-Angeboten schlechter als AudioCD-Qualität. Die von dir irgendwo angesprochenen 128 kbit/s sind deutlich zu wenig - da brauche ich ja noch nicht einmal eine hochwertige Anlage, um da Unterschiede zum Original zu hören. Wenn qualitativ hochwertiges Streaming, dann bitte von Anfang an in der Planung und Werbung berücksichtigt, und nicht erst auf Nachfragen erläutert.
Ich hatte ja geschrieben, man könnte mehrere Tarife anbieten, Premium, normal etc. je nach Anspruch, zumal 128kbit/s locker langen auf nem mobilen Endgerät, wenn man unterwegs ist und für zu Hause eben mehr. Hehe, den letzten Satz finde ich zu seltsam und lasse ich unkommentiert.
Das ist keine Frage ob Download oder Streaming - das ist eine Frage der Umsetzung. Streaming ist technisch gesehen auch ein Download - nur das du nach dem Anhören nichts mehr auf der Festplatte hast.
Beim Download lädst Du runter importierst in Deine Software und kannst die Musik dann abspielen. Beim Stream ist alles integriert Stichwort Konvergenz, Du gibst nur noch die Künstler/ Alben ein ob in Browsermaske oder eigener Software drückst auf Play und hörst wenige Sekunden später was Du hören möchtest. Muss ich Dir die Vorzüge jetzt noch deutlicher erläutern? Und ja, in der Tat, bei dem Dienst der mir vorschwebt hast Du nix in der Hand. Was mich mal interessieren würde, wie hier so alle Diskussionsteilnehmer altersmäßig aufgestellt sind, denn ich denke das spielt hierbei eine große Rolle. Wenn ich mir die ganzen Jungen Leute anschaue die sich World of Warcraft Abos leisten, dann scheint mir die junge Generation hat mit den Dienstleistungs- bzw. Gebührenmodellen wesentlich weniger Schwierigkeiten (und ja es spielen auch viele Erwachsene WoW).
Hä? Ich habe in meiner Medienbibliothek einige Titel, wo die Wiedergabeanzahl im oberen zweistelligen Bereich liegt - und das, wenn ich die Statistik richtig interpretiere, innerhalb weniger als eines Jahres.
Woran das liegt? Das die Titel entsprechend hochwertig sind, und es Freude macht, sie sich auch mehrmals anzuhören - nicht so wie aktuelle Radiomusik, wo ich schon beim ersten Mal anhören abschalten will.
Woran das liegt, weil das die "alte" Art ist Musik zu konsumieren. Ob bewusst oder unbewusst halten dich Erwägungen wie "noch ein Album mehr, kostet mich soundsoviel" und "dafür benötige ich den und den Aufwand zum runterladen und importieren" ab einfach Musik auch außerhalb Deiner eigenen Datenbank auf der Festplatte zu konsumieren. Wenn Du Zugriff auf eine umfangreiche, allgegenwärtige Dauerflat hättest, denke ich würde sich Dein Musikkonsum auf eine völlig neue Ebene emporschwingen.
Das ist wiederum meine Meinung.
Also bist du doch nicht im Facebook-Zeitalter?
Nur weil ein paar Leute sich gerne öffentlich zur Schau stellen, müssen das doch noch nicht alle nachmachen?Wie gesagt, mag deine Position sein - aber respektiere bitte die Position anderer, die vom Grundgesetz geschützte Rechte auch weiterhin in Anspruch nehmen wollen.
Stefan
Hehe, Facebook kann man sich heutzutage nicht entziehen, vor Allem als Student, was aber nicht heißen muss, dass ich gerne mit persönlichen Daten um mich schmeiße. Wie gesagt das ist eine persönliche Angelegenheit die jeder für sich entscheiden muss, die Flats sind schließlich ein Angebot, wer nicht will, der muss nicht - zumindest vorerst nicht, hehe.
Auf Egal´s Post antworte ich erst heute Abend, wenn´s erlaubt ist.
Wtf. nur 8 Grafiken max. wir leben im Facebook Zeitalter, da kommuniziert man nur noch mit Smilies!